Bild und Ton
Der 46WL768G nimmt sich zurück. Er hätte zwar genügend Lichtpower, um das beeindruckte Publikum mit grellem Licht zu blenden. Und wer möchte, kann diese Reserven ohne weiteres anzapfen. Die Toshiba-Grundeinstellungen für die Heimkinodarstellung tun dies nicht. Sie orientieren sich konsequent an den Normen, die fürs große Kino gelten und nach denen auch die Regisseure ihre Bildabstimmung ausrichten. Das Ziel ist, die ursprüngliche Bildcharakteristik zu erhalten und den Szenerien in der Darstellung nichts hinzuzudichten. Entsprechend hat Toshiba die entsprechenden Voreinstellungen mit „Hollywood“ im Menü tituliert.
Als Erstes fällt dabei im Vergleich zu anderen Fernsehern auf, wie die Helligkeit zurückgeht und sich am eher geringen Lichtoutput im Kino orientiert. Hierdurch geben sich die Farben zurückhaltender, die Schattierungen gehen besonders weich in einander über. Hat man sich daran gewöhnt, stellt man fest, dass die Motive äußerst plastisch wirken und die behutsamen Kontraste besonders natürliche Szenerien schaffen. Dennoch werden die Bilder nicht matt, sondern in ihrer realistischen Abbildung sehr lebendig. Damit verfolgt Toshiba ein anderes Darstellungskonzept als die meisten sonstigen Hersteller – und hat damit eindeutig Erfolg.
Die vielen und tiefgreifenden Einstellungsoptionen helfen bei der Umsetzung. So ermöglichen im Menü integrierte Profi-Testbilder eine feine Farb-, Helligkeits- und Kontrastabstimmung. Wer sich auf die Voreinstellungen ab Werk verlassen möchte, was man bei den neuen Toshiba-TVs ohne Weiteres tun kann, findet auch Presets im Menü, mit denen man den Bildschirm mit nur wenigen Handgriffen umeichen kann. So findet etwa der schnelle Wechsel zwischen der Wiedergabe am Tag mit viel Umgebungslicht und der am Abend bei Heimkinoatmosphäre statt. „Hollywood 1“ reduziert dabei die Lichtintensität des Schirms gegenüber der Tageinstellung „Hollywood 2“, wodurch die Bilder aufgrund der wechselnden Umgebungsbedingungen in beiden Fällen vergleichbar „kinogerecht“ wirken.
Wer die Umstellung stufenlos und automatischen den TV erledigen lassen möchte, aktiviert den Lichtsensor, der die Umgebungshelligkeit misst. Um allerdings auch hier im Bedarfsfalle eine Feinabstimmung mit dem Raum vornehmen zu können, ermöglicht es Toshiba, für jeden Helligkeitsgrad im Raum den Kontrast des Fernsehers zu erhöhen oder zu reduzieren.
Kein Wunder sind bei solcher Akribie auch die Darstellungsfähigkeiten der Elektronik top. Die 200-Hertz-Zwischenbildberechung erzielt überraschend natürlich wirkende Bewegungsabläufe und generiert gleichzeitig extrem scharfe Motive. So gab die Schaltung die Testsequenz eines sich in verschiedenen Geschwindigkeiten schwingenden Pendels mit solch klaren Konturen wieder, wie das die AV-Magazin-Redakteure bislang noch nie auf LCD- oder Plasma-Schirmen sehen durften. Obendrein fielen die Bildfehler dabei minimal aus. Mit Filmsequenzen zeigen sie sich, in dem die Schaltung Bewegungen mit leichtem Kinoruckeln wiedergibt, weil sie kurzzeitig zur 24p-Darstellung zurückkehrt. Wer das Kinoruckeln generell bevorzugt, deaktiviert die Schaltung einfach komplett. Mit 3D-Wiedergabe kommt die Zwischenbildberechnung von vorn herein nicht zum Zug. Hier ruckelt das Bild ohne Einflussmöglichkeit in ähnlicher Manier wie im Kino.
Die sonstige 3D-Darstellung fällt bereits wieder kinogleich aus. So darf die 3D-Bildtiefe ihre volle Wirkung entfalten, und man muss nur wenige Nebeneffekte wie leichte Doppelkonturen in Kauf nehmen, die je nach Motiven in einzelnen Bildebenen auftauchen.
Die in dieser Manier scharfen, plastischen wie auch natürlichen Bilder kommen mit Digitalzuspielung optimal zur Geltung. Bei Analogsignalen per Scart lassen sich zwar ebenfalls detaillierte Einstellungen vornehmen. Leicht zitternde Motivkanten schmälern allerdings während Bewegungsabläufen die Schärfewiedergabe etwas, und auch Hell-Dunkel-Übergänge gelingen nicht ganz so gekonnt. Doch das ähnlich hohe Niveau zu erreichen, wie es der Toshiba bei der Digitalwiedergabe schafft, ist Analogbildern freilich per se nicht möglich.
So darf man sich in jedem Fall auf herausragende Kinobilder freuen. Und um diese auch im Klang effektvoll zu gestalten, sollte man eine der Anschluss-Finessen des Regza nutzen, die den Anschluss eines Subwoofers ermöglicht. Das schlanke Design des 46WL768G lässt kaum Tiefenabbildung zu. Mit einer externen Anlage kommt freilich noch mehr Kinospannung auf – was dem hochwertigen Toshiba exzellent zu Bild stünde.