AMP II MAX - Klang
Mit Bedacht ging es in die erste Testrunde. Bewusst starteten wir mit Pegeln, die noch unterhalb von Zimmerlautstärke lagen. Strikt sollte eine Überbeeindruckung durch große Lautstärken vermieden werden. Schließlich hat auch ein Porsche 911 im Stehen schon großartigen Sound. Ruhige Musik des Estländers Arvo Pärt von der neuen CD „Lamentate“ sorgte für den friedlichen Start. Im Zusammenspiel mit der Audiodata Ambiance erklang „Da Pacem Domine“ in authentischen Klangfarben. So wirkten Stimmen des interpretierende Hilliard Ensembles absolut rein und ausdrucksstark. Kein Schleier oder Vorhang trübte das Vergnügen. Bestechend ist die räumlich Abbildung, die die Ortung der Sänger zum Kinderspiel macht. Faszinierend ist freilich auch der Umstand, dass das bei so niedrigem Pegel überhaupt möglich ist. Keine Frage, diese Darstellungsqualität nötigt den Hörer, die Abhörlautstärke zu vergrößern. Gesagt, getan: Angst und Schrecken im positivsten Sinne machten sich im Hörraum mit Kraftwerks Live-Album „Minimum-Maximum“ breit. Die rein auf Computern erzeugte Musik verlangt sehr viel Energie und hohe Präzision, um beeindruckende Wirkung zu haben. Und was machten die Audionets damit? Die Monos wirkten gerade so, als ob sie die extremen Dynamiksprünge und der satte Bass keinerlei Anstrengung kosten würde. Ansatzlos und man kann schon fast sagen brutal zwingen sie den Lautsprecher dazu, die Musik exakt und ohne jeglichen Informationsverlust zu übertragen. Um aus dem Staunen zu kommen, schlossen wir zum Vergleich mal Endstufen amerikanischer Wettbewerber an. Diese spielten zwar in der selben Lautstärkeregion, verloren aber spürbar an Kontrolle und wirkten angestrengter. Außerdem spürte man, dass sie Zeit brauchten, um die Energie beim Lautsprecher abzuliefern. Nie zuvor war diese Tatsache bisher so deutlich zu hören gewesen. Da spielen die AMP II MAX locker eine Klasse drüber.
Nach dem Durchgang mit Extremlautstärken wendeten wir uns wieder dem praxisgerechten Musikhören zu. Jüngste musikalische Entdeckung in unserer Plattensammlung ist Triosence. Locker flockiger Jazz in ausgezeichneter Klangqualität ist darauf zu hören. Gleich beim ersten Stück „My best friend“ kommt die ganze Klasse der Amps durch. Verzögerungsfrei kommen die Impulse des Kontrabasses, schwebend leicht scheint das Klavier und getragen wird das ganze von behänder Arbeit des Schlagzeugers. Obwohl an Einzelteilen festgemacht, ist doch das akustisch Ganze ausschlaggebend für die Bewertung. Hierbei erreichen die AMP II MAX ohne Wenn und Aber eine neue Dimension. Zu der oftmals diffusen Frage, wie gut denn HiFi- oder High-End-Anlagen wirklich spielen können, liefert Audionet mit diesen Monoblöcken die konkrete Antwort: So wie sie klingen, wollten wir immer Musik hören!