Technik
Als Korpus dient ein steifes, zweischaliges Kunststoffgehäuse, das wahlweise in Schwarz- oder Silber-Hochglanz erhältlich ist. Hinter dem feinporigen Abdeckgitter der Schallwand verbergen sich gleich neun Chassis, die eng übereinander angeordnet ihre Schallleistung vollziehen. Die unteren vier schwarzen Konuschassis dienen zusammen mit dem darüberliegenden Uni-Q-Chassis als Front-Sektion, während die beiden oberen Töner für die Wiedergabe des Centerkanals zuständig sind.
Model 11 Rear-Sektion
In den oberen Seitenwänden befinden sich Flachmembranlautsprecher, die seitlich abstrahlen. Die hier verwendete NXT-Technologie feierte bereits bei den KEF Instant Theatre-Produkten große Erfolge, sodass in den beiden fivetwo Modellen seven und eleven die gleiche Technik zum Einsatz kommt. Dabei steht NXT für Next Generation Transducer, was im Deutschen so viel heißt wie Signalwandler der nächsten Generation. Im Unterschied zu herkömmlichen Kalotten und Konuschassis geben NXT-Flachpanele den Schall über eine flache Membran wieder, die nach einem scheinbar chaotischen Wellenmuster Luftdruckdifferenzen und somit Hörschall generiert. Im Gegensatz zu normalen Boxen ist das Bündelungsmaß der NXT-Panele extrem klein, sodass sich der Klang fast kugelförmig rund um den Lautsprecher ausbreitet. Das so entstehende 360-Grad-Schallfeld führt zu einem überaus räumlichen Höreindruck, den sich KEF bei der hier vorgestellten Serie zunutze macht. Selbst ohne reflektierende Wandflächen an den Raumseiten kann so ein Raumklanggefüge erreicht werden und die rückwärtigen Lautsprecher simulieren. Dennoch wird das hintere Klangfeld mit seitlichen Reflexionsflächen verstärkt, weshalb wir für den kommenden Hörtest einige Schallabsorber-Elemente im AV-Magazin-Hörraum entfernen.
Technik: Model 11 Front- und Centersektion
Vom AV-Receiver eingehende Front- und Centersignale werden von zwei autonom arbeitenden Dreiwege-Systemen gewandelt. Die fünf unteren Chassis geben das Front-Links beziehungsweise Front-Rechts-Signal wieder. Dabei übertragen vier Tieftöner über eine 75 Millimeter messende Membran ihre Schallleistung. Zwar ergibt eine hohe Zahl an Tieftöner keine tiefere Grenzfrequenz, aber Belastbarkeit und Klang gewinnen durch weniger Verzerrungen deutlich an Qualität. Im Mittelhochtonbereich setzt KEF natürlich auf seine bewährte koaxiale Chassis-Bauform. Das ebenfalls 75 Millimeter messende Uni-Q-System beherbergt eine Silber glänzende Hochtonkalotte in seinem akustischen Zentrum. Hierdurch haben die Entwickler den Schallentstehungsort von mittel- und hochfrequenten Tönen so dicht zusammengelegt, dass praktisch keine Laufzeitdifferenzen zwischen beiden Wiedergabespektren auftreten. Daraus resultieren bestes Ortungsvermögen und gleichmäßige Klangqualität unter verschiedenen Abhörwinkeln.
Die beiden oberen Chassis bilden die integrierte Centerlautsprecher-Sektion. Durch die vertikale Anordnung der Centerchassis in den beiden Frontmodellen, entsteht im Kopf des Zuhörers eine Phantomschallquelle, die aus der Mitte zwischen beiden Boxen zu tönen scheint.