Bild und Klang
Panasonic hat beim Klang eindeutig den Dreh raus. Lautsprecher nimmt man beim TX-37 LZD 85 optisch gar nicht richtig wahr, akustisch erledigen sie ihren Job dennoch tadellos. Da grollt es angemessen, wenn das Filmorchester mit Trommelwirbel für Spannung sorgt, Stimmen wirken klar und sehr verständlich. Da haben die Japaner nicht gespart.
In punkto Bild braucht man bei Panasonic den Rotstift ohnehin nicht zu fürchten. Qualität ist hier inzwischen traditionell oberstes Gebot. Relativ neu ist dennoch die 100-Hertz-Schaltung. Klar, dass die AV-Magazin-Redakteure dieses wichtige Feature zuvorderst unter die Lupe nehmen.
Der Testparcours startet mit 50-Hertz-Standardkost. Der Full-HD-TV enttäuscht nicht: Selbst mit schwierigen Testbildern wie etwa ein schwingendes Pendel kommt die Elektronik ausgesprochen gut zurecht. In Bildbereichen, in denen viele andere LCDs die Konturen verwischen, zeichnet der Panasonic die Linien noch klar. Das kommt natürlich auch einem TV-Bild zugute: Die Kantenzeichnung bleibt scharf, und auch die Wandlung der Halb- in Vollbilder gelingt gut.
Letzteres klappt bei Filmkost nicht mehr so anstandslos, hier wird Kantenflimmern sichtbar. Das AV-Magazin rät daher, wenn möglich von einem Player hochgerechnete 1080i- oder 1080-progressive-Bilder per HDMI zuzuspielen. In beiden Fällen verbessert sich das Ergebnis.
Somit hätten wir auch schon die High-Definition-Welt betreten. Hier trumpft das HD-ready 1080p Panel auf und präsentiert überragend detaillierte Motive. Wenn die Blu-ray-Scheibe “Casino Royal” rotiert und Held James Bond oder seine Gegenspieler ihre markanten Gesichtszüge zeigen, stellt sie der Panasonic geradezu dreidimensional dar. Erst wenn Bewegung ins Spiel kommt, sind in den High-Definition-Bildern leichte, LCD-typische Verwischungen zu erkennen, die von der 100-Hertz-Schaltung nicht völlig aufgefangen werden. Dennoch verhilft das Processing 24p-Kinokost zu deutlich mehr Detailgenauigkeit: Indem es Zwischenbilder berechnet und einpflegt, wirken längere Kameraschwenks und durchgehende Motivbewegungen deutlich flüssiger und klarer (Filmdejudder). Eine reinrassige 24p-Darstellung mit ihrem leichtem Ruckeln und den entsprechenden Unschärfen nimmt sich die Schaltung erst gar nicht vor. Das stößt allerdings bei Kinofans nicht unbedingt auf Gegenliebe – sie bevorzugen eher die originäre Kinobilddarstellung. Zumal dem TX-37LZD85 ab und an bei der Zwischenbildberechnung kleine Fehler unterlaufen. Dann werden vor sehr detailreichen und kontraststarken Hintergründen die Kanten bewegter Motive kurzzeitig in sich leicht versetzt dargestellt.
In beiden Fällen begeistert und fasziniert der Schirm ganz ohne Zweifel jeden mit seiner immensen Farbpracht und sehr genauen Farbgebung. Stets wirkt das Bild klar und plastisch. Das geht auch auf das Konto des hohen Schwarzwerts, der kontraststarken wie dunklen Sequenzen zu enormer Audruckskraft verhilft – da rutscht einem die Popcorn-Tüte in düsteren Gruselstreifen gleich mehrmals aus der Hand. In die Hand hinein darf dagegen ruhig der Geldbeutel fallen. Denn wenn man bedenkt, dass der Panasonic-LCD genau wie die Plasmas auch von der Seite betrachtet kontrast- und farbstark wirkt, erscheint einem der Preis des Fernsehers wahrlich nicht mehr hoch.