Elac AM 150:
Gerührt oder geschüttelt?
Ein Hauch Profisegment, etwas Homerecording-Flair und zeitgenössisch kompaktes HiFi: Der Elac AM 150 hat viele Facetten. AV-Magazin ist der Natur des neuen 2-Wege-Aktivmonitors aus Kiel auf die Spur gegangen.
Nach wie vor fristen Aktivlautsprecher in der HiFi-Szene ein Schattendasein, leider. Von technischer Seite betrachtet bietet ein aktiver Lautsprecher gegenüber passiven Schallwandlern nennenswerte Vorteile: Der Signalweg von verstärkender Elektronik zu den Lautsprecherchassis ist denkbar kurz und komplexe Frequenzweichen entfallen, es gibt also weniger mögliche Fehlerquellen. Dagegen argumentieren, besonders im High End-Bereich, viele Hersteller mit der bewährten Spezialisierung: Für separate Verstärker kann höherer Aufwand betrieben werden. Zudem bleibe die Resonanzentkopplung integrierter Elektronik immer eine Achillesferse aktiver Lösungen. Wie so oft lässt sich dieser Prinzipienstreit wohl nicht generell auflösen - aktiv oder passiv, das bleibt immer auch eine Frage der persönlichen Vorliebe. Qualitativ entscheidet letztlich ohnehin, wie gut eine Entwicklung durchdacht, realisiert und in sich stimmig konzipiert ist.
Abseits technischer Detailerwägungen und dem Enthusiasmus für jedes Quentchen mehr Klangqualität bestimmen jedoch vor allem pragmatische Aspekte, inwieweit die überwiegende Anzahl anspruchsvoller, aber nicht highfidel abgehobener Musikfreunde eine Komponente akzeptiert. Und genau hier ist der Nährboden für eine Renaissance kompakter Aktivlautsprecher: Man schließe einen portablen Mediaplayer oder einen Netzwerkplayer an zwei AM 150 an und fertig ist die platzsparende, unkomplizierte und durchaus ernst zu nehmende HiFi-Anlage. Natürlich hat der Kieler Lautsprecherspezialist Elac vorwiegend solche Anwendungen und entsprechende Kundschaft im Visier, wenn er die hauseigene Tradition der Entwicklung aktiver Schallwandler nun wieder aufleben lässt.