Understatement-HiFi
Den Rest besorgt klassisch hochwertiger Lautsprecherbau, den sich die Kieler Ingenieure auch bei solchen Miniaturen nicht nehmen lassen. Mit Blick auf den MicroSub 2010 BT und die 301.2 insbesondere kann allerdings von „klassisch“ nicht die Rede sein, wenn es um konstruktive Details geht. Die wesentliche Neuerung der 301.2 gegenüber ihrem Vorgängermodell ist ihr neues Tiefmitteltonchassis, statt separater Hoch- und Tiefmitteltöner kommt hier ein neu entwickeltes Koaxialchassis zum Einsatz. Dessen Besonderheit ist die ovale Form seiner Tiefmitteltonmembran, die aus Elacs bewährtem Aluminium-Sandwich hergestellt wird. Die Hochton-Gewebekalotte ist asymmetrisch positioniert, sie sitzt in einer Aussparung im oberen Bereich der größeren Membran. „Das hat sich nach vielen Versuchen messtechnisch und akustisch eindeutig als die optimale Konstruktion erwiesen“, berichtet Entwicklungsleiter Rolf Janke.
Im Subwoofer arbeiten zwei 115mm-Aluminium-Sandwich-Konusse in Push-Push/Pull-Pull-Anordnung, die gegen die stabile Boden- respektive Top-Platte des MicroSub 2010 BT feuern. Die Ausführung der Gehäuse ist bei den Satelliten und beim Subwoofer ein weiterer entscheidender Klangfaktor: Sie werden aus Aluminium gefertigt und sind intern zusätzlich versteift, so dass Resonanzen minimiert werden und die Chassis ein optimiertes Arbeitsumfeld vorfinden. Mit dem MicroSub 2010 BT lässt sich dies einfach und eindrucksvoll nachvollziehen: Stellen Sie mal ein Glas Wasser auf den Subwoofer und drehen Sie Musik mit kräftigen Bässen ordentlich auf - und beobachten Sie dann, was mit der Oberfläche des Wassers geschieht... Nur verschütten Sie bitte vor Erstaunen nicht das Glas.
Neben der Bluetooth-Schnittstelle verfügt der MicroSub 2010 BT zum Anschluss von Audiogeräten über einen Cinch-Eingang, seine integrierten Endstufen versorgen außer seinen eigenen Chassis auch die an seine Lautsprecher-Klemmbuchsen angeschlossenen 301.2; dabei stehen pro Satellit 20 Watt und für den MicroSub 40 Watt Ausgangsleistung bereit - genug für laute, saubere Beschallung mittelgroßer Räume. Wie schon angedeutet, sollte man allerdings das Micromagic II auch von seiner Durchsetzungsfähigkeit abgesehen in erster Linie als Mini-HiFi-System begreifen. Für diese Anwendung diente uns ein iPod als Tonquelle, der an das klanglich ausgezeichnete Arcam irDock angeschlossen war. Leider passen Lautsprecherkabel mit Bananensteckern nicht in die Klemmbuchsen des MicroSub, dennoch lohnt sich die Verwendung höherwertigerer Lautsprecherkabel mit niederem Querschnitt, die wie die mitgelieferten als verzinnte Litze eingesteckt werden können. Die Verbindung zwischen dem irDock und dem MicroSub übernahm ein Goertz MicroPurl Copper. Die 301.2 platzierten wir in diesem Fall auf 75 Zentimeter hohen Sideboards im Redaktionsraum, etwa zweieinhalb Meter voneinander und etwa 40 Zentimeter von der Rückwand entfernt sowie mithilfe der mitgelieferten Acryl-Untersteller leicht nach oben gewinkelt, der MicroSub 2010 BT stand wiederum mit seinen Gummifüßen direkt auf dem Boden, etwas rechts von der Mitte. Bei solcher Positionierung und mit diesem Hardware-Umfeld zerstreuen sich sofort alle Bedenken, das MicroMagic II als HiFi-System anzusehen sei vielleicht doch etwas euphorisch. Alle zuvor beschriebenen klanglichen Vorzüge zeigen sich nun in einem Maß, das auch Kenner des „alten“ MicroMagic vollends überrascht: Das Klangniveau der 301.2 übertrifft das Vermögen der 301 bei weitem. Wie viel Schalldruck in drei Metern Hörentfernung ankommt, ist ohnehin phänomenal, besonders begeistern jedoch wiederum Fokussierung, Auflösung und die Größe der räumlichen Darstellung. Das ist zweifelsohne echte High Fidelity, hinsichtlich feindynamischer Qualitäten und dem peniblen Auflösungsvermögen müssen sich nicht wenige größere Lautsprecher hinter den 301.2 verstecken. Elacs MicroMagic II empfiehlt sich damit nachdrücklich als schickes, flexibles 2.1-Lautsprechersystem für Ambitionierte. Außer einer Tonquelle fehlt da wirklich nichts zum ausgesprochen hochwertigen Mini-HiFi-System.