Technik des SA-XR55
Vollkommen verlustfrei geht es im Inneren zu, denn von den Eingangs- bis kurz vor die Ausgangsbuchsen sind Signale digital. Grund sind digitale Endstufen, welche für die Leistungsverstärkung eingesetzt werden. Natürlich ist die Schaltung auf die Verarbeitung von Signalen ausgelegt, deren digitale Wortlänge bis zu 24 Bit bei einer Samplingfrequenz von 192 Kilohertz betragen kann. Damit kann auch hochaufgelöstes DVD-Audio wiedergegeben werden. In Zusammenarbeit mit Texas Instruments hat Panasonic eine Verstärker-Schaltung konstruiert, die verzerrungsarm und hochstabil arbeitet. Mit rund 98 Megahertz liegt die Taktung dieser Schaltung sehr hoch. Besondere Aufmerksamkeit haben die Ingenieure die Jitter-Problematik geschenkt. Jitter entsteht beim Wechsel von der positiven auf die negative Halbwelle eines Signals. Denn die Welle muss zu einem bestimmten Zeitpunkt genau durch diesen Nulldurchgang laufen. Jede Abweichung vom perfekten Wert bezeichnet man als Jitter. Logisch, dass man bei einem Digitalverstärker sehr sorgfältig arbeiten muss, um die theoretischen Vorteile auch in der Praxis zu erreichen. Es ist dem hohen Niveau der Bauteile und der sorgfältig konstruierten Schaltung zu verdanken, dass die Messwerte ausnahmslos im grünen Bereich liegen.
Durch die digitale Schaltung entsteht eine Möglichkeit, die von Panasonic Dual-Amp getauft worden ist.
Im Extra-Service-Teil lesen Sie, wie es eingestellt wird.
Wird der SA-XR55 von einer zweikanaligen Quelle versorgt, beispielsweise von einem CD-Spieler, dem eingebauten Radio oder hochaufgelöstem DVD-Audio, dann aktiviert er nicht nur wie üblich die beiden Frontkanal-Verstärker, sondern schaltet die Amps der Surround-Kanäle noch hinzu.
Es kommt zu einer effektiven Verdopplung der Leistung. Technisch ausgedrückt bedeutet das, ein Kanal, zwei Endstufen. Doch Vorsicht! Ein Kanal, zwei Endstufen ist auch die Definition von Bi-Amping. Das funktioniert natürlich auch mit dem Panasonic, denn er lässt sich im Menü genau auf diese Bestriebsart umschalten. Freilich braucht es dann andere Voraussetzungen.
Verfügt der Lautsprecher über Bi-Wiring-Terminals, sprich sind vier Anschlüsse auf der Rückseite zu sehen, werden einfach die Brücken zwischen den Plus- auf der einen und den Minuspolen auf der anderen Seite entfernt. Vom SA-XR55 werden jetzt einfach zwei Kabel pro Lautsprecher gelegt, das wird mit dem englischen Bi-Wiring bezeichnet und bedeutet schlicht doppelte Verkabelung. Zwei klangentscheidende Vorteile bietet diese Art der Verbindung:
Schaut man sich eine DVD an, die mehrkanaligen Ton enthält, nutzt man den Vorteil des Bi-Wiring dadurch, dass klangverschlechternde Rückwirkungen des Lautsprechers nicht mehr zum Tragen kommen. Filmton erklingt transparenter und mit deutlich verbesserter Mitteltonpräsenz.
Hört man Musik im Bi-Amping-Betrieb von CDs oder 2.0-DVD-Audios, dann schaltet der SA-XR55 einfach die Endstufen, die sonst nur für die Surroundkanäle genutzt werden parallel. Es entsteht lupenreines Bi-Amping. Ein Verstärker wird also nur dafür benutzt, den Tieftonbereich des Lautsprechers zu versorgen, der andere nur für den Mittel-/Hochtonbereich.
Bi-Amping ist also nur möglich, wenn zwei separate Kabel zum Lautsprecher gehen. Dual-Amp hingegen ist auch über ein einziges Kabel möglich, denn dann arbeiten zwei Endstufen in Reihe. Dadurch verdoppelt sich die Leistung, was der Dynamik hörbar gut tut.