Aber bitte mit Kabel
Unverkennbar auf Klangqualität ausgerichtet präsentiert sich auch die zur Verfügung stehende Auswahl abspielbarer Tonformate, die neben MP3 und einigen anderen auch die für audiophile Zwecke brauchbaren FLAC (96/24) und WAV (96/24) beinhaltet, lediglich die mit Apples AIFF-Kodierer erstellten Kopien von Disc-Ordnern, die unkomprimierte Files erzeugen, spielt der MP 1260 R nicht ohne die Hilfe externer Software ab. Streng genommen handelt es sich bei AIFF übrigens nicht um ein Tonformat, sondern um ein so genanntes Containerformat; alle auf der CD befindlichen Daten werden gespeichert, die LPCM-Daten bleiben unangetastet. In der Praxis spielt die Tatsache, dass der MP 1260 R von sich aus nicht mit AIFF umgehen kann, insofern klanglich keine Rolle, als alle gängigen UPnP-Server in der Lage sind, die Files mit der Endung .aif auszulesen, ins WAV- beziehungsweise LPCM-Format zu transkodieren und die LPCM-Daten der CD an den Client zu liefern. Dieser Vorgang bringt keinerlei Verluste ins Spiel, fordert allerdings von der Hardware, auf dem die UPnP-Serversoftware läuft, entsprechend Ressourcen, so dass es je nach Konstellation insbesondere im WLAN-Betrieb zu Aussetzern kommen kann.
Trotz aller Bequemlichkeit eines WLAN ist dessen Verwendung für anspruchsvolle Audio-Streaming-Zwecke allerdings ohnehin nur zweite Wahl: Die Übertragung hochaufgelöster Musikfiles überlastet leicht die Kapazität eines drahtlosen Netzwerks. Nominal sollte zwar jedes moderne drahtlose Netzwerk gerade noch oder relativ locker eine der SACD-Auflösung entsprechende Datenmenge verarbeiten können, problematisch sind jedoch kurzzeitige Einbrüche der tatsächlichen Leistung und gegebenenfalls der Umstand, dass mehrere Endgeräte gleichzeitig auf das WLAN zugreifen. Nicht zuletzt unterliegt die drahtlose Technik einer Störanfälligkeit, die sich bei der Internetnutzung praktisch nicht bemerkbar macht, bei der Anforderung, kontinuierlich hohe Datenmengen zu übertragen dagegen schnell ihre Schwächen offenbart. Die klanglich beste und sauberste Lösung ist daher, die Musiksammlung auf einen separaten NAS zu speichern und diesen ebenso wie den Netzwerkplayer per Ethernet an den Router anzuschließen. Alternativ dazu kann der NAS über USB oder Ethernet direkt an den Netzwerkplayer angeschlossen werden, wenn keine anderen Endgeräte darauf zugreifen sollen, für die Internetradio-Nutzung reicht es aus, den Player per WLAN ins Netzwerk einzubinden.
Konsequenterweise empfiehlt T+A für hochaufgelöste Audiofiles ausdrücklich, den MP 1260 R nur per Ethernet an einen Router oder an ein Powerline-Modem anzuschließen, das speziell für Multiroom-Anwendungen interessant ist und die erforderlichen Datenübertragungsraten in der Regel ebenfalls stabil bereit stellt.