Aerodynamik
Der japanische Hersteller Combak, zu dessen Erzeugnissen übrigens auch die als audiophile Preistipps geltenden CD-Spieler und Verstärker der Marke Reimyo gehören, schweigt sich zur genauen Funktionsweise der Harmonix-Komponenten legitimerweise aus; klar ist nur soviel: Auch bei den Disc-Auflagen RF-11 und RF-1100 handelt es sich um Resonanztuning. Eine Silberscheibe dreht ziemlich schnell auf der Laufwerksspindel, gleichgültig ob verschiedene Formate unterschiedliche Drehzahlen benötigen und diese während der Abtastung variieren: Dieser mechanische Vorgang verursacht mal weniger und mal mehr Schwingungen, welche die Lasereinheit stören. Trotz resonanzoptimierter Laufwerke und Datenpuffer sollen sich kleinste Taumelbewegungen und Vibrationen der Scheibe sowie durch die Laufwerksmechanik hervorgerufene Resonanzen deutlich auf den Klang auswirken. Zudem sollen Luftströmungen, welche durch die schnelle Rotation der Disc hervorgerufen werden, eine besondere Rolle spielen: Die Scheibe verdrängt Luftvolumen innerhalb eines relativ kleinen, weitgehend geschlossenen Raums, die derart komprimierte Luft übt eine Krafteinwirkung auf die Scheibe aus und versetzt sie so am Rand in geringfügige vertikale Bewegungen.
Insoweit ist die den Harmonix-Tuning Sheets zugrunde liegende Überlegung nachvollziehbar und beruht auf allgemein anerkannten Tatsachen, immerhin weisen viele hochwertige Player unterschiedliche Konstruktionsmerkmale wie beispielsweise Vertiefungen in der Laufwerksbasis unterhalb der Scheibe auf, um die Luftströme günstig zu leiten. Bleibt natürlich die Frage, wie die Harmonix Tuning Sheets dies bewerkstelligen sollen. Dazu gibt es keine weiterführende Auskunft, doch eingedenk der begrenzten denkbaren Möglichkeiten liegt die Vermutung sehr nahe, dass die in die Folie geprägten Strukturen mit ihrem Widerstand Luftbewegungen in bestimmter Form erzeugen, welche unerwünschte Kompressionen und Strömungen kompensieren, gewissermaßen „aufbrechen“ sollen.
Im Allgemeinen lässt sich in der Praxis durchaus bestätigen, dass unterschiedliche Maßnahmen zur zusätzlichen Beruhigung der Disc Auswirkungen auf die Wiedergabequalität haben, die häufig auch eindeutig positiv zu bewerten sind: Abhängig vom Player und von den eingesetzten Stabilisatoren fällt der klangliche und visuelle Zugewinn deutlich oder eher subtil aus.
Probieren geht in diesem Fall über Studieren, also auf in die Praxis. Der Umgang mit den RF-11 ist relativ leicht: Zuerst legt man die mitgelieferte Zentrierhilfe auf die Klemmhalterung der CD-Hülle, danach zieht man die Schutzfolie des Tuning Sheets ab und legt das Sheet mit der selbst klebenden Seite nach oben weisend genau mittig auf die Zentrierhilfe. Schließlich legt man die Scheibe mit der Labelseite nach unten weisend wiederum genau mittig auf die Zentrierhilfe beziehungsweise die Tuning-Folie und drückt sie kräftig an. Meist entstehen dabei kleine Luftblasen zwischen Disc und Folie, die mit der Zentrierhilfe oder einem anderen glatten Gegenstand ausgestrichen werden sollten.