Design und Verarbeitung
Bereits beim Auspacken fällt die angenehme Haptik der Audioengine-Komponenten auf. Verhüllt in samtige Stoffbeutel, schlüpfen zwei hochwertig anmutende Miniboxen aus den praktischen Transporttaschen. Zum Vorschein kommt ein stabiles, verwindungssteifes Holzgehäuse, das mit einem seidenglänzenden Lack überzogen ist. Farbauftrag und Verlauf sind auf einem respektablen Qualitätsniveau. Gemessen am Stückpreis von 98 Euro eine sprichwörtlich glänzende Leistung.
Die schwarze Oberflächenausführung unseres Testmodells ist alternativ auch in modernem Hochglanz-Weiß erhältlich. Die auf der amerikanischen Hersteller-Homepage angebotene Schwarz-Hochglanz-Version wird in Deutschland zurzeit nicht angeboten.
Um das Erscheinungsbild der kompakten Boxen zu perfektionieren, sind die umlaufenden Gehäusekanten mit einer leichten Rundung versehen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern vermindert sogenannte Schallbeugungseffekte. Die besonders im Mittel- und Hochtonbereich vorkommenden Auslöschungen reißen oft unschöne Pegelkerben in den Frequenzgang eines Lautsprechers. Durch die gerundeten Fräsungen kann man diesen Effekt geringfügig mindern.
Für den sicheren Stand auf rutschigen Stellflächen sorgt eine 1,5 Millimeter dünne Kunststoff-Schaumschicht. Diese erstreckt sich großflächig über die gesamte Bodenseite des Lautsprechers.
Das Chassis-Duo ist versenkt in der Schallwand eingearbeitet. Die Spaltmaße zwischen Hochtönerrand und Gehäuse verlaufen recht parallel. Der Tiefmitteltöner wird von hinten an die Frontplatte des Lautsprechers gepresst. Das verhindert den Blick auf den Chassiskorb samt Befestigung. So bleiben die oftmals unschönen Schraubenköpfe der Korbbefestigung unsichtbar.
Direkt unter dem Konuschassis ist ein dünner Schlitz in die Schallwand gefräst, der sich fast über die gesamte Gehäusebreite erstreckt. Dem Reflexkanal samt Öffnungsfläche kommt akustisch betrachtet eine besondere Bedeutung zu, auf die wir später noch näher eingehen werden.
Im Gegensatz zu den Herstellerangaben sind die Audioengine 2-Lautsprecher nicht aus 18 Millimeter starkem MDF gefertigt, sondern aus 10 Millimeter dickem. Für Boxen dieser Größenklasse ist das aber dennoch eine überaus solide Leistung. In Anbetracht der geringen Körperschallerzeugung der kompakten Basstöner, reicht eine Gehäusematerialstärke von einem Zentimeter sprichwörtlich dicke aus. Andere Mitbewerber bieten in dieser Produktklasse entweder dünnwandigen Kunststoff oder billigeres Grobspanholz.