Ein eingespieltes Team
Die vielfältigen Anwendungsszenarien der Imagine-Serie auskostend haben wir nicht nur 5.1-Ton, sondern auch Stereo und 2.1 gehört, den Anfang machte das Paar Imagine Tower allein. Von den herausragenden Audionet ART G3 und SAM G2 mit Musiksignalen versorgt, spielen sie kraftvoll, luftig und dynamisch los. Dieser durchaus anspringende, lebendige Charakter täuscht allerdings nicht über ihre Klasse hinweg, die Imagine T agieren ebenso ausgewogen, souverän und frei von jeder Effekthascherei. Im CD-Player dreht ein hervorragendes Jazz-Album namens „Being There“ vom Tord Gustavsen Trio: Die Imagine Tower vermögen nicht nur alle Nuancen der atmosphärischen, exzellenten Einspielung von ECM-Records zu transportieren, sie geben auch dem Piano angemessenen Raum und glaubhaften Korpus, versehen dazu den Double-Bass mit straffem, konturiertem Tiefgang. Dennoch stoßen die Imagine T irgendwann mit ihrem Tieftonreproduktionsvermögen an die natürlichen Grenzen einer 135mm-Membran, für Räume bis etwa 25 Quadratmeter Größe dürfte ihr Durchsetzungsvermögen allerdings dank des leistungsfähigen Bassreflex-Systems allemal genügen; wie viel Kraft dieser relativ zierliche Standlautsprecher in tiefen Lagen entfaltet, ist wirklich beachtlich. Umso mehr befällt mich persönlich Skepsis beim Gedanken an eine klanglich wirklich homogene Ankopplung eines Subwoofers, zu oft stolpern und wummern selbst teurere Exemplare einem flinken Lautsprecher hinterher. Im wohltuenden Gegensatz dazu demonstriert der Sub HD 10 sofort, dass er nicht für prahlerisch überdosierte Bassresonanztorturen geschaffen wurde: Mit dem Pegelregler in Mittelstellung und einer Grenzfrequenz von 60 Hertz fällt seine Involvierung vordergründig kaum auf, zunächst erliege ich der Versuchung, die Lautstärke des HD 10 zu erhöhen, um schließlich allerdings knapp unterhalb der neutralen Position das ideale Verhältnis zu finden. Genau so sollte es sein: Ein guter Subwoofer, richtig in den Raum und das Ensemble der übrigen Lautsprecher integriert, spielt sich nicht in den Vordergrund. Vielmehr gewinnt die Musikwiedergabe insgesamt an Ausdrucksstärke und Souveränität, auch die räumliche Abbildung gelingt noch weitläufiger und fokussierter, weil die Hauptlautsprecher entlastet werden und eine glaubhafte räumliche Illusion wesentlich von der Reproduktion sehr tiefer Frequenzen abhängt. Bezüglich Impulstreue und Timing leistet der HD 10 ganze Arbeit und spielt mit den Imagine T tatsächlich wie aus einem Guss zusammen. Ohne je als Fremdkörper im Klangbild in Erscheinung zu treten, ergänzt er die Imagine Tower vorzüglich und hilft ihnen, ihre Qualitäten voll auszuschöpfen; die 2.1-Konfiguration mit den Imagine T und dem Sub HD 10 lässt sich daher vorbehaltlos als interessante Alternative zu größeren Standlautsprechern empfehlen.
Zeit für’s Kino: Im Panasonic DMR-BS885 steckt die Blu ray „James Bond 007 - Casino Royal“, die Imagine S sind für ein 5.1-Setup an die Surround-Ausgänge des Onkyo TX-NR3008 angeschlossen. Die Güte dieses Lautsprecherensembles macht sich auch bei Filmton sofort bemerkbar: Das Set legt ungeheuer dynamisch, transparent und immens kraftvoll los, dabei ersparen erfreulicherweise auch der Center und die Imagine S dem Hörer jegliche Überzeichnung oder Verwischung, die auf Dauer echauffieren würde. Dialoge sind auch in der englischsprachigen Originalversion, in der sie in Relation zum übrigen Klanggeschehen leiser abgemischt sind, ausgezeichnet verständlich. Vor allem sind die Imagines in der Lage, sowohl die ganze Bandbreite vom Kartenrascheln bis zum Kugelknallen als auch die Proportionen der aufwändigen, dreidimensionalen Klangkulisse realistisch wirkend wieder zu geben. Bei Bewegungen bleiben Stimmen wie an das Gesicht geklebt exakt positioniert, Effektgeräusche folgen ebenso akkurat dem Filmgeschehen; auch große Distanzen bleiben als solche gewahrt. Das ist wirklich beeindruckendes und dauerhaft genießbares Filmakustik-3D! Manchmal ist das Leben als HiFi- und Heimkino-Freund doch einfach...