Mission 770: Eine Legende kehrt zurück
Der britische Traditionshersteller Mission lässt einen der Meilensteine seiner Firmengeschichte wieder aufleben: Die Neuauflage der legendären Mission 770 Lautsprecher verneigt sich vor den klanglichen und gestalterischen Tugenden ihres historischen Vorbildes und überführt sie gleichzeitig in die Neuzeit. Ungeachtet des klassisch-schlichten Designs bieten die aktuellen Mission 770 aktuellste Treibertechnologien sowie eine in unzähligen Hörtests optimierte Frequenzweiche und verbinden damit die legendäre Mittenwiedergabe klassischer britischer BBC-Lautsprecher mit zeitgemäßer Detailtreue, Linearität und Dynamik. Als High-End-Lautsprecher wird die Mission 770 zusammen mit dem mitgelieferten Ständer direkt am Firmensitz in Huntington, Cambridgeshire, Großbritannien gefertigt. (Quelle und Fotos: Mission)
Mission 770
Fakten
Mission 770: 4.500 euro (Paar, inkl. Lautsprecherständer)
in den Farben Walnuss oder Schwarz erhältlich
Mission wurde am 07.07.1977 von dem jungen Ingenieur Farad Azima gegründet. Seiner Liebe zur Zahl sieben treu bleibend stellte er ein Jahr später den Lautsprecher Mission 770 vor, dessen einzigartige klangliche Signatur die berühmte akkurate Mittenwiedergabe der BBC-Lautsprecher mit einem strafferen Bass und strahlender Höhenwiedergabe verband. In Hunderten von Hörtests mit namhaften Fachleuten perfektioniert, wurde die Mission 770 zu einem der erfolgreichsten Lautsprecher der Firmengeschichte.
Kontinuität und Innovation in Symbiose
Mastermind des Entwicklungsteams der neuen Mission 770 ist Peter Comeau, Director of Acoustic Design bei Mission. Bei der Vorstellung der originalen 770 war er ein junger Rezensent der Zeitschrift Hi-Fi Answers und so kannte er die Qualitäten dieser Lautsprecherlegende sehr genau. Im Laufe der Untersuchung des Originals stellte sich heraus, dass vor allem der innovative Polypropylen-Tieftöner und das sorgsam resonanzoptimierte Gehäuse ausschlaggebend für dessen Qualitäten waren. Diese beiden Parameter waren auch der Startpunkt für die Entwicklung der neuen Mission 770. Gleichzeitig wurden unzählige Aspekte mit Hilfe modernster Entwicklungsmethoden weiter perfektioniert, sodass die neue Mission 770 die Symbiose aus der überbordenden Musikalität des Originals und der Dynamik sowie des erweiterten Frequenzgangs eines modernen Lautsprechers darstellen. „Im Prospekt der originalen 770 war von atemberaubender Bass-Präzision, Verfärbungsfreiheit, räumlicher Abbildung, Genauigkeit und Dynamik die Rede…“, erinnert sich Peter Comeau, „aber damit werden ihre Eigenschaften nur unzureichend beschrieben. Heute konzentrieren wir uns daher lieber darauf, ihre magische Fähigkeit Tiefe, Emotion und Dramatik der abgespielten Musik zu enthüllen. Ein beliebter britischer HiFi-Klassiker ist glorreich wiederauferstanden.“
Eine zeitlose Stil-Ikone
Mit ihren klassischen Furnier-Seitenteilen in Kombination mit einer auffällig gestalteten weißen Frontplatte und dem prominenten Mission-Schriftzug war schon das Design der originalen Mission 770 seiner Zeit voraus. In optischer Hinsicht wurde bei der neuen Variante daher vieles beim Alten belassen. Hinter der zeitlos-eleganten Fassade wurde das Gehäuse allerdings sorgfältig nach aktuellen akustischen Erkenntnissen optimiert. Während das historische Vorbild ähnlich wie die BBC-Lautsprecher auf ein dünnes, bitumenbedämpftes Gehäusematerial setzte, um Verfärbungen im Mittenbereich zu minimieren, kommt bei der aktuellen Version eine Sandwich-Konstruktion aus hochdichten MDF-und Spanplatten zum Einsatz, die mit schwingungsabsorbierendem Kleber verbunden sind. Interne Verstrebungen sorgen darüber hinaus für noch mehr Steifigkeit und gewährleisten beste Arbeitsbedingungen für den Tieftöner, ohne den Bassbereich zu überdämpfen.
Treiber auf der Höhe der Zeit
Auch in dynamischer Hinsicht sind die Erwartungen heutiger HiFi-Connoisseurs höher als vor 40 Jahren. Das Entwicklerteam um Peter Comeau hat diesen Erfordernissen Rechnung getragen und Treiber entworfen, die klassische Tugenden mit den Eigenschaften modernster High-End Schallwandler verbinden. Der Korb des Tieftöners besteht wie beim historischen Vorbild aus solidem Druckguss-Material mit großen rückwärtigen Öffnungen, die störende Reflektionen verhindern. Die Polypropylen-Membran wurde mit Mineralien versteift, was Partialschwingungen minimiert und zu einer noch akkurateren Wiedergabe kleinster Details führt. Gleichzeitig wurde der Antrieb maßgeblich verstärkt, sodass der Tieftöner auch moderne Anforderungen an Pegel und Dynamik mühelos erfüllt.
Das Gehäuse und der Bassreflex-Port wurden akribisch an den neuen Tieftöner angepasst und sollen eine untere Grenzfrequenz von beeindruckenden 30 Hertz ermöglichen. Der vollständig neu konzipierte Hochtöner basiert auf einer Mikrofaserkalotte mit musikalischem, sanften Ansprechverhalten. Seine spezielle Chassis-Konstruktion drückt die Eigenresonanz unter die Trennfrequenz der Frequenzweiche, was im Zusammenspiel mit dem Tieftöner eine faszinierend lineare und frappierend räumliche Wiedergabe über das gesamte Hörspektrum hinweg verspricht.
Kein Platz für Zufälle: Ausgefeilte Frequenzweichenschaltung
Während die historischen Mission 770 über eine vergleichsweise einfache, aber effektive Frequenzweiche verfügten, wurde das Crossover der aktuellen Version von Grund auf neu entwickelt. Auch wenn hierfür modernste Computersimulationsverfahren zum Einsatz kamen, war das wichtigste Entscheidungskriterium stets das menschliche Ohr. In unzähligen Hörtests wurden mehr als 170 Schaltungsvarianten getestet, bis ein Design gefunden war, das die kompromisslosen Ansprüche an die Klangqualität erfüllen konnte. Basierend auf transparent klingenden Polypropylen-Kondensatoren und großzügig überdimensionierten Luftspulen wurden die Schaltungsbestandteile von Hoch- und Tieftöner auf getrennten Platinen platziert, um Leitungswege kurz zu halten.