Viera Link
“Wo ist denn schon wieder die Fernbedienung...!” Dieser Nörgelei soll das Vernetzungskonzept “Consumer Electronics Control “(CEC) ein Ende bereiten. Es verknüpft per Digital-Schnittstelle HDMI sämtliche Heimkinokomponenten, wodurch im Idealfall das gesamte Equipment mit nur einer Fernbedienung dirigierbar ist. Gleichzeitig liegt dem Netzwerk eine eigene Steuerintelligenz zugrunde, die zahlreiche Bedienschritte überflüssig macht.
Inzwischen bieten fast alle Hersteller CEC-Service, er fällt allerdings höchst unterschiedlich aus. Manche Konzepte beherrschen lediglich einen Bruchteil der CEC-Möglichkeiten. Die Panasonic-Version heißt “Viera Link” – und kann bereits erstaunlich viel. Das macht sich bereits beim Einstöpseln der Zuspieler an den Fernseher bemerkbar. Dockt etwa ein Player an einen mit Viera Link HDAVI Control 1 ausgerüsteten TV an und startet seine Vorstellung, schaltet sich der TV automatisch mit ein und präsentiert die DVD-Kost. Falls der Viera-Flat bereits an ist, aktiviert er automatisch den richtigen Eingang. Versetzt man den TV am Schluss in Schlummerzustand, verordnet er umgekehrt den Zuspielern ebenfalls die Ruhepause. Bereits mit diesen einfachen Steuerfunktionen sagt Panasonic der vielen Tasten-Tippserei und dem ständigen zusammensuchen mehrerer Fernbedienungen den Kampf an.
Mit HDAVI Control 2 reicht der Service noch weiter. Dank ihm hat man auch Zugriff auf die Menüs der angeschlossenen Geräte. Mit einem Druck auf die Viera-Link-Taste der Fernbedienung startet die Viera-Link-Steuerseite, auf der man sich in einer Liste das zu steuernde Gerät aussucht. Wählt man etwa den Rekorder aus, wie im AV-Magazin-Test den DMR-EH575, lassen sich über die TV-Fernbedienung dessen gesamte Funktionen steuern. Zum Viera-Link-Testparcours gehörte auch der HD-Camcorder HDC-SD 5. Der TH-42PX80 startete und stoppte über sein Menü die Filmmaschine anstandslos, und eine Auswahl aus der dortigen Szenenübersicht war ebenfalls möglich. Weiteres Feature: Ist die Surroundanlage per HDMI angekoppelt, verändert man deren Lautstärke ebenfalls einfach über den TV-Kapitän – die TV-Lautsprecher werden in diesem Fall über das Viera-Link-Menü deaktiviert.
Der TH-42PX80 beherrscht nun als einer der ersten Panasonic-Fernseher Viera Link HDAVI Control 3 und damit die neueste Version. Hier sind weitere Services hinzugekommen. Mit “Direct TV Recording” zeichnet man genau das auf, was man gerade am TV-Schirm sieht. Dabei lässt sich die Aufzeichnungsfunktion des angeschlossenen Panasonic-Festplattenrekorders direkt und sehr schnell über die Viera-Link-Steuerseite des Fernsehers starten, der Umweg über das Rekordermenü entfällt. Dasselbe gilt für Time-Shift, das bislang nur relativ kompliziert vom Cineasten in Gang gesetzt werden konnte.
Beides klappt nur, wenn der Empfänger des Rekorders wie bislang auch über eine eigene Verbindung zum analogen Kabelanschluss verfügt. Bilder oder Ton wandern trotz HDMI-Verbindung nicht vom TV zum Rekorder. Daher müssen die jeweiligen Empfänger auf demselben Stand sein. Damit die Senderreihenfolge übereinstimmt, gleicht Viera Link die beiden Tuner ab, wobei der Rekorder die Daten des Fernsehers übernimmt. Als Zusatzservice wandern auch Systemdaten durchs Kabel wie etwa das Format des TV-Schirms, Spracheinstellungen oder Uhrzeit. So ist selbst ein brandneuer Panasonic-Rekorder wie beispielsweise der DMR-EH685 im Nu installiert.
Wem das alles bekannt vorkommt, irrt sich nicht. Panasonic hat hier alte Q-Link-Tugenden übernommen. Der analoge Datenaustausch leistet schon seit Jahren auf diese Weise beste Dienste. Nun profitiert auch die Digitalwelt davon.