Chassis-Bestückung: JET-III-Hochtöner
Kommen wir nun zu den heimlichen Stars dieses Lautsprechers: den Chassis. Kaum ein Unternehmen legt bei Entwicklung und Produktion solch großen Wert auf Perfektion wie Elac. Gemäß dem Firmenslogan „Finest German Engineering" wird in Kiel viel Zeit mit Forschung und Produktoptimierung genutzt. Heraus kamen dabei stets eigenwillige Technologien, die das Besondere an einem Elac-Lautsprecher ausmachen. Exemplarisch dafür steht der JET-Hochtöner. Die norddeutschen Boxenbauer haben auf Basis des Air Motion Transformers einen außergewöhnlichen Hochfrequenzwandler konstruiert, der bereits seit 1993 von Elac gebaut und perfektioniert wird. Das ursprünglich von Lautsprecherpionier Dr. Oskar Heil geschaffene Wandlungsprinzip bietet eine Reihe von Vorteilen bei der Generation von kurzen Wellenlängen. Im Gegensatz zu dem weit verbreiteten Kalottendom, der durch eine kolbencharakteristische Hubbewegung Luft verdrängt, verfügt ein Bändchenhochtöner über eine mehrfach gefaltete Folienmembran. Diese ist zwischen mehreren Magnetstäbchen flach eingespannt und besitzt viele kleine Vertiefungen. Bekommt der Hochtöner nun einen Spannungsimpuls, verengen sich die gefalteten Spalten der Foliemembran. Hierdurch wird die Luft nach Außen gepresst und eine Luftdruckdifferenz (Schall) entsteht.
Da die bewegte Masse eines Bändchens um ein Vielfaches leichter ist als bei einem Kalottendom, werden JET-Hochtönern zu Recht eine überlegene Hochfrequenzwandlung nachgesagt. Je schneller die Membran nach einem Stromimpuls wieder in Ruhestellung kommt, desto besser ist das Impulsverhalten. Gerade im extrem kurzwelligen Hochton-Frequenzbereich müssen Chassismembrane also sehr leicht sein, um Wellenlängen bis zu 1,7 Zentimeter (20 Kilohertz) zu wandeln.
Info: Für den Vollzug einer kompletten 20-Kilohertz-Amplitude, bleiben bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius nur 0,05 Millisekunden Zeit (0.00005 Sekunden!), um die Wegstrecke von 17 Millimetern zurückzulegen. Bedenkt man, das Elacs JET-Hochtöner in der Lage ist bis weit in den Ultraschallbereich zu spielen (50.000 Schwingungen/Sekunde), versteht man die Komplexität dieses Vorgangs.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, wurde dem JET III-Hochtöner ein neues Neodymmagnetsystem spendiert, wodurch die elektroakustische Effizienz nochmals gesteigert werden konnte. Durch eine optimierte Schallaustrittsöffnung wurde zudem das Übertragungsverhalten bis 50 Kilohertz verbessert.