Bild und Ton
In der Größenordnung von 60 Zoll lässt sich viel falsch machen. Schärfe-Mankos kommen hier sofort zum Tragen. Flimmernde oder ausgefranste Motivkanten, die während Bewegungsabläufen entstehen können, stechen sofort ins Auge. Und auch die Lampensteuerung im Schirm muss besonders genau ausfallen, um in der großen Fläche hohen Kontrast und feine Schattierungen hinzubekommen.
Der KDL-60LX905 bewältigt die Herausforderungen bravourös. In puncto Schärfe verblüfft er nicht allein mit High-Definition-Ware oder bei der Wiedergabe von Fotos über den Media Player. Auch analoge, per Scart zugespielte Standardaufnahmen serviert er noch in erstaunlich hoher Qualität. Dasselbe gilt für den TV-Empfang, sodass der Riesenbild-Spaß selbst mit Standard-TV nicht aufhört.
Ohne hervorragende Vollbilddarstellung wäre eine solch durchgängige Schärfeleistung nicht möglich. Die Sony-Elektronik übertrifft die Erwartungen geradezu. Motivkanten zucken so gut wie nie und ihre Linienführung wirkt wie mit dem Lineal gezeichnet. Fast ebenso sauber gibt der Schirm Schattierungen wieder. Lediglich in sehr dunklen Motivanteilen können Motivdetails verloren gehen. Umgekehrt überzeichnet der Schirm auch helles Weiß einen Hauch, um die notwendige Brillanz zu erzielen. Da ihm diese auf beeindruckende Weise mit satten, fast immer akkurat wiedergegebenen Farben gelingt, lässt man ihm die kleinen Abweichungen ohne Murren durchgehen.
Bei der Bewegungsdarstellung beherrscht der Sony von der 24p-Kinofilmwiedergabe über die 200-Hertz-Zwischenbildberechnung bis zum 400-Hertz-Backlightscanning alle Varianten. Leider lassen die Menüerklärungen kaum einen Schluss zu, wie man welche davon aktiviert. Man kann nur raten, dass „Klar“ die 200-Hertz-Wiedergabe meint, „Klar Plus“ dagegen 400 Hertz. Da letztere Einstellung nicht schärfer wirkt, aber das Bild dunkler macht, sollte man von ihr absehen.
Die AV-Magazin-Redakteure kamen zu dem Schluss, dass die Motionflow-Einstellung „Standard“ in Kombination mit dem Bewegungsmodus „Auto 1“ die natürlichste und fehlerfreieste Bewegungswiedergabe für alle Empfangsarten garantiert.
Keine Bedeutung haben diese Optionen während der 3D-Wiedergabe. Denn hier schaltet die Elektronik den Film-Dejudder aus, und es entsteht leichtes Ruckeln. Gleichzeitig erkennt man beim Sony Großflächenflimmern, das aufgrund der Shuttertechnik entsteht. Bei diesem Prinzip werden die beiden fürs räumliche Sehen notwendigen Kameraperspektiven nacheinander dargestellt und durch ein eingeschobenes Schwarzbild optisch voneinander getrennt. Wen das Flimmern stört, kann die Helligkeit des Schirms raffinierter Weise reduzieren, worauf es kaum noch auffällt.
Das Resultat sind überragend scharfe, in ihrer Tiefenwirkung atemberaubende 3D-Bilder, die dank der immensen Schirmgröße ein fulminantes Heimkinoerlebnis ermöglichen. Dem Sony gelingt eine klare und stabile Staffelung der Bildebenen mit exakter Raumdarstellung. Doppelkonturen oder störendes Übersprechen der beiden Kameraperspektiven sind beim Sony kein Thema. Dabei sitzen die Brillen bequem und fest auf der Nase.
Die darf man sogar aufsetzen, wenn nur 2D-Bilder zur Verfügung stehen. Denn diesen rechnet die Elektronik auf Wunsch in Echtzeit Tiefeninfos hinzu. Das gelingt zwar nicht perfekt, aber durchaus recht gut. Für 3D-Spaß sorgt das Extra bis zum Aufschlag neuer 3D-Blu-rays auf jeden Fall.