Digitale Details
Wem es nun immernoch ein wenig in der Bauchgegend grummelt, der sollte das Wagnis einer Begegnung vis á vis eingehen und die Furnierqualität genau in Augenschein nehmen, ruhig einmal verstohlen die Fingerspitzen über den Hochglanz und die Fräsungen der Aluminiumfront streichen lassen; eine Tuchfühlung, die dem Beziehungsaufbau zu diesen Geräten sehr förderlich ist, denn eine solch liebevolle, preisunabhängig tadellose Verarbeitungsqualität würde manch Mitbewerber gut zu Gesicht stehen. Gleiches gilt für den Einfallsreichtum, denn das Modell „Nova“ hat einen rückseitigen Einschub für die Zone Player von Sonos: Einfach die Sonos-Komponente reinstecken und schon sind die Zone Player einsatzbereit und können von der Klangqualität des Peachtree-Verstärkers profitieren.
Über dieses praktische Sonos-Modul verfügt der neue iDecco zwar nicht, dafür weist er im Gegensatz zum Nova ein iPod-Dock auf, nicht bloß irgendeins freilich. Immerhin soll der iDecco ja zu mehr fähig sein, als MP3-Files klanglich auf die Sprünge zu helfen, auch höher aufgelöste oder gar unkomprimiert gespeicherte Musik soll der Australier adäquat zu Gehör bringen können. Demgemäß handelt es sich beim iPod-Dock des iDecco um eine rein digitale Schnittstelle, welche die Musikdaten eines aufgesetzten iPod oder iPhones ohne das Zutun von deren Digital-Analog-Wandlern und Ausgangsstufen verlustfrei direkt abgreift.
Überhaupt unterscheidet sich der iDecco überall dort, wo klangschädliche Einflüsse im Bereich der Schnittstellen auftreten können, von den meisten seiner wenigen ebenfalls preiswerten Mitbewerber. Besondere Aufmerksamkeit verdienen bei Komponenten mit EDV-Schnittstellen hochfrequente Einstreuungen durch Computer und Festplatten sowie die von Schaltnetzteilen eines Rechners gern hervorgerufene Störgeräusche. Allen Peachtree-Modellen gemeinsam ist daher eine aufwändig vollzogene galvanische Trennung des USB-Ports und der Wandlereingänge von der restlichen Elektronik und analogen Signalverarbeitung.
Die Digital-Analog-Wandlung vertraut Peachtree Audio generell Sabre-Chips des Herstellers ESS Technology an, im Falle des iDecco wird ein ES9006 eingesetzt. Mancher sagt diesen DACs geradezu wundersam wohltuende Klangwirkungen nach, jedenfalls handelt es sich ohrenscheinlich um tatsächlich sehr hochwertige Bausteine. Um den Klang des iDecco persönlichem Hörempfinden gemäß feinzustimmen, kann ein Taster an der Gehäuserückseite zwischen den Positionen „Fast“ und „Slow“ umgeschaltet werden, was einer sehr steilflankigen, besonders impulstreuen respektive einer „weicheren“, Frequenzgang-optimierten Charakteristik des Analogfilters entspricht. Ein Stück daneben findet sich eine Möglichkeit, zwischen zwei Einstellungen für die Jitter-Korrektur, „Narrow“ und „Wide“, zu wählen. In der Praxis haben wir jedoch keinen Bedarf gesehen, die Werkseinstellungen beider Filter zu ändern, wer sich nicht mit derlei technischen Finessen beziehungsweise klanglichen Experimenten auseinander setzen möchte, kann getrost das Wandlerfilter auf „Fast“ und die Jitter-Korrektur auf „Narrow“ stehen lassen, insbesondere wenn hochaufgelöste Files gehört werden. Nichtsdestotrotz ist lobenswert, das diese Optionen bestehen, denn sie unterstreichen den hohen Klanganspruch des iDecco zusätzlich und können durchaus hilfreich sein, um manchen MP3-Files beachtlichen Wohlklang zu entlocken.