Audionet DNA: Weckt sogar Tote auf
Als Audionet seinen Digital Network Amplifier präsentierte begann ein neuer Weg für die High-End-Manufaktur aus Bochum: Er war der erste Baustein einer Strategie, die Musikwiedergabe aus dem Netzwerk in mancherlei Hinsicht neu profilieren sollte. AV-Magazin hat die aktuelle Modellversion 2.0 des DNA getestet.
Der Digital Network Amplifier läutete vor zwei Jahren eine neue Ära für Audionet ein, erstmalig widmete man sich der Musikwiedergabe ohne Tonträger - fast eine kleine Sensation. Dabei dauerten diesbezügliche Planungen bereits wesentlich länger an, als vor den Kulissen sichtbar war. Während die Player VIP G3 und ART G3 entwickelt und schließlich präsentiert wurden, liefen die Arbeiten an einer neuen Generation von Audionet-Komponenten im Hintergrund längst auf Hochtouren. "Berücksichtigt man alle technologischen Aspekte unserer DNx-Geräte, stecken fast neun Jahre Entwicklung in ihnen, sie vereinen alle Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir seit den Anfängen der ULA und den G2-Typen gewonnen haben", schildert Andreas Sehlhorst. Doch langsam, kommt jetzt eine "G4"? Nein, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Eine neue Generation stellen die DNx-Komponenten dar, weil sie als erste Produkte von Audionet für die Musikwiedergabe aus dem Netzwerk konzipiert sind. Mehrere Jahre lang wurde nicht nur ein solches Vorhaben dementiert: "Wir hatten anfangs durchaus Bedenken, ob Netzwerk-Audio für uns der richtige Weg sein kann", gibt Audionet-Chef Thomas Gessler unumwunden zu.
Doch das ist etliche Jahre her, damals waren qualitätsbewusste Hörer, die Musik aus dem Netzwerk akzeptierten, in der Minderheit und damals gab es mehr grundsätzliche technische Fragen zu lösen als heute, um tatsächlich beachtliches Klangpotenzial aus einer Netzwerk-Lösung zu schöpfen. Während bis vor einiger Zeit Skepsis hinsichtlich der audiophilen Qualitäten von Netzwerk-Audio berechtigt war, ist inzwischen Tatsache geworden, was manche Vertreter der Industrie seit Jahren kolportieren: Eine High-End-Netzwerk-Lösung macht den allerbesten Scheibendrehern das Leben wirklich schwer.
Und dann diese Freiheit: Jeder, der Zuhause solchen Komfort genießt, kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie es früher ohne ging: Wiedergabelisten mit Titeln aus unterschiedlichsten Alben erstellen und speichern, auf dem Sofa die Musikbibliothek durchstöbern… Dazu ermöglicht Computer- und Netzwerk-Audio, einen entsprechend befähigten D/A-Wandler vorausgesetzt, eine größere Vielfalt an Formaten zu hören, als ein SACD/CD-Player; die meisten Server können auch die Daten exotischer audiophiler Scheiben wie beispielsweise HRx-DVDs von Reference Recordings verarbeiten, bei denen selbst Universal-Player häufig ihren Dienst verweigern. Das größte Nutzenargument bleibt freilich das wachsende Angebot klanglich und musikalisch interessanter Hires-Downloads.