Damit holen Sie mehr Musik aus Ihren Schallplatten: Clearaudio Azimuth Optimizer

Ein Tonabnehmersystem sollte von vorne betrachtet genau senkrecht zur Plattenoberfläche stehen. Diesen Winkel bezeichnet man als Azimuth. Das Auge kann Abweichungen von der Senkrechten und die Parallelität von Linien ganz gut beurteilen, so dass die optische Orientierung an den Kanten des Tonabnehmerkörpers bislang als hinreichend akzeptiert wurde. Doch mit dem Clearaudio Azimuth Optimizer wird es noch genauer.
Clearaudio Azimuth Optimizer
Merkmale
Schnelle Azimuth-Justage
Perfekte Optimierung
Erhöht die Lebensdauer der Nadel
Lieferung inklusive Messplatte
Fakten
Clearaudio Azimuth Optimizer
Preis: um 2.500 Euro

Der Clearaudio Azimuth Optimizer zeigt die Spannungsdifferenz am Ausgang des eingebauten Phonoverstärkers bei jeder beliebigen Frequenz im Bereich von 200 Hz bis 5 kHz an
Ein teures, aber absolut sinnvolles Zubehör ist der Clearaudio Azimuth Optimizer.
Die Zuhilfenahme eines Spiegels, der die Winkelabweichung doppelt sichtbar macht und das Nichtfluchten von Kanten ins Auge springen lässt, wird als Maximierung der Methode praktiziert. Kritische HiFi-Liebhaber hatten dabei jedoch schon immer Zweifel an dieser Methode, weil es letztlich nicht auf die Kanten des Systemkörpers ankommt und selbst eine Beurteilung der Orientierung von Diamant zum Nadelträger unter dem Mikroskop keine endgültige Garantie geben kann. Genau genommen zählt nur die Position der Berührpunkte des Diamanten in den Rillenflanken, welche die laterale Balance bestimmt und zwar nicht statisch, sondern dynamisch unter Einfluss aller auftretenden Kräfte im Betrieb. Die Reibungskraft zieht am Diamanten in tangentialer Richtung, wobei eine senkrechte Kraftkomponente entsteht, die den vertikalen Spurwinkel und die Auflagekraft vermindert. Nicht korrekt kompensierte Skatingkraft wirkt in radialer Richtung und bewirkt dadurch nicht nur unterschiedlichen Anpressdruck in der rechten und linken Rillenflanke, sondern bewirkt durch die 45°-Flanke auch ein „Aufreiten“ des Diamanten auf einer Seite, was einer weiteren Reduzierung der Auflagekraft gleich kommt. Je nach räumlicher Position des Tonarmlagers und technischer Realisierung des Tonarms können zusätzlich Torsionskräfte am Nadelträger auftreten. All diese Einflüsse lassen die rein optische Einstellung zweitrangig werden. Es verwundert also nicht, wenn experimentierfreudige HiFi-Enthusiasten schon längst feststellten, dass in vielen kleinen Schritten und unzähligen Hörvergleichen gefundene Abweichungen des Azimuth von der optisch Senkrechten den Klang oft deutlich verbessern können. Das setzt natürlich voraus, dass der Azimuth am Tonarm/Headshell überhaupt veränderbar ist, was bei vielen Tonarmen nicht, bei den Clearaudio Tangentialarmen jedoch konstruktionsbedingt der Fall ist. Bei Clearaudio wurde nach einer messtechnischen Möglichkeit gesucht, den Optimierungsprozess zu objektivieren und abzukürzen. Im Clearaudio-Entwicklungslabor wurde herausgefunden, dass die Einstellung des Azimuth sich am deutlichsten auf die Pegeldifferenz zwischen rechts und links eines lateralen Monosignals auswirkt, diese also zur Einstellung herangezogen werden kann. Zur Optimierung wird die Kurve optisch unter Betrachtung des mittleren Frequenzbereichs um die Nulllinie gemittelt. Um diese Kurven erstellen zu können benötigt man außer einer Messschallplatte mit Sweepsignal leider einen geeigneten Schreiber oder Analyzer, die kaum einem Heimanwender zur Verfügung stehen. Der Clearaudio Azimuth Optimizer zeigt die Spannungsdifferenz am Ausgang des eingebauten Phonoverstärkers bei jeder beliebigen Frequenz im Bereich von 200 Hz bis 5 kHz an. Es handelt sich um sehr kleine Differenzwerte, die naturgemäß stark schwanken. Um die Schwankungen der Anzeige zu reduzieren wird das Signal mit Tiefen- und Höhensperre beruhigt. Trotzdem müssen noch erhöhte Ansprüche nicht nur an die Kanalgleichheit des Plattensignals, sondern auch an die Pressqualität der Messschallplatte gestellt werden, weil Welligkeit und vor allem Exzentrizität ein Ablesen erschweren bzw. fast unmöglich machen können.
Außer einer Messplatte wie z.B. der mitgelieferten und auch getrennt erhältlichen von Clearaudio benötigt man nur noch den Clearaudio Azimuth Optimizer, um eine perfekte Einstellung des Azimuth am eigenen Tonabnehmer vorzunehmen. Der in obigem Diagramm dargestellte Kurvenverlauf der Differenzkurve, der gemittelt um die Nulllinie zwei Nulldurchgänge aufweist, ist – mit Ausnahme vom Hochtonbereich – typisch für die überwiegende Mehrzahl von Tonabnehmersystemen. Rein zufällig befinden sich diese Nulldurchgänge in der Nähe zweier Frequenzen, die für Messungen an analogen Plattenspielern von Bedeutung sind, nämlich 315 Hz üblicherweise für Rumpel- und Abtasttest und 3150 Hz für Gleichlaufmessung. Vorzugsweise verwendet man also für die Azimutheinstellung von der Clearaudio Platte die Spur mit dem 3150 Hz Monosignal, jedoch auch verzerrungsfrei wiedergegebene Abtasttestspuren (50µ oder 60µ) mit einem 315 Hz Monosignal sind geeignet, obwohl die Abtasttests in erster Linie für die Antiskatingeinstellung vorgesehen sind. Die BNC-Anschlüsse am Optimizer können wahlweise der optischen Kontrolle der gefilterten Messsignale per Oszilloskop dienen, damit mit Sicherheit nur verzerrungsfreie Signale bewertet werden. Den Azimuth des Tonabnehmers verändere man so lange, bis die Anzeige des Optimizers den Wert Null annimmt oder bei schwankender Anzeige das Vorzeichen um Null herum wechselt.