Traditionell zeitgemäß
Wie gewohnt präsentiert T+A auch die Player-Spitze mit einer Ausstattung, die von Sinn und Verstand zeugt, anstatt mit zig Optionen zu protzen die nur ein Bruchteil der Kundschaft wünscht, findet sich beim SACD 1250 R nur was dem guten Klang und Komfort dient. So sucht man auf der Rückseite des SACD 1250 R vergeblich nach symmetrischen XLR-Ausgängen, die einige Klangpuristen vermissen mögen. Vergegenwärtigt man sich indes die in aller Regel gleichwertigen Ergebnisse unterschiedlicher Player und Elektronik via RCA und XLR verbunden, erscheint bei Kabelwegen in üblicher Länge die XLR-Option nicht wesentlich. Vielmehr stärkt der zwischenzeitlich vollzogene Enwicklungssprung bei den RCA-Buchsen und -Steckern die Position, diese massearmen, induktivitätsoptimierten Cinchverbindungen als erste Wahl zu betrachten. Die dennoch vorhandenen Digitalausgänge dienen in erster Linie der Kommunikation mit externen D/A-Wandlern, eine RS-232-Schnittstelle für Updates und Netzwerk-Steuerungsoptionen ist freilich ein Imperativ des Zeitgeist.
So wenig offensiv der T+A äußerlich seine Werte demonstriert lassen die Zutaten unter der Haube keine Missverständnisse aufkommen. Herforder Spezialitäten wie die vollständige galvanische Trennung von Analog- und Digitalsektion durch modernste Optokoppler und iCoupler wurden für den SACD 1250 R auf die Spitze getrieben, wobei die vergleichsweise langsamen Optokoppler nur Steuersignale übertragen und rasend schnelle iCoupler von Analog Devices die Musiksignale durchschleusen. Separate, sehr kräftige Netzteile für das Analog- und das Digitalteil und ein zental angeordnetes Signalboard zwecks sternförmiger Steuersignalführung aller Platinen und Ausgänge erweitern das Klanggourmetmenü, komplettieren es allerdings bei T+A noch nicht.
Doppelt klingt besser
Zu den Hauptgängen dieses Menüs zählt die Laufwerkskonstruktion des SACD 1250 R: Eine extrem robust und speziell schwingungsdämpfend konstruierte Laufwerksschublade aus Aluminium-ABS-Laminat mit Schubstangen aus Stahl führt die Silberscheiben zur Laufwerkseinheit mit drehmomentstarkem Mabuchi-Antrieb, die von einem Metallumgehäuse elektromagnetisch abgeschirmt wird. Das Ganze ist innerhalb eines dreipunktgelagerten, resonanzoptimierten Subchassisgehäuse aufgehängt, um auch nicht die kleinste Vibration vagabundieren zu lassen und damit den sensiben Auslesevorgang zu stören.
Natürlich ist gut ausgelesen nur halb gewonnen und deshalb setzt T+A für das Digitalteil auf doppele Leistung. Insgesamt übersetzen acht hochselektierte Burr Brown PCM1792 Nullen und Einsen in elektrische Impulse, in Ostwestfalen nennt man diese Verdoppelung eines Delta-Sigma-Differentialwandlers nüchtern "Quadrupelkonerter". Man verdeutliche sich den Aufwand: Hier sind Chips im Einsatz, die in Low Budget-Playern nicht zum Einsatz kommen; wären sie in vermeindlichen Schnäppchen enthalten, würde ein solcher Chip dort den kompletten D/A-Wandlerjob erledigen. Im Falle des SACD 1250 R lässt sich gar nicht so simpel darlegen was ein Chip tut, denn hier kümmern sich gleich zwei PCM1792 um eine Phase eines Monosignals, vier der edlen Bauteile erzeugen im symmetrischen Gegentaktbetrieb also einen Stereo-Kanal. Damit die fabelhaften Leistungsdaten eines solchen Rechenzentrums ohne Trübung das Analogteil passieren ist diese Schaltung ebenfalls nur mit allerbesten Bauteilen wie Glimmerkondensatoren, Polypropylenkondensatoren, Omron Goldrelais sowie hochpräzisen Operations-Verstärkern von Analog Devices (AD823) und Linear Technologie (LT1028) bestückt. Drei parallele Signalpfade dienen dazu, die ohnehin extrem geringen Fehler der Analogstufen zeitlich und amplitudenbezogen zu verteilen - de facto in den Bereich des nicht wahrnehmbaren Restrauschens zu verbannen.