Bild und Ton
Anders als bei der Bedienung, war beim Bild bereits ein vollwertiger Test möglich. Dabei überzeugte der Sony mit seiner UHD-Vorstellung voll und ganz. So viel Schärfe hat man von Full-HD-Bildschirmen schlicht nicht verlangen können. Hier bekommt man sie dagegen auf faszinierende Weise wie selbstverständlich geliefert.
Fotos stellt der Sony dar, als ob man auf die gute alte Dia-Leinwand blicken würde. Da sieht man jedes feine Härchen im Flaum des frisch geborenen Filius. So durchstöbert man im Familienkreis und mit Freunden die Fotosammlung gern.
Während diese Digitalbilder bereits locker UHD-Auflösung zeigen, ist Kinofilmkost im Heimkino noch nicht verfügbar. Dennoch kommt man auch hier auf seine UHD-Kosten. Denn der Sony rechnet Full-HD-Filme von Blu-ray so gekonnt auf seine Bildschirmauflösung hoch, dass tatsächlich ein Schärfegewinn sichtbar wird. Am Anfang des Chapters 2 des Bond-Thrillers „Casino Royal“ war das Gesicht des wartenden Spions auf Full-HD-Schirmen stets verschwommen. Mit dem Sony erhält es feinere und klarere Konturen. In dieser Manier rechnet die Elektronik sämtliche Motive um und erzielt eine Gesamtschärfe, die Spielfilmen deutlich mehr Ausdrucksstärke verleiht. Es entstehen so realistische Bilder, dass man eine gehörige zusätzliche Portion Spannung verabreicht bekommt.
Auch TV-Filme hat der Sony in dieser Weise im Griff. Und das gilt nicht nur für HD-Übertragungen. Sogar Standardbildern kann die Skalierungstechnik noch etwas abgewinnen. Einzig den schnellen Motivbewegungen ist sie dann nicht mehr völlig in der Lage, zu folgen. Dann verliert die Darstellung ihre zusätzliche Schärfe und kann auch mal in leichtes Ruckeln verfallen. Insgesamt liegt die Performance allerdings auch hier über den Erwartungen.
Die plastische, fast dreidimensionale Bilddarstellung erzielt der TV nicht nur durch seine Detailgenauigkeit, sondern zusätzlich über sein extrem ausgewogenes Kontrastspiel. Anspruchsvolle Testbilder zeigen, dass das Panel Hell-Dunkel-Schattierungen in einem Maße auflöst, das man von Full-HD-Fernsehern nicht kennt. So stellt der Sony Motive extrem ausmoduliert und natürlich dar. Schattierungen in Flächen mit feinsten Details bleiben erhalten. Das gilt selbst, wenn sich die Motive schnell bewegen – bekannt war den Testredakteuren mit solchen Testsequenzen stets eine leicht gestufte Wiedergabe der Verläufe. Da der Schirm dabei einen Kontrastumfang von tiefem Schwarz bis zu strahlendem Weiß im Griff hat, entfaltet sich eine phantastische Raumwirkung.
Diese Fähigkeiten wirken sich zudem auf die Farbdarstellung aus. Diese zeigen ebenfalls solch feine Verläufe. Hinzu kommt hohe Farbreinheit dank Triluminos-Technik. Sony setzt dabei, ganz neuartig in der TV-Szene, sogenannte Quantum Dots ein. Die nanopartikel-kleinen Bausteine im Schirm stellen einen zusätzlichen Filter dar, der die Wellenlänge des Hintergrundlichts reguliert und korrigiert. Ergebnis ist, dass die Grundfarben Rot, Grün und Blau, aus denen sich das natürlich bunte Schirmbild mischt, reiner leuchten. Dies lässt wiederum einen exakteren Farbmix mit mehr Zwischentönen und satteren Farben zu.
Die 3D-Darstellung schließlich ist mit einem Wort umschrieben: perfekt! Dank Polfiltertechnik erhält die Tiefenstaffelung die gewünschte Stabilität. Leichte Augenirritationen, wie bei der Shutter-Technik oft noch üblich, sind hier unmöglich. Gleichzeitig erhält man dank UHD-Bildpunktzahl nun die notwendige Schärfe, die selbst mit Polfiltertechnik glattweg über Full HD liegt. Auf diese Weise entsteht ein neues 3D-Erlebnis, das der Raumwirkung einen Qualitätsstand verleiht, der dem Thema wieder Dynamik verleihen könnte.
Auch im Klang erobert sich der Sony neue Dimensionen. Hier kommt ein ausgewachsenes Lautsprechersystem zum Einsatz mit vielen technischen Finessen und hoher Verstärkerleistung. Der 65-Zoller liefert Sound satt, mit mitreißenden Tiefen und klaren, transparenten Höhen. Da haben sich die Japaner für Cineasten wahrlich ins Zeug gelegt.