Klang
Für die Schallwandlung hoher Frequenzen verwendet Elac oberhalb der Einstiegsserien generell einen Bändchen-Hochtöner; die Carina-Serie bildet hierzu keine Ausnahme, allerdings handelt es sich bei dem verbauten Exemplar nicht um den JET-Hochtöner. Statt seiner kommt in den Carina-Lautsprechern ein Air-Motion-Transformer zum Einsatz, der in China nach Spezifikationen von Elac hergestellt wird. Er basiert auf dem in Kiel entwickelten JET-Hochtöner und weist dessen charakteristische, mäanderformige Faltung der Folienmembran auf, deren Aufbau sich im Detail von der Membran des JET-5-Bändchens unterscheidet. Der Vorteil eines Air-Motion-Transformers liegt zum einen in der äußerst geringen Masse der hauchdünnen Folienmembran, zudem weist ein Bändchen-Hochtöner keine Induktivitätsverzerrungen auf. Während die Formgebung der Schallwand dahingehend ausgelegt ist, eine breitwinklige Abstrahlung zu gewährleisten, ist der Hochtöner von einem Waveguide umgeben, der für eine genau dosierte Schallbündelung sorgt.
Das Anschlussfeld des Carina FS 247.4 ist mit sehr soliden Polklemmen bestückt und für Bi-Wiring geeignet, wobei stabile Blechbrücken zum Lieferumfang gehören. Im Falle einer Single-Wiring-Verkabelung lässt sich an dieser Stelle noch Potenzial ausschöpfen, indem man hochwertige Kabeljumper einsetzt. Bei der Aufstellung sind außer der Grundregel des Stereo-Dreiecks keine besonderen Anforderungen zu berücksichtigen, allerdings lässt sich durch eine freie Positionierung und eine leichte Einwinkelung sowohl die räumliche Ausdehnung der Abbildung als auch die Präzision ihrer Tiefenstaffelung steigern. Wie großformatig der FS 247.4 die räumliche Darstellung anlegen kann, zeigt sich bei »Twin Paradox«, dem Debütalbum des Komponisten und Pianisten Loran Witteveen, das er zusammen mit Clemens van der Feen und Tristan Renfrow eingespielt hat: Piano, Kontrabass und Schlagzeug stehen hier auf einer Bühne von glaubhaften Ausmaßen, die auch in die Tiefe hinein präzise gestaffelt und hell ausgeleuchtet wird. Dabei sind die Musiker mit dem richtigen Abstand zueinander positioniert und die Konturen der Instrumentenkörper scharf gezeichnet. Bei dem Titel »Elasticity« kann der FS 247.4 zudem das Klangfarbenspektrum des Pianos voll entfalten, differenziert feine tonale Nuancen und lässt Noten langsam ausklingen. Gleichzeitig verleiht er dem Kontrabass seinen straff-sonoren Charakter und gebührende Autorität.
»Living In Twilight« heißt das zweite Album der jungen Pianistin und Sängerin Ariel Pocock, die bereits mit ihrem Erstlingswerk »Touchstone« die Aufmerksamkeit der Jazz-Szene gewinnen konnte. Bei »500 Miles High« verdeutlicht der FS 247.4 augenblicklich, woran das unter anderem liegt: Er offenbart auch die samtigen, reifen Untertöne ihrer glockenklaren, zuweilen fast jugendlich klingenden Stimme und bringt alle Facetten ihrer vokalen Variationen zur Geltung. Dabei wird die Stimme richtig proportioniert und natürlich klingend abgebildet, zugleich kann der FS 247.4 hierbei den Eindruck einer körperlichen Präsenz der Sängerin erwecken. Mit »Never the Same« (EP »Basiel«) hat die Techno-Produzentin Amelie Lens einen Track geschaffen, der sich bestens eignet, um herauszufinden, wie es um die Wiedergabe der untersten Oktaven bestellt ist. Der Carina FS 247.4 langt bei den trockenen Beats dieses Electro-Spektakels ordentlich hin und schiebt auch die brummelnden Bassläufe druckvoll in den Raum. Dabei lässt er sich nicht einmal von exzessiven Lautstärken beeindrucken, die Tieftonreproduktion des FS 247.4 bleibt auch bei Pegeln, die für Club-Atmosphäre sorgen, präzise und straff. Keine Frage - der Carina FS 247.4 kann unterschiedlichste Musikstile adäquat in Szene setzen und empfiehlt sich vorbehaltlos für audiophile Hörer.