Analog-Video profitiert ebenfalls vom Fortschritt
Bildseitig lässt sich selbst analoges Video-Equipment aufwerten und über das gemeinsam mit modernen Bildquellen wie Blu-ray oder HD-DVD über ein einzelnes HDMI-Kabel zum Monitor oder Beamer befördern. Der Receiver führt mit den Signalen, die an den Cinch-, S-Video- oder Komponenten-Eingängen ankommen, eine Aufwärtskonversion auf HDMI durch und errechnet mit dem De-interlacer Faroudja DCDi-Edge (Directional Correlational Deinterlacing) Vollbilder. Allerdings beherrscht erst der größere Bruder das Up-Scaling auf 1080 waagerechte Bildzeilen.
Als Tüpfelchen auf dem „i“ bietet Onkyo seinen Kunden ein rares und nicht ganz unumstrittenes Extra: das THX Ultra2 Zertifikat. Wer sich beziehungsweise seinen AV-Geräten die Prüfung durch Lukasfilm erspart, munkelt gewöhnlich, das Geld für die Abnahme ließe sich an anderer Stelle sinnvoller einsetzen. Auf jeden Fall schaut beim Receiverkauf offenbar kaum jemand auf das Prüfsigel aus Hollywood, während etwa Lautsprecherhersteller Teufel das THX-Siegel als zugkräftiges Kaufargument bei seinen erfolgreichen Heimkino-Lautsprechersets sieht, das von den Kunden nachgefragt wird.
Simple Minds: die perfekte Bedienung
Bedienbarkeit galt schon immer als besondere Stärke der Onkyo-Receiver, daher sahen die Entwickler hier offensichtlich keinen Handlungsbedarf, etwas zu verändern. Damit gewinnen die On-Screen-Menüs des 805ers zwar keinen Preis für die beste Animation, weil Yamaha oder Sony in der Oberklasse grafisch mächtig aufgedreht haben. Aber sie erfüllen zuverlässig ihren Zweck. Immer noch unübertroffen ist das kinderleichte Grundsetup via Messmikrofon. Wer es an die frontseitige Buchse anschließt, findet gleich auf dem Frontdisplay die Aufforderung, die automatische Messung durch Quittieren mit der Eingabetaste zu starten –selbst wenn kein Bildschirm angeschlossen oder angeschaltet ist. Der Onkyo erkennt das Mikrofon und verlässt augenblicklich das laufende Programm, um sich fürs Set-up bereit zu machen. Die Idee findet sich inzwischen sogar an den neuen Pioneer-Receivern. Für die Audyssey-MultiEQ-XT-Einmessung sorgen drei 32-Bit-DSP-Chips von Texas Instruments. Sie übernimmt das Grundsetup der Lautsprecher und kann eine umfangreiche Raumakustik-Korrektur durchführen. Sämtliche Werte lassen sich relativ einfach abfragen und manuell verändern. Den Equalizer können Puristen ganz deaktivieren. Im Innern des TX-SR805 warten sieben kräftige WRAT-Endstufen (Wide Range Amplifier Technology) mit je 180 Watt Nennleistung an 6 Ohm auf ihren Einsatz. Wer den Onkyo nur, wie in vielen Fällen üblich, im 5.1-Modus betreibt, kann den beiden Amps der Surround-Back-Kanäle einer neuen Bestimmung zuführen, etwa für Bi-Amping-Betrieb der beiden Frontlautsprecher mit getrennten Endstufen für Bass- und Mittel-Hochtonbereich. Das Anschließen der Lautsprecher macht das neue Onkyo-Konzept um einiges leichter: Alle Schraubklemmen sitzen nebeneinander über die gesamte Gehäusebreite verteilt – farblich von einander abgesetzt und von oben ablesbar beschriftet. Bei vielen Vertretern dieser Zunft muss man sich verrenken, um die Beschriftung der gleichfarbigen Klemmen zu erkennen und mit dem Geschick eines Chirurgen inmitten der zusammengepferchten Klemmen die Lautsprecherkabel einfädeln und festzurren.