Klang des „Jubilee“
Mit dem wunderbaren Album „The Great Escape“ von Ilse DeLange begannen wir den Hörmarathon. Mit präziser Perkussionsequenz beginnt „Reach for the light“ und eigentlich hatten wir erwartet, dass sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen entwickeln würde. Weit gefehlt, was immer Strassner da mit dem „Jubilee“ gemacht hat, er behält es für sich, denn der klangliche Abstand zwischen beiden Teilnehmern ist mit den ersten Takten deutlich und er ändert sich auch nicht mehr: wo das Gran Finale in normaler Ausführung bei Klangfarben, Räumlichkeit und Homogenität Maßstäbe gesetzt hat, zieht das „Jubilee“ jetzt vorbei und das mit unverschämter Leichtigkeit. Tiefer und konturierter sind Bassläufe, exakter und besser vom Lautsprecher abgelöst gelingt die Abbildung von Instrumenten und Stimme. Die akustische Gitarre in „Don't You Let Go Of Me“ wird stabiler und intensiver reproduziert, schwebende Stimmungen während des Refrains verwandelt das „Jubilee“ in wunderbare akustische Stimmung, die deutet die Standardausführung zwar auch, aber sie wirkt dabei geradezu schüchtern. Noch schneller kommen wir diesen tonalen Umständen mit dem neuen Mike Stern-Album „Who Let The Cats Out?“auf die Schliche: mit gefühlvollem Schlagwerk beginnt der Titel „KT“, fein und sorgfältig löst das Gran Finale auf, konturiert erklingen Bass und Trompete, wechselt man jetzt auf die Jubel-/Feieredition traut man seinen Ohren sekundenlang nicht, denn es ist als ob ein unsichtbarer Vorhang weggerissen wird. Plötzlich spielen die Musiker hautnah vor einem, kleinste Zwischentöne gewinnen an Intensität ohne musikalische Zusammenhänge zu zerstören. Um diese Aussage zu belegen, braucht es mal wieder den Klassiker „The Young Person´s Guide to the Orchestra“ von Benjamin Britten. Wir müssen nicht lange warten, denn die Oboen sorgen schon für die klare Trennung zwischen Gran Finale-Normal und „Jubilee“. Letzteres spielt in leuchtenderen Klangfarben mit spürbar besserer Detailabbildung und bei aller Kompaktheit mit schier unglaublicher Attacke. So endet die Hörsession mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn unsere lieb gewonnen Referenz Gran Finale hat den Vergleich verloren und muss ab sofort Platz machen für das beste uns bekannte Cinchkabel: Gran Finale Jubilee Interconnect. Glückwunsch Herr Strassner, Sie haben sich selber übertroffen!