3D – so funktioniert’s
Es gibt unterschiedliche Schirmtechniken, um 3D-Bilder zu generieren. Der Samsung nutzt die sogenannte Shutter-Technik, auch XpanD genannt. Dem gegenüber steht das Polfilter- sowie das Anaglyphen-Prinzip.
Allen gemeinsam ist, dass fürs räumliche Sehen zwei unterschiedliche Bilder notwendig sind. Wie sie entstehen, beschreibt die Grafik oben. Im ersten Schritt zeichnen spezielle Kameras und Kamerasysteme zwei Bilder auf, die den unterschiedlichen Blickwinkeln der Augen entsprechen. Denn das menschliche Gehirn hat gelernt, diese beiden Perspektiven zu scharfen, räumlichen Bildern zusammenzufügen. Die gefilmten Blickwinkel werden abwechselnd abgespeichert.
Im zweiten Schritt kommen Zuspieler und Bildschirm zum Zug. Sie müssen in der Lage sein, die beiden Kameraperspektiven weiter- und wiederzugeben. Hier ist besonders der Samsung-Fernseher gefordert, da er die Blickwinkel nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd nacheinander darstellt. Um flimmerfrei und scharf 3D-Bildabfolgen wiederzugeben zu können, müssen bei jedem Auge mindestens 60 Bilder pro Sekunde (60 Hertz) ankommen. Für beide Augen hat der Samsung in der Summe also eine Schaltgeschwindigkeit von 120 Hertz aufzubieten. Hinzu kommt ein kurzes Schwarzbild, das eingefügt wird, um beide Kameraperspektiven eindeutig von einander zu trennen. Sonst entstehen „Übersprechungen“, die starke Doppelkonturen mit sich bringen. Diese Anforderungen sind für einen LCD-Schirm nicht problemfrei und erfordern gut funktionierende 200-Hertz-Technik.
Doch wie können die Augen die für sie jeweils zuständige Kameraperspektive herausfiltern? Dies geschieht als dritter Schritt mithilfe der Brille. Bei der Shutter-Technik besteht diese aus Gläsern mit einer LCD-Schicht darin. Zeigt der Fernseher das Bild fürs linke Auge, verdunkelt sich das rechte Glas. Anschließend findet dasselbe umgekehrt statt. Damit der Rhythmus stimmt, synchronisiert sich die Brille mit dem Schirm per Infrarotsignal – im Schirm sitzt der Sender, in der Brille ein kleiner Empfänger.
Den Rest und damit Schritt 4 erledigt das Gehirn. Es fügt wie im Alltag die beiden Bilder und Perspektiven zusammen. Das Ergebnis: Die Motive scheinen entweder in die Tiefe zu reichen oder aus dem Schirm herauszuragen.
Die Shuttertechnik erfordert hohen technischen Aufwand, zudem sind die Brillen recht teuer. Das Prinzip hat jedoch drei große Vorteile. Erstens sieht man Blu-ray-Bilder in voller HD-Auflösung und damit ohne Schärfeeinbußen. Zweitens benötigt man keinen zusätzlichen Filter, der über den Schirm gelegt wird und der normale 2D-Bilder beeinträchtigen könnte. Drittens leidet die Farbdarstellung nur wenig. Wegen der ersten zwei Punkte steht die Lichtpolarisation (Polfiltertechnik) in der Kritik. Sie halbiert die Auflösung, außerdem benötigt sie einen Lichtfilter für den Schirm. Im Gegenzug sind die Brillen deutlich günstiger, sie kosten nur um zwei Euro.