Auf Forschung gegründet
In Deutschland hat PSB inzwischen ebenfalls Bekanntheit erlangt, doch man könnte den hier erst seit knapp zwei Jahren vertretenen Hersteller für klein und neu halten. Ein globaler Blick auf die Position der Firma zeigt ein anderes Bild: Fast vier Jahrzehnte Marktpräsenz kann PSB vorweisen und ist mittlerweile in über fünfzig Ländern vertreten. Einige Jahre nach Gründung wurde PSB in den kanadischen Lenbrook-Konzern eingegliedert, zu dem auch seit langer Zeit die früher eigenständige deutsch-britische Best Value-Marke NAD gehört - eigentlich eine prima Konstellation, haben die beiden Hersteller doch sehr kompatible Produktphilosophien. NAD ist jedoch in Deutschland durch Dynaudio vertreten, so dass sich hier für PSB keine vertrieblichen Synergien anboten; sicherlich ein Grund für die lange Abwesenheit von PSB auf dem deutschen Markt.
Nun allerdings ist auch hierzulande fast die gesamte, umfangreiche Produktpalette erhältlich. Neben der jüngst wieder eingeführten Image-Serie gehört dazu die preisgünstigere Serie Alpha sowie die Imagine-Serie und die Top-Linie Synchrony, deren teuerstes Modell One, eine ausgewachsene 3-Wege-Standbox, übrigens nur 4.000 Euro das Paar kostet. Alle Serien beinhalten sowohl Stand- als auch Kompakt-Lautsprecher, dazu existieren diverse Subwoofer im Programm. Die Produktion aller Modelle findet in China statt, unter ständiger und penibler Qualitätskontrolle, versteht sich.
Große Geheimnisse wie exotische Hightech-Materialien oder besonders komplexe Designs hat PSB, das Kürzel steht übrigens für „Paul & Sue Barton“, nicht vorzuweisen. Allerdings gibt es neben profundem Entwickler-Sachverstand und fairer Preiskalkulation doch so etwas wie ein Erfolgsgeheimnis: Bereits kurz nach Gründung der Firma ging Paul Barton eine enge Kooperation mit dem National Research Council of Canada in Ottawa ein, einem von der kanadischen Regierung unterstützten Wissenschaftscampus. Dort befinden sich modernste Akustiklabore, die unter anderem ermöglichen, die Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörer genau zu erforschen. Im Klartext bedeutet dies, dass die Wirkung spezifischer Konstruktionsmerkmale auf die akustische Wahrnehmung unterschiedlicher Probanden in Doppel-Blindtests ermittelt wird. Welche klanglichen Eigenschaften weitreichend übereinstimmend wie bewertet werden, davon weiß man hier so viel wie an wenigen anderen Orten. Intensive psychoakustische Forschung ist also wichtige Grundlage für die Entwicklung von PSB-Lautsprechern, jedes Modell muss nach der Entwicklungsphase auch am NRC vor bunt gemischter Hörerschaft bestehen.