Der Workshop „Hohe Bildqualität mit 3D“ des AV-Magazins in Zusammenarbeit mit Toshiba umfasst eine Serie in sechs Teilen. Wir zeigen Ihnen die Problembereiche auf, die sich aus der 3D-Darstellung ergeben, und wie Sie das beste Bild erhalten. Das zusätzliche Extra: Zum Themenwechsel am Ende jedes Monats erhalten Sie die Möglichkeit, sich mit uns und Mitarbeitern von Toshiba direkt in Verbindung zu setzen, um Ihre Fragen zu stellen.
Viel Spaß!
Thema 4: „Hier gibt’s 3D“
So richtig in Schwung kam das 3D-Rad im vergangenen Jahr noch nicht. Zu wenige Kinopremieren wurden mit Brille gefeiert – obgleich sie allesamt beim Publikum bestens ankamen. Es scheint noch etwas Zeit zu benötigen, bis sich Hollywood umgestellt hat. Das AV-Magazin und der 3D-Profi Toshiba geben Ihnen einen Überblick, wo Sie überall 3D-Kost erwarten dürfen.
3D auf Scheibe
Um 3D-Spielfilme anschauen zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste: ein herkömmlicher Fernseher mit einem ebenso herkömmlichen DVD-Player, der eine 3D-DVD abspielt. Hier erhält man allerdings ein nicht besonders hochwertiges Bild. Die Technik basiert auf dem Anaglyphenverfahren, das auf Farbfiltern beruht. Unterm Strich erhält man nur geringe Farbtreue und die einfache PAL-Bildpunktzahl.
Solch eher schlechte Ergebnisse lassen die neueren 3D-Techniken weit hinter sich. Mit Blu-ray und den aktuellen 3D-Fernsehern sieht die Bildwelt völlig anders aus. Wer zu einem Blu-ray-Player mit 3D-Logo greift, trifft die richtige Wahl, auch wenn sich die Zahl der käuflichen 3D-Blockbuster derzeit noch stark in Grenzen hält. Einen Blick in die nahe Zukunft gewährt unsere Liste der kommenden Filmtitel am Ende des Abschnitts.
Mit Blu-ray hält man alle Qualitätstrümpfe in der Hand. Der Player liefert Full-HD-Auflösung und damit maximale Bildpunktzahl für Filme. Die hierdurch mögliche, hohe Detailgenauigkeit macht nicht nur 2D-, sondern auch 3D-Bilder attraktiver und verleiht ihnen zusätzliche Tiefenwirkung.
Von den üblichen Variationen in der Ausstattung und den möglichen Qualitätsunterschieden bei der Wiedergabe abgesehen, ist beim Kauf auf nichts Spezielles zur achten. Es ist auch keine Abstimmung mit der 3D-Technik des Fernsehers notwendig. Ob Shutter- oder Polarisationsverfahren, der Flach-TV erhält von den Zuspielern und von den Blu-ray-Scheiben stets dieselben 3D-Bilder.
3D-Blu-rays in 2011
• Bolt 3D
• Caroline 3D
• Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte 3D
• Die Legende der Wächter 3D
• Gullivers Reisen – Da kommt was großes auf uns zu 3D
• Ich Einfach Unverbesserlich 3d
• Yogi Bär 3D
• Rapunzel - Neu verföhnt 3D
• RIO 3D
• Tron: Legacy 3D
• Scar 3D
• Konferenz der Tiere 3D
• Step Up 3 - 3D
• Resident Evil Afterlife 3D
3D-Fernsehen
Das TV-Programm hält ebenfalls 3D-Angebote bereit. Pay-TV-Spezialist Sky bietet auf einem Sonderkanal eine Mischung aus Spielfilmen, Sport-Events und Musikveranstaltungen. In den Genuss der 3D-Schau kommt jeder, der das Sport- oder das Filmpaket abonniert hat.
Fürs 3D-Fernsehen benötigt man keine neuen digitalen HDTV-Empfangsgeräte. Hintergrund: Während Blu-ray-Player die zwei notwendigen Bildperspektiven in voller HD-Auflösung bereitstellen, ist dies aus Kostengründen bei der TV-Übertragung kaum möglich. Vereinfacht gesagt, würden hier sonst doppelte Übertragungskosten anfallen, da der Programmanbieter stets zwei statt nur einem Bild verschicken muss. Daher einigte man sich darauf, die Bildpunktzahl der beiden 3D-Blickwinkel in der Horizontalen zu halbieren, sodass sie zusammen in ein Full-HD-Bild passen. So entstehen keine weiteren Kosten, und der High-Definition-Empfänger kann derselbe bleiben. Man kann also sogar jenen nutzen, der je nach Ausstattung bereits im Fernseher steckt. Einziger Nachteil der Technik: Der Kompromiss geht ein Stück weit zu Lasten der Schärfe.
