Kompaktanlage Aura Note: Note des Besonderen
Mittlerweile ist das Angebot an kompakten Allround-Musikmachern nicht gerade rar, es gibt Mini-CD-Receiver mit ansprechendem Design beinahe wie Sand am Meer. Doch Aura Note sagt auf den ersten Blick „Ich bin anders“ - was macht den besonderen Appeal aus und kann das Designerstück klanglich überzeugen?
Ganz viel perfekt poliertes Edelstahl, ein abnehm- und verschiebbarer Glasdeckel für das Toplader-Laufwerk, Metalltaster, elegant reduzierte Linienführung – der optische Auftritt von Aura Note macht spontan Lust auf mehr. Mit CD-Laufwerk, D/A-Wandler, Tuner und gleich zwei USB-Ports bringt der Eyecatcher alles mit, was heutzutage Musik macht. Doch irgendwie scheint Aura Note zu klein, hip und schön um wirklich gut zu klingen, oder? Mit solchen Vorurteilen muss natürlich jede kompakte Musikmaschine leben, schließlich gilt auch für Elektronik der Grundsatz, dass letztlich klangliche Kompromisse zum Ziel der dezent-harmonischen Integration in das Wohnambiente führen. Die Skepsis ist folglich gar nicht so verkehrt, in der Praxis entscheidet schlicht das von einer Schönheit erreichte klangliche Niveau. Aura Note tritt deshalb als Beau mit sehr weit reichenden audiophilen Ambitionen an, hohe Ansprüche an stilvolle Optik, praktischen Alltagsnutzen und klangliches Erlebnis miteinander zu vereinen. Nun ist ja bekanntermaßen die schiere Größe bei Musikanlagen kein verlässlicher Indikator für deren innere Werte und damit für die Genießbarkeit des zu Gehör gebrachten. Nimmt man als Freund von Ästhetik im allgemeinen vielmehr die sinnliche Qualität des Gewands zum Anlass auf entsprechenden Hörgenuss zu schließen, müsste Aura Note manch klassischer HiFi-Kette das Fürchten lehren.
Absolut präzise in die entsprechenden Fräsungen eingefasste Metalltaster, die dem Nutzer mit gutem Druckpunkt haptische Rückmeldung geben, sprechen ebenso eine eindeutige Sprache wie die penible Verarbeitung des Gehäuses. Seitliche Wangen und Oberteil werden aus einem Stück Edelstahl hergestellt, makellos poliert bringt es den Betrachter in einen Gewissenskonflikt: Man will es anfassen, aber bekanntlich haben solche Oberflächen einen einzigen Nachteil... Im rechten Bereich der Front befindet sich ein – zumindest in Proportion zur Gerätegröße – recht üppig dimensioniertes Display, dessen Rundungen mit den Radien der entschärften Gehäuseecken korrespondieren. Auch aus einiger Entfernung gut ablesbar gibt die rote LCD-Anzeige über die üblichen Informationen wie Titel, Spieldauer und Programmierung Auskunft und lässt sich erfreulicherweise sowohl dimmen als auch abschalten. Obwohl von blitzendem Edelstahl einmal abgesehen der Aura Note auf den ersten Blick vielleicht als ein designerisch einigermaßen konventioneller Vertreter seiner Gattung erscheint, zeugen derlei Details doch von ausgeprägtem gestalterischem Sachverstand. Hier zeigt sich ein generelles, interessantes Phänomen: Der Laie mag nicht wissen warum, aber eine gewisse Finesse in der Konzeption eines Produktes erschließt sich halbwegs achtsamen Betrachtern dennoch sofort intuitiv, die subtile Note des Besonderen sorgt für spontanes Interesse.