Gewusst wie
Welch nachhaltigen Anstoß das Projekt The Sonus faber gegeben hat, zeigen selbst die neuen Venere, denn auch sie tragen einige Umsetzungen der seither gewonnenen Erkenntnisse in sich. Überhaupt sollte man nicht unterschätzen, wie ambitioniert das Vorhaben ist, mit letztlich recht limitierten Mitteln Lautsprecher auf die Beine zu stellen, die auch verwöhnten Ohren Lust machen, mehr Musik mit ihnen zu hören: Vorausgesetzt, die Venere 1.5 erweisen sich als würdige Repräsentanten ihrer Marke, wurde hier eine immense Transferleistung geschafft. Um dies zu ermöglichen suchte sich Sonus Faber langwierig einen in China ansässigen Fertigungspartner, lud dessen Techniker und Fertigungspersonal zu Schulungszwecken nach Italien ein und etablierte am Produktionsstandort ein permanent besetztes Büro, in dem Mitarbeiter der Sonus faber-Niederlassung Hong Kong die Herstellungsabläufe begleiten. Ständige Prozesskontrollen und Qualitätssicherungstests finden natürlich dennoch on top statt, immerhin müssen die Venere wie Sonus faber aussehen, sich so anfühlen und so anhören.
Die neue Serie richtet sich genauso an Home Cinema-Enthusiasten wie an Liebhaber der audiophilen Stereophonie, gleichzeitig soll sie jedoch auch den Weg zu neuem Terrain ebnen, indem sie in günstigere Preisgefüge vordringt und sich insbesondere in Gestalt des Modells Venere Wall für Klientel eignet, das zuallererst auf eine weitreichend unauffällige Integration von Lautsprechern in den Wohnbereich Wert legt. Der von uns getestete Venere 1.5 ist der kleinere von den zwei zur Produktlinie gehörigen Kompakt-Lautsprechern, er eignet sich für ein Stereo-Setup und ebenso für einen Mehrkanal-Aufbau. Sonus faber bietet speziell für die Venere 1.5 entwickelte Stative an, auf deren Top-Platte der Korpus verschraubt wird. Das zugehörige Spikeset bringt die Bodenplatte des Stands in die richtige Neigung, um den Lautsprecher für Hörabstände von drei bis etwa viereinhalb Metern optimal zu positionieren.
Der Deckel des Korpus verläuft ebenfalls schräg, seine Seitenwände weisen die von der Form einer Lyra abgeleitete, zuerst für die Aida verwendete Bogenform auf. Dieses asymmetrische Gehäuse verhindert die Entstehung stehender Wellen im Inneren und trägt zur von Sonus faber bekannten ästhetischen Ausstrahlung des Venere 1.5 bei, wobei auch seine sonstigen sichtbaren und fühlbaren Qualitäten ganz der Tradition des Hauses entsprechen: Die Oberseite glänzt in gehärtetem Glas, die Hochglanz-Lackausführungen sind makellos, magnetisch fixierte Textilbespannungen runden den wertigen Eindruck dieses Kompakt-Lautsprechers ab. Unten an der schmalen Rückseite des aus mehrschichtigen Teilen aufgebauten Gehäuses steht ein Bi-Wiring-Terminal für den Anschluss der Lautsprecherkabel zur Verfügung, das wie bei Sonus faber üblich eine Eigenentwicklung darstellt; selbst die Brücken sind durchaus hochwertig und müssen nicht unbedingt gleich durch bessere Kabelstücke ersetzt werden.