Feintuning ab Werk
Äußerste Genauigkeit ist auch bei der Herstellung des Bronze-Lagers und der Achse oberstes Gebot, hier erlaubt T+A eine Toleranz von lediglich fünf Mikrometern. Auf dem Druckgussplattenteller soll eine recht dicke, aus weichem Silikonkautschuk gefertigte Tellerauflage für resonanzoptimierten Kontakt zur Schallplatte sorgen. Für das Gehäuse des G 1260 R werden im Zuge der Resonanzoptimierung unterschiedliche Materialien verwendet: Das Chassis, in dem alle Bauteile montiert sind, besteht aus mehreren verleimten Schichten mitteldichten Faserholzes, kurz MDF, welches dank seiner Materialstruktur und des Sandwich-Aufbaus stark dämpfend wirkt. Zusätzlich tragen die um das Chassis herum montierten - beziehungsweise im Falle des Deckels verklebten - Aluminiumteile dazu bei, die auf vier Absorbern ruhende Gehäusekonstruktion des G 1260 R unempfindlich gegen Körperschall zu machen.
Der für den G 1260 R verwendete Rega-Tonarm OEM 301 entspricht dem Rega RB 300. Der Tonarm wird in einem Arbeitsgang aus Aluminiumdruckguss gefertigt und ist intern bedämpft, das Gegengewicht besteht aus nicht magnetischem Edelstahl und kann aufgrund der hohen spezifischen Dichte des Materials mit kleinen Abmessungen ausgeführt werden, so dass nur geringe Hebelkräfte auf den Drehtonarm wirken. Im Inneren des Arms legt T+A noch einmal Hand an: Die originale Tonarmverkabelung wird gegen eine eigene ausgetauscht, die durchgehend von den Systemkontakten an der Headshell bis zu den Ausgangsbuchsen respektive bis zur integrierten Phonostufe ohne Lötstellen auskommt. Die optional verfügbare Phono-Vorverstärkerstufe des G 1260 R basiert auf der hauseigenen PH 2000 und kann wahlweise für Moving Magnet- oder Moving Coil-Tonabnhemer ausgelegt geordert werden. Wir haben den G 1260 R für unseren Test dem Gedanken des „Rundum-Sorglos-Paketes“ folgend inklusive Phono MM-Modul und dem zum Komplettangebot gehörigen Tonabnehmer Ortofon 2M Bronze bestellt. Dieses Paket ist sicherlich schon eingedenk des geringen Aufpreises von rund 500 Euro gegenüber dem Plattenspieler ohne Phono-Modul und System sehr attraktiv, denn qualitativ vergleichbare, zusätzlich gekaufte Einzelkomponenten wären zu diesem Preis nicht zu bekommen. Außerdem sind die Lust am Schallplattenhören und die Lust, Tonabnehmer zu justieren zwei verschiedene Dinge, darüber hinaus profitieren Käufer des Gesamtpakets von den bei T+A durchgeführten ausgiebigen Tests, welche Systeme mit dem Rega-Arm harmonieren.
Das 7,2 Gramm wiegende Ortofon 2M Bronze wird von T+A für ein perfektes Zusammenspiel mit diesem Tonarm als etwas zu leicht befunden, wegen seiner Preiswürdigkeit allerdings dennoch favorisiert, schließlich kann man dem M2 Bronze ja etwas auf die Hüften bringen: T+A platziert an genau austarierten Stellen im Korpus des Tonabnehmers Gewichte und füllt zusätzlich Hohlräume des Kunststoff-Glas-Korpus teilweise mit Silikon auf. So wird das Ortofon 2M Bronze um 2,1 Gramm beschwert, die System-Arm-Resonanzfrequenz liegt dann bei 11 Hertz. Apropos Justage: Für Ambitionierte liegen sowohl die Rega-Einstellschablone als auch eine Baerwald-Schablone bei. Werksseitig wird das Ortofon nach Baerwald justiert, das System sitzt demzufolge nicht exakt gerade in der Headshell, sondern mit der Vorderseite minimal nach innen gedreht.