Bild und Ton
Ausgesprochen klanggewaltig tritt der 42ZV555D nicht auf: Ein etwas kräftigeres Bassfundament wird sich der eine oder andere Cineast wohl wünschen. Wer Nachholbedarf hat, kann allerdings den rückseitigen Klinkenausgang zum Anschluss eines kleinen Aktiv-Subwoofers nutzen. Es lohnt sich: Die Höhen und Mitten des Toshiba wirken so klar und natürlich, dass sich die Teamarbeit sicher auszahlt. Doch auch ohne derartige Verstärkung lässt sich mit dem Toshiba gut auskommen.
Dies gilt erst recht für die Bildperfomance des Newcomers. Noch ist Resolution+ im Test ausgeschaltet. Doch DVB-T-Bilder lassen sich bereits jetzt mit den bekannten Schaltungen zur Rauschunterdrückung so tunen, dass die eher geringe DVB-T-Qualität auf dem 107-Zentimeter-Schirm deutlich weniger ins Gewicht fällt als ohne Politur. Entsprechende Feinjustierung wertet auch per Scart zugespielte Analogbilder auf, wobei die Fähigkeit des Toshiba deutlich wird, Hell-dunkel-Übergänge in feinen Schritten wiedergeben zu können. Die Szenerien wirken daher stets angenehm ausgewogen, Nuancen in dunklen oder hellen Motiven bildet der Schirm pflichtbewusst ab. Die dimmenden Schirmleuchten (Backlight), die sich auf die Helligkeit des jeweiligen Bilder einstellen und so für die notwendigen Kontraste sorgen, machen sich dabei gewinnbringend bemerkbar. Nur in sehr dunklen Szenen lässt sich noch ahnen, dass tieferes Schwarz zu sehen sein müsste, als der LCD-Schirm wiedergibt.
Auch die Farbdarstellung hat der Resolution+ beeindruckend gut im Griff. Eine Punktlandung darf man ihm noch nicht bescheinigen. Doch seine Darstellung ist ohne Zweifel die bisher beste aus dem Hause Toshiba – obgleich auch den Vorgängern hier nur wenig vorzuwerfen war. So darf man sich über einnehmende Bildnatürlichkeit und zugleich prickelnde Farbintensität freuen.
Auf diese gute Leistung eins drauf setzt die Elektronik nochmals mit HDMI-Kontakt und freilich beim High-Definition-Zuspiel vom Blu-ray-Spieler. Die nuancierte Bilddarstellung und deren strahlenden Farben stechen geradezu ins Auge. Dabei schöpft das Panel das Schärfepotenzial der zugespielten Formate bestens aus. So sieht ein gelungener Filmabend aus.
Gewinnbringend spielen auch die 100-Hertz-Schaltung Active Vision M 100 und der hochwertige Vollbildwandler des Toshiba auf. Die beiden Schaltungen sorgen bei jeglicher Art von Zuspiel für konturierte Motivkanten und harmonische Bewegungsabläufe. Dabei kommt allerdings kein alles glattbügelnder Film-Dejudder zum Einsatz, der jegliches Filmruckeln eliminiert. Der Toshiba bevorzugt eine eher gemäßigte Variante: Stellt man im Menü „Filmstabilisierung“ auf „Sanft“, errechnet die Elektronik einen Kompromiss zwischen dem kinotypischen 24p-Ruckeln und einer völlig glatten Bewegungswiedergabe. Das Arrangement schien den AV-Magazin-Redakteuren äußerst gelungen mit seiner ruhigeren und schärferen Darstellung, ohne den Kino-Look zu opfern. Wer diesen dennoch unverändert so haben möchte wie im großen Lichtspielhaus, stellt die „Filmstabilisierung“ einfach auf „Normal“. Dann sind gegenüber dem Original keine Unterschiede mehr auszumachen.
Was kann schließlich und endlich Resolution+ hier noch verbessern, so fragt man sich fast. Und tatsächlich sollte man die Schaltung sehr gezielt einsetzen, um ihr Potenzial optimal auszuloten. Der Test zeigte, dass sie die Motivkanten deutlich hervorhebt und damit optisch schärfer wirken lässt. Dabei ist die Intensität der Bildverarbeitung in fünf Stufen regulierbar. Hierbei sollte man von vorn herein die Panel-Schärfe eher gemäßigt einstellen, um die Zeichnung von Doppelkonturen zu vermeiden. Von dieser Schärfeeinstellung ausgehend, zeigt Resolution+ bereits mit der Intensitätsstufe "2" deutlich Wirkung. "3" ist je nach zugespieltem Bild eine bereits zu hohe Einstellung, da mit der Kantenverstärkung auch Bildrauschen oder Artefakte hervorgehoben werden.
Den besten Effekt erzielten die AV-Magazin-Redakteure mit der Einstellungsstufe "2" und weitgehend rauschfreien Bildern. So wirkten bei DVB-T-Empfang die Motive klarer, die Konturen markanter. Analog per Scart zugespielte DVD-Filme erhielten mehr Plastizität. In beiden Fällen wirkten besonders Gesichter schärfer gezeichnet, und die Bildtiefe vergrößerte sich optisch. Gut zu erkennen war dabei, dass Resolution+ tatsächlich gekonnt detektiert, welche Motivanteile zu verbessern und entsprechend zu bearbeiten sind. Viele weitere, wichtige Details zu den Arbeitsschritten der Schaltung erfahren Sie auf unserer Technikseite „Resolution+“.
Boten die Bilder dagegen bereits von sich aus sehr hohe Detailgenauigkeit und wurden per HDMI in bester Qualität zugespielt, stieß Resolution+ an Grenzen. Sehr kleinteilige Motive wie etwa Blätter eines Baumes im Bildhintergrund konnte auch Resolution+ nicht mehr verbessern. Hier überzeichnete die Schaltung sogar. An sich nicht verwunderlich: In solchen Fällen muten DVD-Bilder auch ohne dezidierte Nachbearbeitung fast schon wie High Definition an. Resolution+ sollte dann eher deaktiviert werden. Die Schaltung berücksichtigt solche Bedingungen bereits von sich aus im möglichen Maß: Sobald die ankommende Kost 1920 mal 1080 Bildpunkte zählt, schaltet sich Resolution+ aus. Selbst, wenn es sich lediglich um hochgerechnete Standardbilder vom Digital-TV-Empfänger handelt. Denn auch diese erreichen häufig sehr hohe Detailgenauigkeit – die der Toshiba schließlich ebenfalls in bester Qualität wiedergibt.