Der Workshop „Hohe Bildqualität mit 3D“ des AV-Magazins in Zusammenarbeit mit Toshiba umfasst eine Serie in sechs Teilen. Wir zeigen Ihnen die Problembereiche auf, die sich aus der 3D-Darstellung ergeben, und wie Sie das beste Bild erhalten. Das zusätzliche Extra: Zum Themenwechsel am Ende jedes Monats erhalten Sie die Möglichkeit, sich mit uns und Mitarbeitern von Toshiba direkt in Verbindung zu setzen, um Ihre Fragen zu stellen.
Viel Spaß!
Thema 6: „Stromsparen mit 3D“
Die dritte Dimension bereichert das Heimkino immens. Doch es gibt eine Schattenseite: 3D-Bilder erfordern mehr Strom als die 2D-Varianten. Warum das so ist und wie man dennoch den Energieverbrauch beeinflusst, erfahren Sie im sechsten Teil unseres 3D-Workshops.
Das Problem
Die Brille sowie die in den Bildschirmen integrierten Techniken zur 3D-Darstellung sind schuld: 3D-Bilder sind viel dunkler als die 2D-Pendants. Bis zu satte 70 Prozent kann der Lichtverlust ausmachen. Denn jede Schicht, die sich zwischen LCD-Panel und Augen drängt, schluckt Licht. Und auch etwaige Schwarzphasen, die durch Schwarzbilder oder das kurze Ausschalten des Schirmlichts eingefügt werden, führen zu Bildhelligkeitseinbußen. Schwarzphasen setzen die Hersteller bei der Shutter-Technik ein, um die beiden, kurz nacheinander dargestellten 3D-Blickperspektiven klar von einander zu trennen. Die Polfiltertechnik, bei der die Blickperspektiven zeitgleich dargestellt werden, erfordert keine solche Abtrennung, sodass der Lichtabfall nicht so groß ist wie beim Konkurrenzkonzept.
Um die Bilder trotz des Lichtverlusts brillant genug darzustellen, gibt es nur ein Mittel – das Backlight im Schirm muss heller leuchten. Dies wiederum führt zu einem höheren Stromverbrauch, der gravierend ausfallen kann. Es lohnt sich also, auch im 3D-Einsatz etwaige Stromsparmöglichkeiten im Auge zu behalten. Auf das Niveau der 2D-Bildwiedergabe lässt sich der Verbrauch zwar nicht drosseln. In der Summe fallen jedoch auch geringere Einsparungen gewinnbringend aus.
Was kann man tun?
Es klingt banal, doch es wirkt: Suchen Sie sich gezielt jene Sendungen aus, die sich lohnen, in 3D zu sehen. Denn nicht nur 3D-Blu-rays zehren Energie. Wenn der Fernseher eigenständig 2D-TV-Sendungen in 3D umwandelt, stellt die Elektronik das Schirmlicht genauso nach oben. Es lohnt also zu überlegen, ob die Lindenstraße 3D-würdig ist oder eher nicht.
Bietet der Hersteller etwaige Öko-Einstellungen im Menü an, können diese auch mit 3D zum Einsatz kommen. Je nach dem, wie stark die Elektronik die Helligkeit dann herunterschraubt, sind auf diese Weise Einsparungen bis zu 30 Prozent möglich. Unbedingt deaktivieren sollte man Schaltungen zur Kontrastverstärkung – die lassen bereits mit 2D die Stromrechnung nach oben schnellen.
Besonders groß ist das Gewinnpotenzial, wenn man die Helligkeitsregulierung selbst in die Hand nimmt. Bleiben 3D-Vorführungen Heimkinoabenden vorbehalten, die in einem stark abgedunkelten Raum stattfinden, benötigt man selbst für intensive Bilderlebnisse nur wenig Bildhelligkeit. Man darf hier also den Helligkeits- oder Kontrastregler versuchsweise etwas stärker nach unten stellen und die Grenzen ausloten.
Viele Fernseher richten die Bildhelligkeit automatisch nach dem Raumlicht aus. Das ist bequem, sollte jedoch überprüft werden. Ob im 2D- oder 3D-Modus, die Automatik kann durchaus übertreiben und in normal beleuchteten Zimmern allzu farb- und kontrastreiche Bilder entwerfen. Vorteilhaft ist es daher, wenn das Menü die persönliche Feinjustierung der Einstellungen erlaubt. Ist dies nicht der Fall und übertreibt die Auto-Regulierung, sollte man sie ausschalten und per Handarbeit weitermachen.
Wie dürfen „Öko-Bilder“ aussehen?
Eine nennenswerte Stromreduktion ohne Veränderungen im Bild ist nicht möglich. Dunklere Bilder sind jedoch nicht unbedingt schlechtere Bilder. Im Gegenteil: Wer Normwerte aus dem großen Kino und Hollywood-Vorgaben mit den Werkseinstellungen der Fernsehhersteller vergleicht, darf sich wundern, wie viel zurückhaltender das „Original“ wirkt. Passen die Feineinstellungen, sind dann etwa Schattierungen in dunkleren Motiven oft besser zu erkennen als bei hellen, überzeichneten Bildern. „Öko-Bilder“ beeindrucken also nicht unbedingt auf den ersten Blick, wirken aber nach wie vor natürlich und präsentieren alle Feinheiten der Motive. Dies steigert nicht zu Letzt auch deren Plastizität und damit den 3D-Effekt mit Brille.
Für beste Ergebnisse lohnt es sich, neben Helligkeit und Kontrast auch mit dem Gammawert zu experimentieren. Er verändert das Verhältnis der Grauschattierungen zueinander und hellt zum Beispiel dunkle Motive leicht auf, ohne den Maximalpegel für die Weißdarstellung zu verändern. Details hierzu erfahren Sie in der Workshop-Folge Bildharmonie. Die passende Balance zu finden, erfordert allerdings etwas Mühe und Zeit. Es hilft, Filmsequenzen einer 3D-Blu-ray zunächst im 2D-Modus anzusehen, um sie anschließend mit der 3D-Wiedergabe zu vergleichen. Oder man verwendet Testbilder von einer 2D-Scheibe, indem man sie von der TV- oder Blu-ray-Elektronik in 3D umrechnen lässt.