Technik: Frequenzweiche
Aurum hat keine Kosten und Mühen gescheut, um eine bestmögliche Klangqualität aus der verwendeten Technik herauszuholen. Eine wesentliche Rolle für die akustischen Eigenschaften eines Lautsprechers stellt die Frequenzweiche dar. Sie ist das regelnde Zentrum einer Box, das jedem Töner die für ihn optimal zu verarbeitenden Tonumfänge zuweist und das Wiedergabeverhalten maßgeblich beeinflusst. Mit einer guten Schaltung kann man selbst günstige Chassis zu einem gut klingenden Lautsprecher zusammenschalten. Auf der anderen Seite kann ein Lautsprecher mit teuersten Chassis wie eine billige Box tönen, wenn die Weiche nicht gut abgestimmt ist. Aurum ist sich dieser Tatsache natürlich bewusst und entwickelte mit viel Hirnschmalz und Ehrgeiz eine Frequenzweiche, die das klangliche Maximum aus jedem einzelnen Chassis herausholt. Zudem wurde die Weiche so gestaltet, dass das Zusammenspiel der vielen Technikkomponenten ein harmonisches Ganzes ergibt. Dabei sorgen hochwertige und selektierten Passivbauteile für einen optimalen Signalfluss. So kommen im Bassbereich ausschließlich niederohmige Trafokernspulen zum Einsatz, die eine verlust- und verzerrungsarme Wiedergabe gewährleisten. Im Hochtonbereich arbeiten reaktionsschnelle Folienkondensatoren aus Polypropylen-Kunststoff zusammen mit induktionsarmen Metallschicht-Widerständen. Zudem wurden in der Montan VIII die Weichenzweige für den Mittelhochton- und Tieftonbereich konsequent voneinander getrennt, um eine hohe Signaltrennung zu erreichen. Um die ohmsche Lastanforderung an einen Verstärker im Zaum zu halten, ist eine sogenannte Impedanz-Korrektur eingebaut. Diese Schaltung sorgt unter anderem dafür, dass die Montan VKIII auch mit lastempfindlichen Elektronikkomponenten wie Röhrenverstärkern optimal zusammenarbeitet.
Technik: Anschlussfeld
Der kabelgebundene Anschluss erfolgt über ein sehr edles Anschlussfeld auf der Gehäuserückseite. Dieses ist mit vier massiven vergoldeten und einzeln isolierten Schraubklemmen ausgestattet und flächenbündig in die Lautsprecherrückwand eingelassen.
Ab Werk sind die beiden Anschlüsse für den Mittelhochton- und Tieftonbereich mit dicken Kabelbrücken kurzgeschlossen. Sollen diese Weichenzweige getrennt voneinander angesteuert werden, müssen die Kurzschlussbrücken entfernt werden. Dann können die Chassis entweder im Bi-Wiring- oder Bi-Amping-Betrieb ihre Signale entgegennehmen. Auf diese Weise lässt sich das klangliche Maximum aus einem Lautsprecher herausholen, wenn denn die übrigen Parameter wie Raumakustik und die verbundene Elektronik stimmen.
Technik: Hochtöner
In der Aurum Montan VIII arbeitet ein ganz besonderer Hochtöner, ein sogenanntes isodynamisches Bändchen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Hochtonkalotte wirkt das Bändchen in der Montan VIII über eine wesentliche größere, flache Abstrahlfläche, deren Antrieb auf der ganzen Membran verteilt ist. Der sogenannte Folien-Magnetostat besitzt im Vergleich mit einer Hochtonkalotte einen großflächigen Antrieb, der im Gegensatz zu einer Schwingspule nicht im Zentrum der Membran angeordnet ist. Dabei ist die bewegte Masse aber sehr viel geringer, als bei einem typischen Hochtöner. So können die extrem kurzwelligen Hochtonfrequenzen besonders gut übertragen werden, da das impulsstarke Schwingverhalten der Membran dem Audiosignal praktisch ohne Verzögerung folgen kann. Nun liegt es in der Hand des Entwicklers, die Gruppenlaufzeit des Chassis-Verbundes zu berücksichtigen, da die trägen Konustöner mit ihrer vergleichsweise hohen Membranmasse systembedingt länger brauchen, um ein Audiosignal in Hörschall zu wandeln. Wie gut das den Aurum-Entwicklern gelungen ist, werden wir im Abschnitt Akustik herausfinden.
Technik: Mittel- und Tieftöner
Für die Wandlung der mittleren Tonumfänge ist ein 17 Zentimeter großes Konuschassis im Einsatz. Dieses ist, wie alle anderen Töner, über ein hochwertiges Real Cable-Kabel mit der Frequenzweiche verbunden. Um auch im Bassbereich eine kraftvolle Schallwandlung sicherzustellen, stattet Aurum die Montan mit einem großen Basstöner aus. Mit einem Durchmesser von 260 Millimeter verspricht er eine besonders potente Tiefton-Wiedergabe. Um den Schalldruck zu erhöhen, arbeitet das Chassis in ein Bassreflexvolumen hinein, dessen beide Belüftungsöffnungen sich auf der Gehäuserückseite, direkt über dem Kabelanschlussfeld, befinden. Doch Aurum ergänzt bei der Montan VIII das bewährte Reflexkammer-Prinzip mit einer vorgebauten Druckkammer. Während die vom Basstöner nach hinten abgegebenen Schallwellen durch die beiden Luftkanäle nach außen geführt werden, drückt die Membran nach vorne in ein offenes Kammervolumen. Durch die künstliche Verengung werden die langen Tieftonschallwellen gebündelt. Ähnlich dem Horn-Prinzip wird so der tieffrequente Schalldruck erhöht, was dem Klangbild und besonders der Systemempfindlichkeit des Lautsprechers zugutekommen kann. Die von Aurum benannte Altima-Membran des Bass- und Mitteltöners besteht aus den drei Leichtmetall-Werkstoffen Aluminium, Titan und Magnesium. Hierdurch soll die Montan VIII ein bestmögliches Schwingverhalten mit möglichst geringen Partialschwingungen auf der verwindungssteifen Abstrahlfläche erhalten. Ob sich der hohe technische Aufwand der Montan VIII auch in einer hohen Klangqualität widerspiegelt, lesen sie im folgenden Abschnitt.