Imposant und variabel
Darüber mag sich wundern, wer technisch nicht allzu tief in der Materie steckt, doch gerade die augenfällige Komplexität der FS 189 ist mit dafür verantwortlich, dass sie einen beachtlichen Teil der zugelieferten Leistung dankbar in Schalldruck wandelt. Sicherlich sind drei Tieftonchassis und zwei Austrittsöffnungen für das Bassreflex-System auch ein zutreffender Hinweis auf die Intention dieses Lautsprechers abseits gutmütiger Handreiche an kleinere Elektronik; die Party-Tauglichkeit nimmt man der FS 189 jedenfalls sofort gern ab. Das Weichendesign mit drei Trennfrequenzen ermöglicht allerdings auch, eine hohe Effektivität der einzelnen Chassis zu realisieren, weil die jeweiligen Frequenzbereiche schmaler sind als bei Zwei-Wege-Konstruktionen. Zwei der einhundertfünfundsiebzig Millimeter durchmessenden Tieftonchassis laufen parallel und sind für Frequenzen bis einhundertachtzig Hertz zuständig, im Anschluss daran, bis zu fünfhundert Hertz hinauf, arbeitet der dritte Tieftöner. Die Technik der Chassis trägt natürlich ihren Teil zum Durchsetzungsvermögen und zur Verstärkerfreundlichkeit der FS 189 bei: Besonders leichte Aluminiumsandwich-Membrane, breite Gummisicken, aerodynamisch geformte Chassiskörbe mit beidseitig belüfteten Zentrierungen und eine kräftiges Magnetsystem mit großer Schwingspule erhöhen den Wirkungsgrad.
Dieses an sich schon durchaus imposante Ensemble wird von zwei Austrittsöffnungen für das Bassreflex-System komplettiert: Die im oberen Drittel der Rückwand positionierte hat einen Durchmesser von sechzig Millimetern, in der von Elac für durchschnittliche Raumakustik und klassische, weitreichend freie Aufstellung vorgesehenen „Original“-Abstimmung ist sie mit einem pilzförmigen Weichgummiverschluss namens „Bass-Control“ verschlossen. Somit offeriert die FS 189 eine Möglichkeit zur Anpassung an raumakustische Verhältnisse und persönliche Präferenzen, indem dieser Verschluss entfernt und folglich der generierte Schalldruck bei tiefen Frequenzen erhöht werden kann. Die untere Austrittsöffnung mit einem Durchmesser von einhundert Millimetern strahlt mittig auf die Bodenplatte der FS 189 ab, was den Vorteil einer praktisch von der Positionierung des Lautsprechers unabhängigen akustischen Wirkung bietet. Summa summarum lässt sich mit langen Bassreflex-Kanälen eine im Verhältnis zur Membranfläche tiefere Abstimmung als ohne diese Hubraumerweiterung realisieren, wobei die elektrischen Werte hierbei im grünen Bereich bleiben: Ein günstiger, vorbildlich gleichmäßiger Impedanzverlauf mit einer hohen Minimalimpedanz und ein ausgezeichneter Wirkungsgrad sind Resultat des Gesamtkonzeptes der FS 189. Folglich fühlt sich die FS 189 bereits von etwas kräftigeren Röhrenverstärkern geführt zu flotten Schritten berufen und belastet feine, aber leistungsschwächere Vollverstärker nicht unnötig.