JVC DLA-X3:
Dimensionssprung
Im Herbst 2010 verkündete JVC auf einer Pressekonferenz etwas überraschendes: Alle zukünftigen D-ILA-Projektoren beherrschen 3D. Damit ist JVC der erste Hersteller, der nur noch 3D-taugliche Projektoren herstellt. AV-Magazin schaute sich das kleinste Modell genauer an: Bleibt 2D auf der Strecke? Wie gut gelingt 3D bereits?
Alljährlich stellt JVC Journalisten im Herbst in der Deutschlandvertretung im hessischen Taunus die neuen Projektoren vor. Und in den vergangenen Jahren hießen die meist vergleichsweise langweiligen News „mehr Kontrast“, „mehr Licht“, „leisere Kühlung“. Nachdem die Japaner bereits auf der 2010er Funkausstellung einen 3D-Prototypen für ausgewählte Gäste im Hinterstübchen demonstrierten, überraschte die anwesenden Journalisten auf der Pressekonferenz die Neuvorstellung eines 3D-fähigen Projektors nicht. Was aber ein deutliches Raunen verursachte war die mit freudigem Strahlen getroffene Aussage: „Ab sofort beherrschen alle JVC-Projektoren 3D!“ Das war in der Tat ein Knaller und eine Vorgabe, zu der sich bislang kein Mitbewerber traute.
Das lies aber auch hoffen, dass die Entwickler um Akira Kobayashi einen Weg fanden, die D-ILA-Chips für 3D flott zu machen. Und das ist wörtlich zu verstehen, denn die wechselweise Präsentation der Bilder für unser Augenpaar bedingt eine mehr als doppelt so schnelle Bildwechselfrequenz für die Bilderzeuger. Und hier setzt JVC schon lange auf eines der beiden Pferde, die das überhaupt können. Nur DMD- und LCoS-Chips, die Kerntechnologien hinter DLP- und D-ILA-Projektoren sind in der Lage, zum einen schnell genug zu schalten und vor allem sind es die einzigen Projektoren-Chips, die es ermöglichen die Pixel alle simultan zu schalten, statt wie in LCD-Panels in Spalten und Zeilen.
Die abschließende 3D-Präsentation der Pressekonferenz lies erahnen, dass Kobayashis Mannen nicht auf der faulen Haut lagen, sondern mit japanischem Fleiß eine echte Innovation auf die Beine stellten. Den Schritt in die neue Dimension dokumentiert die geänderte Namensführung der Projektor-Serie. Hießen bisherige Heimkino-Projektoren von JVC zur Dokumentation ihrer Full-HD-Auflösung „HD“ bekam das neue Trio die Bezeichnung „X“ zur Demonstration der erweiterten Fähigkeiten.
Zum Test bestellte sich AV-Magazin das Einsteigermodell DLA-X3 zu 4.000 Euro. Wie bei JVC üblich besitzt bereits der Benjamin das gleiche Chassis wie die beiden größeren Modelle DLA-X7 und -X9. Die verfügen zusätzlich über einen vorkalibrierten THX-Modus und zwei ISF-Modi zur Vor-Ort-Kalibrierung durch einen entsprechenden Fachmann. Hinzu kommen einige Ausstattungsdetails wie ein etwas erweitertes Signalmanagement und vor allem eine komplette Farbraumkalibrierung sowie ein Filter zur Erweiterung des Farbraums. Der X9 erhält wie seine Vorgänger ein gesondertes Hand-Tuning zur Maximierung des Kontrasts der Lightengine. Dafür gibt es nur den hier getesteten X3 neben glänzendem Schwarz wahlweise auch in edlem Weiß.