Praxis
Der Onkyo musste nun im AV-Magazin-Testraum beweisen, was in ihm steckt. Verkabelt mit 11 Lautsprechern, die wir den Vorgaben entsprechend im Raum verteilen, waren wir auf die neuen Formate und die Klangqualität gespannt. Nach wenigen Minuten war die Einmessprozedur erledigt und es konnte losgehen. Als Quelle kam der Panasonic DMP-BD80 Blu-ray Spieler sowie der neue Universal-Referenzspieler VIP G3 von Audionet zum Einsatz. Um den Film auch richtig zu genießen, setzen wir als Display den brandaktuellen Plasma Z1 sowie den Projektor PT-AE4000 ebenfalls von Panasonic ein. Mit 7 x 180 Watt Leistung bietet der NR807 genügend Reserven, um auch größere Heimkinosäle zu beschallen. Schon bei den ersten Sequenzen aus dem jetzt auch auf Blu-ray erschienenen Gladiator werden wir aufmerksam. Gegenüber Vorgängermodellen klingt der neue NR807 deutlich dynamischer und freier. Atmosphäre kommt schnell im Hörraum auf. Die kämpfenden Truppen verteilen sich im Raum, als wäre man mittendrin. Onkyo schafft es dabei brillant, die einzelnen Kanäle anzusteuern, um die Aktion auf dem Bildschirm zu untermalen. Bei aller Atmosphäre bleiben Details wie klingende Schwerter oder Pferdegetrappel genau da, wo sie hingehören. Nutzt man Filme mit HD-Ton wie beispielsweise Stirb Langsam 4.0 (DTS HD-Master Audio in Englisch) wird die Dynamik und die Feinauflösung noch mal deutlich verstärkt. So macht Heimkino Spass.
Was bringen die neuen Formate mit zusätzlichen Lautsprechern? Ganz einfach: noch mehr Räumlichkeit, noch mehr Atmosphäre – wir versinken jetzt ganz und gar im Geschehen auf der Leinwand. Sind alle Lautsprecher angeschlossen, kann man schnell per Fernbedienung die verschiedenen Varianten ausprobieren. Liegt auf einer Scheibe ein diskreter sechster Kanal vor, macht es wenig Sinn, zusätzliche Lautsprecher zu aktivieren – hier leisten die Back-Surrounds ganze Dienste. Audyssey DSX sowie Pro Logic IIz schaffen es aber mit optionalen Front-High Speakern, jetzt auch die dritte Dimension ins Spiel zu bringen. Gerade mit TV-Produktionen oder Live-Konzerten erscheint eine Bühne, die nicht mehr nur in der Horizontalen vor einem steht, sondern sich auch in der Höhe ausbreitet. Ein Konzerterlebnis der besonderen Art und Weise. Beim WM-Qualifikationsspiel Russland-Deutschland, das lobenswerter Weise mit 5.1-Kanälen übertragen wurde, schaffte es der Onkyo sogar, den anfeuernden Trompetenspieler aus dem Publikum genau oben links zu platzieren – toll. Im Audyssey DSX-Betrieb kann darüber hinaus zwischen den zusätzlichen High- oder Wide-Speakern umgeschaltet werden. Je nach Raumgröße kann man auch hier mal experimentieren. Die Wide-Boxen bringen gerade bei großen Räumen mehr Atmosphäre und eine weite Bühne, ohne jegliche Exaktheit zu verlieren. Nicht zuletzt soll der Onkyo aber auch mit reiner Musikwiedergabe zu Höchstleistungen auflaufen. Mit unglaublicher Dynamik hämmern die Trompeten-Salven von Chuck Mangiones Children of Sanchez einem entgegen. Die räumliche Aufarbeitung gelingt ihm auch im Stereo-Modus für seine Preisklasse sehr gut. Tori Amos steht exakt zwischen den Frontlautsprechern, wenn sie I don’t like Mondays ins Mikrofon haucht. Zudem kann der Onkyo noch eine Schippe drauflegen, wenn man den Pure-Audio-Modus nutzt. Dann werden die analogen Video-Parts abgeschaltet, wodurch Störungen minimiert und alles noch um Nuancen feiner und exakter erscheint. Dank Music Optimizer, der auch komprimierter Musik wie MP3-Files über das Netzwerk auf die Sprünge helfen will, erklingt auch diese Musik, bedenkt man die niedrige Datenrate, ordentlich. So macht es mit dem Onkyo auch einfach mal Spaß, durch Internet-Radiostationen zu zappen, neue Künstler auf last.fm zu entdecken oder einfach in seiner Musiksammlung, die auf dem PC gespeichert ist, zu stöbern.