Wer 3D-Bilder mit IPTV übers Internet empfängt, muss keinen Verlust in der Auflösung in Kauf nehmen. T-Online macht’s vor: Im Rahmen des T-Home-Angebots werden 3D-Sendungen wie bei Blu-ray in voller Bildpunktzahl übertragen.
Zum Abschluss als Appetitanreger noch ein kleiner Einblick ins 3D-TV-Programm. Das jüngste Konzert der Fantastischen Vier wurde komplett in 3D aufgenommen. Klassikkonzerte standen bei Sky schon längst im Angebot. Spiele der vergangenen Fußball-WM sowie der jüngsten Bundesliga-Rückrunde kamen ebenfalls vor die 3D-Kamera. Und Sony hat einzelne Wettkämpfe der Vierschanzentournee 2010 in 3D live übertragen. Letzteres fand allerdings ausschließlich vor Pressvertreter und VIPs statt. Derartiges könnte aber problemlos auch den Zuschauer zu Hause erreichen.
Spielkonsolen und Computer
Spielkonsolen können die „Gamer“-Welt mit der des Heimkinos verbinden. Zumindest haben sie in puncto Ausstattung das Potenzial dazu.
Die Sony PS 3 schöpft es aus. Sie serviert 3D-Filme genauso gekonnt wie 3D-Spiele. Anders sieht es bei der Xbox 360 von Microsoft aus. Laut Aussagen des Herstellers ist die Konsole zwar 3D-tauglich, Spiele gibt es jedoch noch keine. Bei der Wii von Nintendo wartet man ebenfalls auf den 3D-Start. Hier käme jedoch ausschließlich die Wiedergabe von Spielen in Frage. Für Filmvorführungen ist die Konsole nicht ausgerichtet.
Auch per Computer lassen sich Filme und Spiele in 3D abspielen. Die Wiedergabe erfolgt dabei am Fernseher, mit dem Beamer, über den PC-Schirm oder via Laptop. In jedem dieser Fälle ist Prozessorenhersteller Nvidia derzeit absoluter Star. Seine 3D-Techniken heißen „3D Vision“ und „3DTV Play“. Dabei handelt es sich um Kombinationen der beiden Programme mit den passenden Grafikkarten, die im Desktop-PC oder Laptop zusammenfinden. Als 3D-Wiedergabetechnik hat sich Nvidia für das Shutter-Prinzip entschieden. Im Notfall lässt sich allerdings auf das Anaglyphenverfahren umstellen.
Bei entsprechend zertifizierten „3D Vision“-Laptops steckt die gesamte Nividia-Ausrüstung im Gerät, und man braucht nur die Nvidia-Shutterbrille aufzusetzen. Desktop-PCs lassen sich auch noch nachträglich aufrüsten. Nvidia empfiehlt dabei die GeForce-Grafikkarten der GTX-Serie. Hinzu kommt ein 3D-Starterpaket aus Brille und Sync-Modul. Außerdem ist ein Monitor mit mindestens 120 Hertz Bildwechselfrequenz von vonnöten.
Wer seinen 3D-Fernseher oder -Beamer ins Spiel bringen möchte, darf dies dank des Nvidia-Programms „3DTV Play“ in die Tat umsetzen. Heimkinogeräte fast aller großen Hersteller wie Philips, Sharp, Panasonic oder Toshiba arbeiten mit der Computerlösung zusammen. Zwar taucht die Eignung weder in der Ausstattungsliste noch in der Bedienungsanleitung auf, die Nvidia-Homepage bietet jedoch eine Liste geeigneter Geräte (nvidia.de). Mit allen dort zu findenden Kinopartnern kommen dann nicht mehr Sync.-Sender und Brillen von Nvidia zum Einsatz, sondern die jeweils zugehörigen Varianten der 3D-Großbildprofis. Ausnahmen sind die günstigen Beamer von Acer oder Benq, die nicht volle HD-Bildpunktzahl aufweisen. Deren „DLP-Link“-Ausstattung erfordert die komplette Nvidia-Ausrüstung.