Bild und Ton
Das hat Metz so richtig gut gemacht: Nicht nur, dass sämtliche HDR-Formate im Angebot stehen. Es lassen sich für alle auch eigene Einstellungen finden. Falls vorteilhaft oder um sich Arbeit zu sparen, weist man die Einstellungen alternativ einfach als „Profil“ einander zu. Die Bilddarstellung selbst einzelner TV-Sender ist auf diese Weise feinjustierbar. Dabei reichen die Einstellungsmöglichkeiten auf übersichtliche Weise sehr weit und sind praxisgerecht, auch wenn sie nicht bis zu den letztmöglichen Feinheiten führen. Klar ist, dass die neueste OLED-Panelgeneration per se hohe Qualität mit perfekter Schwarzwiedergabe anbietet.
Mit den Presets „Kino“ oder „Benutzer“ zeichnet der Topas 48TY91 OLED twin R ein in der Wirkung behutsames, gut ausgewogenes Bild. Kontraste springen nicht ins Auge, die Farben passen auf den Punkt und wirken natürlich. Das gilt für die Standard- wie auch für die HDR-Wiedergabe. Automatiken zur Kontrastverstärkung sind bereits deaktiviert oder lassen sich abschalten, genauso der nicht ganz so perfekt anpassende Raumlichtsensor. Auffallend ist der Wille von Metz, nichts zu überzeichnen und auch die Farben des erweiterten Farbraums DCI-P3 ohne Effekthascherei darzustellen. Dasselbe gilt für die Bildschärfe, und auch Hell-Dunkel-Verläufe gelingen sehr nuanciert.
Dabei ist es möglich, dass Cineasten vielleicht die ebenfalls zurückhaltendere HDR-Darstellung etwas monieren. In diesem Fall gibt es genügend Möglichkeiten, mit Helligkeitseinstellungen, dynamischem Kontrast oder der Gammakurve nachzubessern, um hier noch mehr Wirkung zu erzielen. Dies übernimmt – genauso wie die Senderinstallation – in der Regel gern auch der Fachhändler, bei dem der Topas gekauft wurde. Je hochwertiger jedoch das empfangene HDR-Format, desto weniger Bedarf dürfte hierfür bestehen. Auch in einzelnen Szenen etwas zu dunkel dargestellte Schwarzflächen benötigen dann keine Nachbesserung.
Da die OLED-Panels der neuesten Generation etwas leuchtstärker wurden, neigt der Topas ein wenig mehr zum Contouring. Das sieht man hauptsächlich bei der Wiedergabe von Szenen mit hellem, stahlblauem Himmel. Dies ist jedoch nicht unbedingt dem leistungsstarken Panel anzulasten, sondern eher der Qualität der zugespielten Bilder. Daher gilt auch hier: Je hochwertiger das HDR-Format sowie die Bildquelle, desto gelungener stellt der Topas mit seinen ausgereiften Fähigkeiten das Material dar.
In allen Varianten empfiehlt es sich, die Bewegungsglättung aus- oder nur auf Minimum zu schalten. Hier schleicht sich ein wenig zu häufig Rucken ein, oder die Bewegungsabläufe wirken bei höherer Dosierung eher unnatürlich. Die Originalbilder serviert der Schirm dagegen authentisch, wobei die Elektronik 50-Hertz-TV-, wie auch 24p-Kinobilder bestens beherrscht.
Immense 90 Watt hat Metz seinen Lautsprechern spendiert, und der Topas nutzt sie bravourös. Der sichtbare Teil des Klangsystems wirkt im Verhältnis zum voluminösen, kräftigen Sound überraschend dezent. Bässe donnern regelrecht, auch verglichen mit Systemen anderer Hersteller, wenn diese hochwertig bestückt sind. Die Mitten fügen sich geschmeidig an und führen lückenlos zu den Höhen - eine beachtliche Linearität. So entsteht mit Stimmen wie auch mit Musik eine kräftige und doch natürlich klingende Soundkulisse. Unnötige und aufdringliche Akzentuierung bleibt daher außen vor. Je nach Klangeinstellung oder zugeschaltete, virtuelle Surroundperformance überzeugt der Topas sogar mit Raumklangeffekten oder ausgesprochen weiter Stereo-Basis. Die Sprachverständlichkeit ist in allen Einstellungen vorbildlich. Dieses seltene Engagement in Tonqualität erhält von uns ohne Zögern die bestmögliche Note.