Installation und Bedienung
Fast die gesamte Steuerung des KDL-46NX705 wird durch den Aufbau und der Optik der „Xross Media Bar“ geprägt. Der Grundgedanke ist, dass die Menü-Optionen für die Grundfunktionen des Fernsehers entlang eines waagerecht abgebildeten „Medienbalkens“ angeordnet sind. Von dort aus zweigen nach oben und unten die jeweils untergeordneten Funktionen ab. Das sieht sehr schick und modern aus. Zudem erhält man das Gefühl, durch die Funktionen regelrecht zu gleiten, was dank entsprechender Animation der Grafik und hoher Navigationsgeschwindigkeit Spaß macht. Das ausgefallene Design spricht sicherlich auch eine jüngere Zielgruppe gekonnt an. Der Nachteil des Menüaufbaus ist, dass er besonders zu Anfang recht verwirrend wirkt. Die Menü-Hierarchie zeigt sich nicht so offensichtlich wie bei den eher herkömmlichen Seitenstrukturen anderer Hersteller. Hinzu kommt, dass dieser „Medienbalken“ die Grund- mit den weiterführenden Medien- und Programmführerfunktionen munter mixt. Da kann’s durchaus passieren, dass man nicht mehr so reicht weiß, wo man sich befindet und wie man zurückkommt. Zumal trotz der vielen im Grundmenü untergebrachten Funktionen es immer wieder nötig ist, auf der Fernbedienung die „Optionen“-Taste zu drücken, die dann überraschend nochmals weitere Einstellungsmöglichkeiten präsentiert.
Wer gern experimentiert, entdeckt dabei allerdings spannende, neuartige Funktionen wie etwa Programm- oder sonstige Medienempfehlungen, die auf der „Favoriten“-Seite auftauchen. Die Elektronik orientiert sich dabei an zuletzt gesehene TV-Programme, oder Filme und Fotos aus dem Heimnetzwerk. Entdeckt der Sony vergleichbare, neue Kost beim Medien-Scan durchs Netzwerk, soll sie zum Durchzappen auf der Favoritenseite zur Auswahl stehen. Auch dieser Service wurde grafisch sehr ansprechend gestaltet. Wie oft der Sony-Ratgeber dabei ins Schwarze trifft, können erst die Langzeiterfahrungen zu Hause zeigen.
Die intensiven Menü-Erlebnisse ergänzen aus dem Internet ladbare Extra-Services. Das geht recht flott vonstatten, sodass man Trailer, Clips und Widget-Tafeln nach Lust und Laune aufrufen darf. Allerdings trennt Sony die Widgets und die Video-Clips sowohl im Menü, als auch auf der Fernbedienung voneinander, sodass man sich den Überblick zunächst durch Ausprobieren verschaffen muss.
Das Aufrufen der Widgets zeigte sich während des Tests ein wenig anfällig für Unterbrechungen und Verzögerungen, sodass man hier auf ein Update hoffen darf. Die Internet-Highlights von Sony bestehen aus der Tagesschau, der Bildzeitung, YouTube, blip.tv und Film-Trailerseiten. Die anderen der zum Testzeitpunkt 18, oft fremsprachigen Angebote drehten sich etwa um Mode-Models, Reisen oder Essen.
Herausragend scharf präsentiert der Sony Fotos – da kann der gute alte Diaprojektor einpacken. Zumal der Media Player alle notwendigen Bildeinstellungsmöglichkeiten zur Darstellungsoptimierung bietet. Eilige dürfen dabei im 2,4-Sekunden-Takt durch die Fotos zappen. Ähnlich flott geht’s beim Programmwechsel zu. HD-Sender benötigen zwar um drei Sekunden, meist allerdings hat man bereits nach etwas weniger als zwei Sekunden ein neues Bild. Trotz des raschen Umschaltens arbeitet die Auto-Format-Schaltung des Sony bestens und merkt sich dabei sogar vorab festgelegte Zoom-Modi.
Der integrierte Programmführer begleitet nicht ganz so ausgefeilt durch den TV-Tag. Die Matrix-Übersicht wirkt je nach Einstellung entweder zu kleinteilig oder zu grob. Beides ist unübersichtlich. Zudem lässt sich der Sony minutenlang Zeit, falls man die Sendungen nach einem der zehn Genres filtern möchte – das ist nicht gerade praxisgerecht. Für die integrierte Bedienungsanleitung gilt das ganz und gar nicht. Sie bietet viele Infos und präsentiert diese anhand von Grafiken ausgesprochen attraktiv. Dabei deckt sie wie eine Papier-Variante alle Themenbereiche ab. So verzichtet man gern auf das altbekannte Handbuch, das man allzu häufig nicht findet, wenn man's benötigen würde.