Technik: Chassis
In einem DM 90-System arbeiten insgesamt acht Chassis, die für die Wiedergabe des gesamten Frequenzspektrums verantwortlich sind. Für die Schallwandlung der mittel- und hochfrequenten Töne sind zwei Koaxialchassis im Einsatz. Die Töner besitzen eine 100 Millimeter messende Konusmembran für die Mitteltondarstellung. Im Hochtonbereich kommt eine 25 Millimeter große Kalotte zum Einsatz, deren gewölbte Membran aus einem besonderen Werkstoffverbund besteht. Um das Aufbrechen und somit die Eigenresonanzen des hauchdünnen Domes zu minimieren, verwendet Canton ein Materialgemisch aus Aluminium und Mangan.
Durch den koaxialen Aufbau des Mitteltöners verringern sich die Schalllaufzeiten zwischen den beiden Treibern. Hierdurch wird ein Zeit konstantes Phasenverhalten über den gesamten Mittelhochtonbereich erwirkt, was ein gutes Rundstrahlverhalten mit sich bringt. Der Konus-Mitteltöner arbeitet in einem geschlossenen Volumen und spielt bis 150 Hertz in den Oberbassbereich hinunter.
Unterhalb dieser Frequenz arbeitet ein Subwoofer-Verbund aus vier kleinen Konustönern in einem ventilierten Reflexvolumen. Die Verschaltung mehrerer kleiner Basschassis bringt dem Lautsprecher nicht mehr Tiefgang, steigert aber die tieffrequente Systemleistung erheblich. Um die großen Wellenlängen tiefer Töner sauber reproduzieren zu können, muss ein Bass eine große Menge Luft bewegen. Das kann entweder über eine große Membranfläche oder über mehrere kleine Chassis, wie beim DM 90, geschehen. Mit einem Chassisdurchmesser von je 100 Millimetern ergibt sich eine effektive Abstrahlfläche von insgesamt 250 Quadratzentimeter, was letztendlich einem 18-Zentimeter-Chassis entspricht.
Kleine Membranflächen müssen physikalisch bedingt größere Hubbewegungen vollziehen, um dieselbe Menge Luft zu bewegen, wie eine große Membran. Hier kommt eine von Canton in Eigenregie entwickelte und Serien übergreifende Technologie zum Einsatz, die Wave-Sicke. Eine zweifach gewellte Membranaufhängung beschert den Tieftönern ein großes Hubvermögen bei stabiler Seitenführung. So arbeiten die Bässe selbst unter hoher Belastung parametertreu und linear. Eine verstärkte Zentrierung hilft ebenfalls, die akustische Leistung zu maximieren.