Bild und Ton
Der Sony KD-65S9005B ist ein cineastisches Ereignis. Nicht nur die schiere Größe macht ihn zum Star. Die UHD-Bildpunktzahl leistet ebenfalls ganze Arbeit und löst Bilder derart fein auf, dass man so dicht rücken kann wie man will. Nun ist man wahrhaftig Teil der Szenerie.
Das gilt auch, wenn nicht Original-4K läuft, sondern der Schirm die Bilder selbst hochrechnet. Dem Sony gelingt dies so subtil, dass man sich ganz dem 65-Zoll-Größenrausch hingeben darf.
Die leichte Krümmung trägt zu der tollen Wirkung ein kleines Stückchen bei, wenn man so dicht vor dem Schirm sitzt, dass die Bilder den Cineasten ein wenig umfasen. Allerdings waren die AV-Magazin-Redakteure der Ansicht, dass der gemäßigte Schwung nicht unbedingt eine optische Revolution bewirkt. Vorteilhaft gegenüber den Curved-Konkurrenzmodellen macht sich jedoch bemerkbar, dass der Schirm gleichmäßiger ausgeleuchtet ist, wenn man von der Seite auf ihn blickt. Denn bei stärkerer Krümmung macht sich die Blickwinkelabhängigkeit von LCD-Schirmen deutlicher bemerkbar, und man erkennt über das Bild verteilt leichte Unregelmäßigkeiten der Helligkeit- und Farbwiedergabe.
Sitzt man genau mittig vor dem Riesenschirm, bekommt man von Blickwinkelabhängigkeiten nichts mit. Die Edge-LED-Technik, bei der die Schirmlampen seitlich sitzen, ist allerdings nicht in der Lage, das Bild völlig gleichmäßig auszuleuchten. In den Ecken ist die Performance daher nicht ganz so perfekt wie in den übrigen Bildteilen. Doch dies fällt tatsächlich nur wenig, hauptsächlich in recht dunkel gehaltenen Szenen auf.
Was deutlich mehr zum Tragen kommt, ist die hervorragende Farbdarstellung des Sony sowie die beeindruckende Feinzeichnung der Schattierungen. Sagenhaft, wie klar und strahlend blau Meerwasser den Riesenschirm zur Geltung kommt. Die Sonnenstrahlen auf den Wellen blitzen fast blendend hell auf. Die hervorragende Signalverarbeitung bringt es dabei fertig, Hell-Dunkel-Übergänge auch innerhalb dieses bewegten Motivs weitestgehend homogen darzustellen – bei den meisten Konkurrenten schleichen sich leichte Abstufungen ein. Die Sony-Bilder glänzen auf diese Weise mit zusätzlicher Natürlichkeit und Plastizität.
Die sehr plastische Wiedergabe reicht hinab bis hin zu den dunkelsten Bildpartien. Denn der TV-Riese beherrscht ein starkes Kontrastspiel samt gelungen satter Schwarzwiedergabe.
Die Bewegungsdarstellung lässt sich beim Sony ganz nach Bedarf anpassen („Motionflow“). 24p-Kinowiedergabe mit leichtem Rucken, glatte Bewegungsabläufe mit nur leichten Unschärfen oder eine herausragend gestochen scharfe Bewegtbild-Performance werden möglich. Bei Letzterer muss man allerdings Helligkeitseinbußen und leichtes Bildflimmern in Kauf nehmen. Jeder darf so seine eigenen Prioritäten setzen und den Kino- oder TV-Spaß nach ihnen ausrichten.
3D-Bilder gelingen dem Sony ebenfalls hervorragend. Zu beachten ist, dass er die 4K-Aufösung nicht durchgängig erreicht: Errechnet er eigenständig 3D-Bilder, schafft die Elektronik lediglich Full HD. In diesem Fall fällt jede zweite Zeile auf dem Schirm weg, was an einer gröberen Motivdarstellung zu erkennen ist.
Ein besonderes Lob verdient Sony erneut in punkto Klang. Denn den vernachlässigen die meisten Hersteller sträflich. Zwar kommt der KD-65S9005B nicht an die umwerfenden Leistungen der Wedge-Design-Modelle heran. Dennoch stellt die Klangdarbietung sehr zufrieden und toppt das gesamte Konkurrenzumfeld. Man hört echte Tiefen, glasklare, aber nicht aufdringliche Höhen, und genießt eine beeindruckend breite Klangbasis. Letztere wird durch Lautsprecher erreicht, die in verschiedene Richtungen abstrahlen. Zehn Schallwandler kommen insgesamt zum Einsatz. Und wem das nicht reicht, kann für 300 Euro einen kabellosen Subwoofer dazu bestellen – so kommt Einiges an Klangkraft zusammen.