Chord Qutest
Der äußere Schein
Chord Electronics ergänzt sein D/A-Wandler-Portfolio mit dem Qutest. AV-Magazin hat sich den taufrischen Mini-Konverter genau angehört.
Englischer Humor ist schon was Feines, aber für unsereins nicht immer auf Anhieb verständlich. So hat es einen Augenblick gedauert, bis ich darauf gekommen bin, warum ein Hersteller seinen neuen D/A-Wandler ausgerechnet »Qutest« nennt: Klingt wie »Cutest«, die »Süßeste« oder »Niedlichste«. Feminin ist dieser putzig kleine Konverter also auch noch, das trifft doch gleich voll ins Herz. Okay, Spaß beiseite. Werfen wir statt dessen einen Blick auf Chord Electronics, um einen Hersteller »einzusortieren«, dessen Wandler hierzulande noch immer unter den Geheimtipps für Kenner rangieren. Die in East Farleigh im Bezirk Maidstone ansässige Manufaktur wurde 1989 von John Franks gegründet, der die nach wie vor unabhängige Firma auch heute leitet und gleichzeitig als ihr Chefentwickler verantwortlich zeichnet. Ursprünglich widmete sich Chord der Entwicklung und Fertigung von Verstärkern und Phono-Vorstufen, inzwischen sind CD-Player, Streamer und D/A-Wandler zum Portfolio hinzugekommen.
Allen Komponenten gemeinsam ist eine wirklich eigenständige, je nach Modell auch etwas eigenwillige Designsprache - der Qutest sieht vergleichsweise konventionell aus. Manche Modelle brechen mit fast allen gestalterischen Konventionen, das Markengesicht prägen besonders großzügig geschwungene Seiten und Rundungen wohin man schaut. Eine schöne Anspielung: Das Gehäuse des Referenz-Wandlers Dave ist wie das Chassis eines klassischen Plattenspielers geformt. Neben diesem Exoten nimmt sich der nur in Schwarz erhältliche Qutest beinahe bieder aus, doch auch diesem anderen Ende der Produktrange mangelt es nicht an Wiedererkennungswert. An der vorderen Gehäusekante sind zwei Vertiefungen ausgeformt, in denen jeweils ein halbkugelförmiger Knopf positioniert ist: Der eine dient der Eingangswahl, mit dem anderen können die vier Filterstufen durchgeschaltet werden. Die aus Polycarbonat hergestellten Taster sind milchig transparent und verfügen über integrierte Leuchtdioden, um die jeweiligen Einstellungen farblich zu kennzeichnen. An diese Symbolik gewöhnt man sich sehr schnell, und glücklicherweise sind die LEDs nicht zu hell, vielmehr verleihen sie bei spätabendlichem Musikgenuss dem optischen Auftritt des nachtschwarzen Winzlings das gewisse Etwas.