Interview mit Christian Fröhling
Produktmanager Thorens
AV-Magazin: Herr Fröhling, wie schätzen Sie die Entwicklung des Absatzes von Schallplattenspielern ein?
Fröhling: Wir sehen momentan einen stetig wachsenden Absatz. Deutlich wird dies auch an den steigenden Absatzzahlen der Plattenindustrie, sowie an der Vielfalt der Hersteller für Plattenspieler. Wir erwarten, dass der Markt sich auf stabilem Niveau weiter entwickelt.
AV-Magazin: Werden Thorens-Plattenspieler tendenziell nur von älteren Semestern gekauft?
Fröhling: Das kann man so nicht sagen. Im Prinzip kann man die Käufer von Plattenspielern in drei Kategorien einteilen: Es gibt zum einen die Neueinsteiger, dann die Wiedereinsteiger und die Liebhaber, die von Hause aus auf den Klang der Platte schwören. Wobei immer fast alle Altersgruppen vertreten sind. In der Tat ist aber erstaunlich, dass auch viele junge Menschen die Qualität analoger Wiedergabe wieder schätzen lernen.
AV-Magazin: Können Sie uns erklären, weshalb viele Tonträger-Geschäfte inzwischen auch wieder LPs anbieten?
Fröhling: Die Tonträger-Geschäfte sehen natürlich auch die steigenden Absatzzahlen auf dem Plattenspielermarkt, was automatisch auch zu einer steigenden Nachfrage bei LPs führt. Zudem wird hier ein ganz altes Marktgesetz sichtbar, nämlich das von Angebot und Nachfrage. Mündige Kunden lassen sich eben nicht von der Industrie diktieren, welchen Tonträger sie kaufen sollen. Insofern war die Auslistung von LPs aus den Sortimenten der Geschäfte Ende der neunziger Jahre ein Fehler, der jetzt nach und nach korrigiert wird.
AV-Magazin: Was schätzen Sie persönlich am Klang analoger Schallplatten?
Fröhling: Der Klang ist viel räumlicher und wärmer als beispielsweise bei einer CD. Zudem kann ich analoge reproduzierte Musik stundenlang hören, was mir bei dem ein oder anderen digitalen Version der Stücke kaum gelingt.
AV-Magazin: Haben Sie einen Tipp für unsere Leser, welche LP sich gerade richtig lohnt?
Fröhling: Inzwischen gibt es ja wieder viele Neuerscheinungen auf LP und ich finde, dass in den vergangenen Monaten eine Reihe äußerst interessanter Veröffentlichungen dabei gewesen sind. Was ich Ihnen freilich verrate, ist, dass ich ohne meine Pink Floyd-LPs nie und nimmer auskommen werde. Wer einmal das Pfeifen der Hubschrauber-Turbine auf „Another Brick in the Wall“ analog gehört hat, weiß, wovon ich rede.