Bild und Ton
Überraschend weiträumig, mit transparent wirkenden Höhen und Mitten, überzeugt der LE-46 A 789 R in puncto Klang. Besonders Dialoge servieren die unsichtbaren Treiber klar und bestens verständlich. Dabei unterstützen die Bassisten zwar nicht mit allzu wohliger Tiefe, eine ausgewogene, natürliche Wiedergabe der Stimmen und Soundeffekte gelingt jedoch allemal.
Eine ähnlich gelungene Abstimmung lässt auch das Bild zur Spitzenklasse aufschließen. Harmonisch dargestellte Szenerien sind genau das, was man im Heimkino möchte. Oft fällt aber gerade diese gekonnte Zurückhaltung in den Regalen der Geschäfte nicht ins Auge. Beim Samsung dürfte das anders sein: Die klare, gekonnte Farbwiedergabe, die feinen Schattierungen sowie die behutsame, aber punktgenaue Weißdarstellung lassen die Natürlichkeit der Bilder zum auffallenden Erfolg werden.
Dabei besticht vor allem der gelungene Farbabgleich. Hier haben die Koreaner ganz offensichtlich den vorteilhafteren Licht-Output von LEDs bestens unter Kontrolle bekommen zu haben. Und auch die Schwarzdarstellung durch die partielle Durchleuchtung des Schirms (Local Dimming) zeigt beste Resultate. Obgleich die AV-Magazin-Redakteure zugeben müssen, dass sie sich speziell in diesem Punkt einen noch größeren Erfolg erhofft hatten. Mit echtem Rabenschwarz wartet der LED noch nicht auf - was allerdings nicht bedeutet, dass irgendein Mangel bestünde. Der Samsung verleiht dunklen Sequenzen allemal mehr Spannung und prickelnde Kontraste als viele andere LCDs. Damit liegt er eindeutig weit vorn und ist in jedem Fall eine klare Empfehlung.
Dasselbe gilt für die gelungene 100-Hertz-Darstellung inklusive Film-Dejudder. Die Schaltung gibt TV- wie auch Kinobilder mit hoher Schärfe und harmonisch weichen Bewegungsabläufen wieder. Ab und an schleicht sich zwar ein kurzes Rucken ein, diese Ausrutscher sind jedoch selten. Das bekannte, feine Pixelrauschen entlang bewegter Motive ist ebenfalls nach wie vor ein wenig zu sehen, sobald diese vor sehr detailreichem, kontraststarken Hintergrund wandeln. Doch hiervor war bislang keine Bewegungsschaltung völlig gefeit.
Um so bemerkenswerter ist, dass sich die Schaltung flexibel zeigt. Wer sie auf „Hoch“ stellt, lässt den Film-Dejudder sämtliche Zwischenbilder berechnen, die für eine absolut glatte Bewegungswiedergabe notwendig sind. In der Position „Gering“ ruckelt es mit Kinofilmen zwar wieder etwas, dafür treten keinerlei Bildfehler mehr auf. Dieser Kompromiss scheint äußerst gelungen und belässt Kinofilmen zudem ihren typischen 24p-Look, der durch Bildruckeln und den damit verbundenen Bewegungsunschärfen entsteht. Wer diese Art der Kino-Performance sogar nahezu unverändert sehen möchte, schaltet die Schaltung komplett aus. Lediglich das Angebot „Mittel“ leuchtet nicht ganz ein, das Movie Plus ebenfalls in petto hält. Gegenüber „Hoch“ ist keine nennenswerte Veränderung erkennbar, weswegen unsere Leser hier nicht lange zu tüfteln brauchen.
Und noch ein letzter, wichtiger Hinweis: Mit HDMI-Verbindung fährt der LE-46A789 R zur Top-Form auf. Dies gilt mit High Definition ohnehin, beim Samsung aber auch für Standardbilder. Die analoge Scart-Strippe ist dagegen nicht gerade sein bester Freund. Dann treten Pixelrauschen und dabei entstehende Detailunschärfen auf dem großen 117-Zentimeter-Schirm etwas über Gebühr auf. Wer seine TV-Programme noch analog empfängt, muss daher ebenfalls mit Abstrichen in der Bildqualität rechnen. Ist allerdings das für Großbild-Entertainment ohnehin empfehlenswerte Digitalzeitalter im Heimkino angebrochen, darf man sich mit dem LED-Samsung ganz entspannt zurücklehnen und die TV-Welt neu entdecken.