So klingt es
Denon verfügt traditionsgemäß über eine Menge Know-how in puncto überdurchschnittlichen Klangs. Es wäre deshalb verwunderlich, wenn die S-101 diese Tradition brechen würde.
Natürlich tut sie es nicht, wie schon die ersten Versuche mit dem iPod als Quelle zeigen. Alle Titel auf unserem Redaktions-Spieler sind in AAC mit 224 kBit/Sekunde abgespeichert. Insgesamt bekommt man dadurch zwar weniger Titel auf Apples Mastermind, aber die Klangqualität liegt deutlich über der des gewöhnlichen MP3s.
Auf dem Bildschirm erscheint das Abbild des iPods und mit den praktischen Menütasten navigiert man sich durch seine Wiedergabelisten. Von Beginn an steht fest, dass Denon bei der Entwicklung der Boxen sehr viel Geld und Know-how investiert hat. Filigran und detailliert spielt und sing Katie Melua. Insbesondere akustische Kleinigkeiten wie Griffgeräusche am Hals der Gitarre und Schnalzlaute der Lippen sind authentisch zu hören.
Bei härterer Kost von Metallica deutet der Bass sein Potenzial an, er ist perfekt auf das Zusammenspiel mit den Satelliten abgestimmt und das wollen wir nun auch unkomprimiert hören. Mit der neuen CD von Mike Silver testen wir die Qualitäten des eingebauten DVD/CD-Spielers. „Wrong side of midnight“ erklingt räumlich und sehr plastisch.
Simulierte Raumklanganteile wirken kein Stück künstlich, sondern es hört sich so an, als ob hinter unserem Hörplatz reale Lautsprecher stehen. Das schreit gerade zu nach DVD und anspruchsvollem Filmmaterial. Mit dem wunderbaren Film „Das Mädchen mit dem Perlohrring“ steigen wir ein. Wo sind die anderen Lautsprecher, die wir hören, aber nicht sehen?
Keine Frage, wenn zusätzliche Boxen vorhanden sind, fügt sich der Mehrkanalsound greifbarer zusammen. Doch für diesen geringen Unterschied noch drei zusätzliche Kisten anschaffen? Nein, wer klanglichen und ästhetischen Anspruch in Einklang bringen will, der kommt an der Denon S-101 wohl kaum vorbei. Filmisches Geschehen wirkt absolut echt, ob fahrende Kutsche oder Pinselstriche auf einer Leinwand, die Denon macht keinerlei Fehler. Fort setzt sich dieser Eindruck auch bei der gebotenen Bildqualität. Kontrastreich und farbstark ist die Abbildung, was insgesamt zu einem sehr guten harmonischen Eindruck führt.
Zum Schluss ging es dann mit Volldampf zur Sache: „Viel Live“ von den Fantastischen Vier. Bei „Mein Schwert“ besticht die Publikumsatmosphäre neben mächtigen Bässen. Hier versteht die Elektronik der S-101 es überragend, den Eindruck zwischen vor einem positionierter Bühne und umgebenden Fans zu erwecken. Sensationell ist die Wiedergabe des folgenden „Krieger“. Drums, die sehr wohl in der Magenregion spürbar werden, mitklatschendes Publikum und breite Keyboardflächen erklingen absolut auf überdurchschnittlichem Niveau. Gleichwertige Mehrkanalanlagen bieten hier tendenziell weniger.
Mit der Denon S-101 bekommt man eine vielseitige, klangstarke Musik- und Filmanlage zum absolut fairen Preis, die Einzelkomponenten dieser Preisklasse nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen ist.