Bild und Ton
Der 58PFL9955H ist in puncto Bildtechnik schlicht mit allen Wassern gewaschen. High End ist hier der genau passende Begriff. Der Schirm arbeitet mit Local Dimming , um Top-Kontraste zu erzielen. 400 Hertz Bildwechselfrequenz für hohe Bewegungsschärfe hat er außerdem aufzubieten. Dabei findet bis 200 Hertz eine Zwischenbildberechnung statt, für die weitere Bildbeschleunigung auf 400 Hertz kommt Scanning Backlight als Variante des Blinking Backlight zum Zug.
Mit beiden Techniken erzielt Philips geradezu phänomenale Ergebnisse. Der Kontrastumfang des Cinemascope-Fernsehers lässt dunkle Motivanteile bei Bedarf tatsächlich rabenschwarz erscheinen. Gleichzeitig blinken aus dem tiefen Dunkel weiße Motive dermaßen hell heraus, dass man es fast schon als unangenehm empfinden könnte. So entsteht atemberaubende Bildwirkung, dank der kein Spannungsmoment auf der Strecke bleibt. Wenn der Fernseher kraft seines Gehäusevolumens die Bilder auch noch mit volltönendem Sound untermalt, kennt die Heimkinofaszination kaum noch Grenzen.
Ebenso gelungen fällt die Bewegtbildwiedergabe aus. Auch anspruchsvolle Testbilder bringen die 400-Hertz-Darstellung kaum ins Straucheln: Selbst sehr schnell auf dem Schirm vorbeiziehende Motive bleiben an den Kanten scharf, Details darin verwischen nicht. Begeistert von Fortschritten der Bewegtbildwiedergabe durften die AV-Magazin-Redakteure bereits ab und an sein – ein solch gutes Ergebnis hat bislang aber noch kein Bildschirm erzielt.
Das gilt sogar, wenn der 21:9-Crack Filme entsprechenden Formats vergrößert (siehe Kapitel Cinemascope-Schirm). In diesem muss die Elektronik das Bild zusätzlich auf die Panel-Bildpunktzahl hochrechnen. Und selbst dann bleiben die Konturen beeindruckend scharf.
Dass Philips den Job der Skalierung inzwischen perfekt beherrscht, beweist auch der Schärfetest mit langsamen Bewegungsabläufen. Blu-rays und High-Definition-Fernsehbilder bleiben selbst vergrößert so detailreich, dass man ohne direkten Bildvergleich mit einer Referenz keine Verluste wahrnimmt. Das war beim Vorgänger noch anders – eine tolle Leistung. Gleiches gilt für unskalierte Filme bei bildpunktgenauer Wiedergabe. Dann präsentiert der Philips die 16:9-HD-Bilder angenehm scharf.
Kurz: Hier stimmt alles. Denn auch die Farbwiedergabe lässt keine Kritik aufkommen, sodass Schärfe, Kontrast, Farbe und das spektakuläre 21:9-Format des Philips in perfekter Zusammenarbeit ein fulminantes Heimkinoerlebnis ermöglichen.
Da ist der 3D-Spaß fast nur noch eine großzügige Beigabe, die das High-End-Modell obendrein zu bieten hat. Sobald die komfortabel sitzenden, leichten Brillen auf der Nase platziert sind und der TV auf 3D-Wiedergabe gestellt wird, wachsen die Bilder der 3D-Blu-rays in die Tiefe. Dank Shutter-Technik bleibt dabei die volle Bildschärfe erhalten, und man taucht in neue Welten ein. Bildflimmern bleibt außen vor, leichte Doppelkonturen – vor allem bei den Motiven im Hintergrund – sind allerdings noch zu sehen. Diese entstehen durch Vermengung der linken und rechten Blickperspektive. Motive der mittleren Bildebene dürfen sich dagegen maximaler Darstellungsqualität erfreuen. Unterm Strich kommt man mit dem Super-Breitbild-TV in gehobene 3D-Laune und gönnt sich sicherlich so manche Raumreise.