Reichhaltige Ausstattung
Eine Anwendung mit mehreren PM-15S2 ist auch für Stereo-Anlagen interessant: Das echte Bi-Amping. Um diesen von Marantz so genannten „Doppelverstärkermodus“ zu fahren, werden beide Geräte mithilfe eines entsprechenden Schalters auf der Rückseite in den Bi-Amping-Modus gestellt und per Steuerbussystem miteinander verbunden. Für die Kommunikation zwischen den Geräten über dieses flexible Steuerbussystem können handelsübliche Kabel mit stereophonen oder monauralen Mini-Steckern verwendet werden, ein passendes Kabel gehört leider nicht zum Lieferumfang. Anschließend wird ein PM-15S2 mit der ID-Nummer „1“, der andere mit der ID „2“ versehen, die Einstellung erfolgt mit wenigen einfachen Handgriffen: Display- und Power-Taste gleichzeitig gedrückt halten, dann erscheint im Display die werksseitig eingestellte ID „0“ für den autarken Betrieb. Mit dem Eingangswahlschalter lässt sich nun eine ID von 1 bis 4 einstellen, danach müssen die PM-15S2 nur noch ausgeschaltet werden, um die neue Konfiguration zu speichern. Da beide PM-15S2 im Bi-Amping-Betrieb als Mono-Verstärker arbeiten, werden sowohl der linke als auch der rechte Kanal des Tonquellenausgangs an die jeweils linke Eingangsbuchse an beiden PM-15S2 angeschlossen, im Falle der Verwendung eines SA-15S2 führen also beide NF-Kabel von dessen analogem Stereo-Ausgang zur linken CD-Line In-Buchse an beiden PM-15S2. Schließlich muss noch an beiden PM-15S2 die frontseitige Speakers-Taste auf „Ein“ geschaltet werden, damit deren Lautsprecherausgänge für den linken und rechten Kanal einen Lautsprecher ansteuern: Im Bi-Amping-Betrieb führen zwei Lautsprecherkabel, die im einfachen Stereo-Modus den linken und den rechten Lautsprecher versorgen würden, zu einem Lautsprecher. Denn genau wie beim Bi-Wiring-Anschluss werden die Lautsprecherterminals für Hoch- und Mitteltiefton separat mit jeweils einem Kabel verbunden, hierzu müssen die Brücken zwischen den Lautsprecheranschlüssen entfernt werden. Für Musikfreunde, die sich mit Bi-Amping noch nie beschäftigt haben, mag sich das recht kompliziert anhören, doch im Endeffekt lohnt sich der einmalige, gegebenenfalls vom Fachhändler durchgeführte Installationsaufwand klanglich allemal: Die Wiedergabequalität steigert sich in jeder Hinsicht deutlich durch den Einsatz zweier Verstärker.
An einen Kopfhörerausgang haben die Verantwortlichen bei Marantz auch gedacht, ebenso ist ein Vorverstärkerausgang vorhanden, der die Nutzung anderer Endstufen ermöglicht. Den quasi umgekehrten Schritt erlauben die so genannten „P.Direct In“-Buchsen: Wird der PM-15S2 über sie mit einem AV-Verstärker oder einem Stereo-Vorverstärker verbunden, arbeitet er als reiner Endverstärker. Zur Aktivierung des Endstufen-Modus genügt es, die frontseitige P.Direct In-Taste für drei Sekunden gedrückt zu halten, danach gibt die Anzeige des PM-15S2 über diese Betriebsart Auskunft.
Besonders erfreulich ist die serienmäßige Ausstattung mit einer Phono-Vorverstärkerstufe, die Signalen von MM- und MC-Tonabnehmern zu Gehör verhelfen kann. Wer denkt, hier handle es sich um simpel konstruiertes Alibi-Teil, irrt auf Angenehmste, ihr Schaltungsaufbau ist ein besonderes Schmankerl: Das Phono-modul des PM-15S2 enthält hochwertige Bauteile und arbeitet nach dem Prinzip der Stromgegenkopplung, das im Vergleich zur herkömmlichen Spannungsgegenkopplung als klanglich vorteilhaft gilt.
Auch der SA-15S2 verfügt über einen Kopfhörerausgang, der widerum alles andere als ein bloßer Haken hinter einer Zeile der Featureliste ist, denn dafür spendierten die Marantz-Ingenieure immerhin einen separaten Stromkreis. Da verwundert es nicht, dass der SA-15S2 ebenfalls über das heutzutage sicherlich wichtigste Ausstattungsmerkmal eines Disc-Players verfügt, einen Digitaleingang nämlich. Ergo kann der SA-25S2 für alle digitalen Tonquellen, die ein lineares PCM-Signal ausgeben, als externer Digital-Analog-Wandler genutzt werden, allerdings nur über eine Toslink-Verbindung; statt dessen einen koaxialen Eingang bereit zu stellen, wäre vielleicht interessanter gewesen.