Bild und Ton
Dass Panasonic in puncto 3D ganz vorn mitspielt, ist bereits bekannt. Schon des Öfteren durften die AV-Magazin-Redakteure begeistert über die Fertigkeiten der Schirme berichten. Der Test des TX-L42WT50 übertraf unlängst allerdings alles, was die Japaner bislang zuwege gebracht hatten. Und die Tester machten dafür die schnelle Bilddarstellung mit 1600 Hertz Scanning Backlight sowie eine darauf besonders sauber abgestimmte Bildsignalverarbeitung verantwortlich.
Nun musste sich der TX-L47EWT50 beweisen – ein günstigeres Modell mit einem großen Bildschirm, der jeden etwaigen Bildfehler noch deutlicher zeigt, sowie einer Angabe zur Bildwechselgeschwindigkeit von lediglich 800 Hertz. Kann dem Neuling trotz dieser Vorbedingungen eine ähnlich gute 3D-Performance gelingen?
Eindeutig ja. Offensichtlich ist bei der 3D-Wiedergabe, ähnlich wie bei der Bewegungsdarstellung, nicht das letzte Quäntchen Geschwindigkeit, sondern eher die genaue Abstimmung mit den Bildinhalten ausschlaggebend. So konnten die AV-Magazin-Redakteure trotz größerem Bild und weniger teurer Scanning- Backlight-Technik keinerlei wahrnehmbare Verschlechterung der 3D-Bilder erkennen.
Daher darf das Ergebnis auch in diesem Test als schlicht phänomenal bezeichnet werden. Herausragend ist hierbei, dass tatsächlich keinerlei Doppelkonturen an Motivkanten zu erkennen sind, die durch Übersprechen der beiden, fürs 3D-Sehen notwendigen Blickwinkel entstehen. Damit dies nicht geschieht, müssen Panel-Schaltgeschwindigkeit, die zwischen die Bildwechsel eingefügten Schwarzphasen sowie die Brillensynchronisation perfekt harmonieren.
Das klappt bei Panasonic so gut, dass nicht einmal leichte Augenirritation oder -überanstrengung entstehen. Selbst der Eindruck auch nur sachten Bildflimmerns, der beim Betrachten sehr heller Flächen wie etwa weißer Wolken für gewöhnlich entsteht, ist kein Thema. Auf diese Weise gelingt die perfekte Abbildung der 3D-Filmvorlage mit phantastischer räumlicher Tiefenstaffelung. Hinzu kommt hohe Full-HD-Schärfe, die durch Shutter-Technik möglich wird.
Abweichungen in der Farbwiedergabe halten sich dabei dank feinfühliger Abstimmung mit der Brille absolut in Grenzen. Solche fallen bei dem Panasonic im 2D-Betrieb fast eher auf. Denn dann tendiert der Schirm je nach Bildinhalt zur leichten Überbewertung der Rot- oder Grünanteile. Gleichzeitig merkt man, dass auch die Schwarzdarstellung nicht mehr ganz so satt ausfällt, wie dies bei den Vorgängerserien der Fall war. Doch beide Ausrutscher bewegen sich im akzeptablen Rahmen, sodass auch der 2D-Kinospaß nach wie vor gewährleistet bleibt. Dafür sorgt nicht zuletzt die hohe Schirmhelligkeit, die für beeindruckende Kontraste sorgt. So erhalten die dargestellten Szenerien selbst ohne 3D-Effekte Tiefe und Plastizität. Man sollte den Kontrast samt Farbregler sogar um zwei oder drei Stufen zurückstellen, da die weichere Gangart stimmiger wirkt als die von den Japanern vorgeschlagene.
Für die Entspannung der Augen wie auch für einen realitätsnahen Eindruck sorgt bei Filmaufnahmen die Zwischenbildberechnung. Besonders mit 3D empfindet man die gewonnene Bewegungsruhe als natürlicher: Die Sehgewohnheiten des Menschen haben räumliches Sehen mit kontinuierlichen Bewegungsabläufen fest verknüpft. Typisches Kinoruckeln irritiert daher unweigerlich. Der De-Judder von Panasonic arbeitet exakt, lässt sich fast nie aus dem Takt bringen und berechnet die Zwischenbilder so gekonnt, dass die Bildkompositionen nie künstlich wirken. Mit TV-Übertragungen kommt die Elektronik dagegen nicht ganz so gut zurecht. Hier ruckelt es immer mal wieder, sodass man „Intelligent Frame Creation“ ausschalten sollte.
An Klang haben die neuen, noch flacher designten Panasonic-Modelle eingebüßt. Die Japaner gehen offensichtlich mit dem Trend, effiziente Schallwandler in externe Lösungen auszulagern. Etwa in Soundbars, die auch gleich einen Blu-ray-Player offerieren dürfen. Derartiges kann man dem 3D-Super-TV durchaus gönnen.