Vermischt
Diese Form des Korpus sieht zweifelsohne sehr markant und reizvoll aus, darüber hinaus dient sie jedoch auch einem technischen Zweck: Durch sie sollen Gehäuseresonanzen weiter minimiert und stehende Wellen - mangels paralleler Flächen - noch effektiver vermieden werden. Das Gehäuse verjüngt sich nach hinten und mündet in einer schmalen Rückwand, die so gerade eben genügend Platz für ein Bi-Wiring-Terminal mit klassischer Anordnung der Polklemmen lässt. Selbige bestehen aus Vollmetall und wurden von Sonus faber entwickelt; die übrigen Materialien verweisen ebenso auf die gehobene Position der Olympica-Modelle innerhalb hauseigenen Hierarchie. So sind die Schallwand und der Gehäusedeckel mit abgestepptem Echtleder bezogen, das bei beiden Gehäuseausführungen schwarz gefärbt und mit einem thermisch eingeprägten Firmenlogo versehen ist. Für die klassische Ausführung und die Variante »Graphit« wird gebeiztes Walnussholz verwendet; dünne, zwischen den einzelnen Paneelen eingearbeitete Einlagen aus hellem respektive schwarzem Ahorn betonen die Linienführung des Korpus. Die bis dato den Modellen der neuen Homage Tradition-Kollektion vorbehaltene Ausführung in Wenge hat ebenfalls Intarsien aus hellem Ahorn, die Holzpaneele werden für die Olympica-Modelle im Unterschied zu den Tradition-Lautsprechern matt lackiert - aber ebenfalls mehrschichtig und von Hand, versteht sich.
Die Olympica I ist als Zweiwege-System mit Bassreflex-Abstimmung ausgelegt, die Form ihres Reflexkanals bedingt teilweise das Gehäusedesign: Der Tunnel verläuft entlang der längeren Innenseite des Korpus und ist mit einer vertikalen, seitlich positionierten Ventilationsöffnung versehen, die sich, als schmaler Schlitz ausgeformt, über die gesamte Höhe des Korpus erstreckt. Sie schließt unmittelbar im Austrittsbereich mit einer gelöcherten Edelstahl-Folie ab, deren Perforationsmuster Turbulenzen im austretenden Luftstrom vermeiden soll. Durch die dezentrale Anordnung der Reflexöffnung eröffnet sich die Möglichkeit, die Lautsprecher entweder mit der Ventilationsöffnung nach innen oder nach außen weisend aufzustellen und so eine Anpassung an raumakustische Gegebenheiten vorzunehmen.
Hinsichtlich des Frequenzweichen-Designs legte Chefentwickler Paolo Tezzon Wert auf eine Optimierung des Amplituden- und Phasengangs und setzt für den Hochpass sowie den Tiefpass die von ihm entworfene, so genannte »Paracross-Topologie« ein. Die Schallwandlung im Hochtonbereich übernimmt eine spezielle Gewebekalotte, deren Konstruktionsprinzip Paolo Tezzon für die Aida entwickelt hatte, wobei sie dort als Teil eines Koaxialchassis fungiert. Dieses seither in mehreren Modellen verwendete, »Damped Apex Dome« genannte Hochtöner-Prinzip kombiniert eine Kalotte mit dem Dämpfungselement des zuvor von Sonus faber eingesetzten Ringradiators. Unterhalb von 2,5 Kilohertz arbeitet ein Tiefmittelton-Treiber mit 150 Millimetern Durchmesser, dessen Membran aus einem Verbundwerkstoff gefertigt wird. Zu Beginn des aufwendigen Herstellungsverfahrens der Membran wird Zellulosebrei angerührt, dem währenddessen zur Versteifung Kenaf, Kapok und weitere, nicht bezeichnete Naturfasern beigemischt werden. Nach ihrer Ausformung trocknet die Membran ohne Hitzeeinwirkung an der Luft, bevor sie schließlich mit einer viskosen Beschichtung versehen wird, die eine zusätzliche Resonanzdämpfung bewirken soll.