Hören wie am Mischpult
Für den Einsatz als Desktop-Soundsystem sind die im Lieferumfang enthaltenen Kompakt-Monitore mB3 uneingeschränkt geeignet, da ihre Abstrahlcharakteristik für eine kurze Distanz zwischen Hörer und Lautsprecher optimiert ist, aufgrund dieser Konzeption als so genannte Nahfeld-Monitore ist ihre Fähigkeit größere Räume zu beschallen ein wenig limitiert. Bei Wohnräumen bis zu einer Größe von etwa 25 Quadratmetern bleibt dieser Aspekt allerdings bloße Theorie: Tiefbassdruck ist selbstverständlich von so kleinen Schallwandlern ohnehin nicht zu erwarten und die mB3 vermögen ihre Qualitäten auch in drei Metern Hörentfernung voll zur Geltung zu bringen.
Technisch gesehen verkörpern die mB3 puren Purismus und sind insofern ein Leckerbissen für Kenner: Sie arbeiten mit fast vollständig geschlossenen Gehäusen und verzichten auf einen aufwändigen Bassreflex-Kanal im Inneren. Lediglich eine kaum Daumen-große Öffnung, rückseitig etwa auf Höhe der Membran platziert, verhindert so genannte Kompressionseffekte, wenn das Chassis sehr lange Hübe vollzieht. Damit sind in diesem Zusammenhang die Auswirkungen der vom Chassis erzeugten Luftströme gemeint: Die von der Membran verdrängte Luft wird von der Gehäuserückwand auf die Membran zurückgeworfen und kann ihren Hub behindern, sogar die Membran temporär deformieren, so dass die Membran "gegen sich selbst" arbeiten würde.
Der besondere Clou der mB3 ist allerdings ihre Treibertechnik: Sie enthalten für das gesamte Frequenzspektrum nur eine einzige Membran. Auch dies ist freilich nicht primär dem kalkulatorischen Rotstift geschuldet, sondern für Mini-Monitore eine besonders reizvolle Technik. So genannte Breitband-Lautsprecher sind nicht ohne Grund nach wie vor auch im Bereich größerer HiFi-Lautsprecher nicht ausgestorben: In preisgünstigen Gefilden bleibt die Homogenität dieses Konzeptes unerreicht. Da bei einem Breitband-Lautsprecher eine Frequenzweiche entfällt, können keine Phasenfehler und unsaubere Übergänge zwischen den Arbeitsbereichen einzelner Chassis auftreten. In den mB3 kümmert sich eine verwindungssteife, sehr leichte Aluminium-Konus-Membran um die Schallwandlung zwischen 75 Hertz und 18 Kilohertz, um dies bewerkstelligen und in kleineren Räumen ausreichend Schalldruck generieren zu können, ist das Chassis für lange Hübe ausgelegt.
Die musicBox ist technisch nicht minder interessant: In bewährter Manier verbindet Peachtree Audio seitens der Verstärkerelektronik eine Transistor-Endstufe mit der guten alten Röhrentechnik. Dass und warum diese vermeintlich überbrachten Glaskolben von vielen Enthusiasten immer noch als klangliches Maß der Dinge angesehen werden, sei hier nicht weiter erläutert, aber doch erwähnt, um zu verdeutlichen, wie ernst Peachtree den highendigen Anspruch an ihre Minis nimmt und wie gekonnt er realisiert wird.