Bedienung und Anwendung
Dreh- und Angelpunkt eines Multiroom-Systems ist ein Software-Programm, mit dem die Aktivlautsprecher eingestellt und die Musikwiedergabe gesteuert werden. Im Falle des Breeze-Systems von Quadral kommt dafür die gleichnamige Breeze-App zum Einsatz. Die Anwendung ist kostenlos im AppStore von Apple und PlayStore von Google für iOS- und Android-Geräte erhältlich. Zum Zeitpunkt unseres Tests im April 2017 lag die App in der Version 2.8 vor. Neben den Musikstreaming-Anbietern Spotify, Tidal und Napster ist der Radio.de-Dienst in dieser Version integriert. Weitere werden folgen. Die Ersteinrichtung der Breeze-Lautsprecher erfolgt ebenfalls über die App. Dabei wird zuerst jeder Breeze-Lautsprecher zum Heimnetzwerk hinzugefügt und am besten gleich individuell nach Raum oder Anwendung benannt. Zu beachten ist, dass die Breeze-Boxen nur über ein kabelloses 2,4-Gigahertz-WLAN verbunden werden können. Fünf- Gigahertz-Funknetzwerke oder eine kabelgebundene LAN-Anbindung werden nicht unterstützt. Sind die Lautsprecher ins Breeze-Netzwerk eingebunden, erfolgen Musikauswahl und Einstellungen über die App. Zum Abspielen eines Musiktitels aus dem Standby-Betrieb heraus muss der Startknopf auf der Gehäuseoberseite gedrückt werden. Eine Aktivierung der Box per App ist leider nicht möglich. Dann genehmigen sich der Breeze One und Two rund 40 Sekunden, bis sie mit dem WLAN-Netz verbunden und spielbereit sind. Für den Direktzugriff auf Online-Radiostationen stehen auf den Breeze-Boxen dann jeweils vier Speichertasten zu Verfügung. Diese können mit einem Radiostream belegt werden. Musiktitel, zum Beispiel vom iPhone- oder Netzwerkspeicher, werden noch nicht per Direktwahl unterstützt. Ebenso müssen die Breeze-Boxen erst am Gerät eingeschaltet werden, bevor die Stationstasten funktionieren. Für den spontanen Musikgenuss steht Bluetooth zur Verfügung. So können zum Beispiel Gäste ihre Lieblings-Spiellisten mit den aktuellen Chart-Samplern kabellos an das Breeze-System übertragen. Mithilfe des eingebauten Akkus können der Breeze One und Breeze Two spontan mit auf die Terrasse, den Balkon oder in den Garten genommen werden. So erlaubt der Breeze One bis zu 20 Stunden und der Breeze Two bis zu 25 Stunden einen vom Stromnetz unabhängigen Betrieb. Das reicht locker für ausgedehnte Grill- und Gartenpartys. Für sichere Handhabung sorgen dabei schicke Lederschlaufen, die sich auf der Rückseite der Breeze-Kompakboxen befinden. Ausreichend Standfestigkeit bieten darüber hinaus die superflachen Gummiringe auf der Unterseite der Boxen.
Lautsprecher und Technik
Der Breeze One ist mit einer Höhe von 22 und einer Breite von 15,5 Zentimeter sehr kompakt gestaltet. Der stabile Holzkorpus wiegt samt Technik rund 2,7 Kilogramm. In der kantigen Box arbeitet ein Mono-Lautsprechersystem. Dieses wirkt über einen 115 Millimeter großen Tiefmitteltöner und eine 19 Millimeter kleine Hochtonkalotte. Der Breeze Two besitzt die gleichen Chassis, ist aber als stereofones Zweiwege-System ausgeführt. In den resonanzoptimierten stabilen Breeze-Gehäusen sind hocheffiziente Digitalverstärker eingebaut. Diese schalten automatisch in den Standby-Betrieb, wenn einige Zeit kein Signal mehr anliegt. Im Bereitschaftsmodus verbrauchen die Breeze-Lautsprecher dann nur noch 0,3 Watt Leistung, was den Geldbeutel effektiv schont. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass beide Breeze-Boxen über ein ins Gehäuse integriertes Netzteil verfügen. Das wiederum bewahrt den Anwender vor klobigen Steckernetzteilen, die sich oft schwer verstecken lassen.
Klangqualität
Bereits der kleine Breeze One macht beim Soundcheck eine durchweg gute Figur. Die Basswiedergabe überzeugt mit ordentlichem Druck und anständiger Dynamik. Wie bei allen Quadral-Lautsprechern sind auch die Breeze-Boxen tonal sehr neutral abgestimmt, was eine natürliche und somit authentische Musikwiedergabe gewährleistet. Lobenswerter Weise hat Chefentwickler Sascha Reckert bewusst auf eine überzogene DSP-Entzerrung verzichtet. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerberprodukten resultiert das bei den Breeze-Boxen in einer detailreichen Basswiedergabe, die auch feindynamische Details aus dem Klangbild herausarbeitet kann. Bei dem größeren Breeze Two ist die Tieftonleistung natürlich potenter, da hier gleich zwei Tiefmitteltöner zum Einsatz kommen. Somit tönt dieser Lautsprecher auch bei gehobenen Lautstärken noch souverän und ausdrucksstark. Der Hochtöner fügt sich bei beiden Systemen absolut nahtlos und harmonisch in das Klangbild ein. Die kleine Kalotte gefällt stets mit seidiger Brillanz, die vollkommen frei von Effekthascherei ist. Einziger Wermutstropfen beim Breeze-System ist das Fehlen einer Klangregelung, um die Boxen an den Hörgeschmack und die Raumakustik anzupassen. Dennoch: Durch die ausgezeichnete Gesamtabstimmung der Breeze-Lautsprecher dürfte ein akustisch korrigierender Eingriff kaum nötig sein. Nicht unerwähnt darf das ausgezeichnete Rundstrahlverhalten bleiben, das auch von seitlichen Hörpositionen aus einen ausdrucksstarken Klang sicherstellt.