CES 2008 Trend 5: Verfeinerung der Bildtechnologien
Auch in puncto Bilddarstellung gab die CES einen interessanten Ausblick. Herausragend und dazu in greifbarer Nähe: Panasonic und Pioneer verbessern ein weiteres Mal die Schwarzdarstellung ihrer Plasmas. Panasonic will auf ein Kontrastverhältnis von 1.000.000:1 kommen, Pioneer versuchte erst gar nicht mehr, seine Werte in Zahlen auszudrücken. Tatsächlich erstaunten die vorgeführten Bilder, zumal beide Hersteller auch in Farbdarstellung und Helligkeit zugelegt haben.
Geradezu überragend war, was Pioneer sowohl hinter geschlossenen Türen einem geladenen Besucherkreis wie auch auf der Messe in einem Show-Room zeigte. Im Hotel „Caesar’s Palace“ präsentierten die Japaner ihre neunte Panelgeneration, die voraussichtlich zur IFA in Deutschland eintreffen wird. Schwarzwert wie auch Helligkeit übertrumpften die Werte der aktuellen Kuro-Plasmas deutlich und versetzten die Betrachter in spürbares Erstaunen. Im Show-Room der Messe toppte Pioneer diese Leistung schließlich nochmals. Die dortige Konzeptstudie wurde in einem absolut dunklen Raum vorgeführt – in dem das eingeschaltete Panel bei der Darstellung eines schwarzen Screens glattweg unsichtbar wurde. Kein Wunder trägt der Prototyp den Namen „Real Black“. Als auf dem Schirm schließlich bunte Feuerwerke explodierten oder Autolack glänzte, erzielte der Schirm einen solch dreidimensionalen Bildeindruck, wie man ihn bislang nicht kennt. Wohl gegen Ende 2009, spätestens 2010 kommt das tiefschwarze Panel auf den Markt. Der Schritt danach ist ebenfalls klar: Die Verknüpfung des ultra-flachen Displays mit der neuen Bildgeneration. Wann dies der Fall sein wird, scheint derzeit allerdings kaum abschätzbar.
Panasonic drückt nicht nur in puncto Kontrast aufs Gaspedal. Auch in Größe und Auflösung tut sich bei den Plasmas so einiges. Fast vier Meter Diagonale (381 Zentimeter) maß der neueste Mega-Schirm, der auf der Panasonic-Aktionsbühne angepriesen wurde und das Zeitalter der „4K“-Panels anbrechen ließ: 4096 mal 2048 Bildpunkten brachten die Japaner auf den Schirm. Für den Cineasten deutlich erreichbarer: Panasonic führt 46-Zoll-Plasmas ein und erweitert damit sein Größensortiment.
Samsung brach auf der CES ebenfalls Auflösungsrekorde. Hier verschönert „Ultra High Definition“ die LCD-Welt und kommt auf 3840 mal 2160 Bildpunkte, was exakt dem HD-Seitenverhältnis von 16:9 entspricht. Rund 208 Zentimeter Diagonale maß der Prototyp – für den bislang allerdings keine Heimkino-Anwendung geplant ist. Dasselbe gilt für das Sony-Pendant, das auf der CES ebenfalls erstmals der Öffntlichkeit präsentiert wurde.
Anders Hersteller Sharp. Mit satten 274 Zentimetern und 1080p-HD-Auflösung führte der LCD-Pioneer seine „Aquas Wall“ ein. Der Riesenschirm wird dabei bündig in der Wand versenkt, was den optischen Reiz deutlich erhöht. Einen Preis wollten die Japaner trotz Heimkino-Zielgruppe nicht nennen.
Nicht gerade eine Hauptrolle auf der CES spielte LED als Panel-Lichtquelle für LCDs. Dennoch vergrößerte sich der Kreis derer, die auch Leuchtdioden zukünftig einsetzen möchten. Bereits bekannt ist Samsung, in deren LCD- wie auch Rückprojektionsgeräten entsprechende Lampen sitzen. Nun zieht auch Toshiba mit LC-Displays mit. Wann die Lichttechnologie zum Einsatz kommen soll, ist jedoch offen. JVC gab für seine Konzeptstudie einen Einführungstermin für den US-Markt in 2009 an.
Eigentlich eher für ausgefeilten Sound bekannt sind die Dolby Laboratories. Nun mischen die Surround-Pioniere auch bei den Bildern mit. Bereits auf der Ceatec in Japan hatte der Audio-Spezialist seine „High-Dynamic-Range LED Back-Lighting Technique“ hinter verschlossenen Türen vorgestellt. Nun folgte der offizielle Auftritt, mit dem der Hersteller für seine neuartige Hard- und Softwarekombination werben wollte. Die Technologie setzt eine von Dolby spezifizierte, besonders helle LED-Lichtquelle für LCD-Panels voraus. Als zweiten Baustein des Technologie-Ansatzes errechnet eine spezielle Signalverarbeitung aus dem bestehenden Filmbild ein zweites, vorwiegend schwarz-weißes, das quasi hinter das echte Bild gelegt wird. Es soll für zusätzliche Schattierungen (um 12 Bit Signaltiefe) und damit für eine besonders homogene Darstellung sorgen. Das von Dolby angepriesene Ergebnis: Perfekte Bildharmonie bei einer Kontraststeigerung um das 25-fache bis zu einem Wert von 100.000:1. Dolby lädt alle Firmen herzlich ein, die Technologie einzukaufen.